Wirkstoff - Unerwünschte Wirkungen
Sufentanil

ZNS

Sufentanil wirkt ZNS-depressiv (Plumb 2011a).
 

Katze

Eine Gabe von 25 μg/kg Sufentanil i.v. führte bei mit Halothan anästhesierten Katzen zu einer hochgradigen Stimulation des sympathischen Nervensystems, Erhöhung des mittleren arteriellen Blutdruckes sowie der Herzfrequenz, erhöhten Norepinephrin-, Epinephrin-, Dopamin- und Met-Enkephalin- (ein endogenes Opioidpeptid) Konzentrationen sowie zu einer Mydriasis. Diese stimulierenden Wirkungen werden durch supraspinal lokalisierte Opioid-Rezeptoren gesteuert und können durch die Gabe von Naloxon aufgehoben werden (Gaumann 1988a).
 

Kardiovaskuläres System

Das Opioid kann zu einer Hypotension, Tachykardie, Zyanose, Bradykardie, Arrhythmie sowie zu einem AV-Block und Herzstillstand führen (Schaefer 2013a; Monk 1988a).
 

Hund

Sufentanil verursacht in hohen Dosen (0,01 mg/kg i.v.) initial und vorübergehend einen Abfall des mittleren arteriellen Blutdrucks. Die Verminderung des Herzindex um 30% wird durch den erhöhten systemischen Gefässwiderstand kompensiert. Der grössere Schlagvolumenindex kann die um 50% verminderte Herzfrequenz jedoch nur teilweise kompensieren (Eriksen 1981a).
 

Respirationstrakt

Der Wirkstoff kann zu einer Atemdepression sowie zu einer Hypoventilation mit Hypoxämie führen (Plumb 2011a; Kreeger 2011a); das Atemminutenvolumen und die Atemfrequenz werden vermindert (Monk 1988a).
 

Kaninchen

Kaninchen welche mit 0,1 mg/kg Medetomidin s.c. prämediziert wurden, erhielten zur Narkoseeinleitung 0,48 μg/kg Sufentanil und 0,09 mg/kg Midazolam i.v.. Die anschliessende total intravenöse Anästhesie (TIVA) mit 0,72 μg/kg/h Sufentanil und 0,13 mg/kg/h Midazolam führte bei den Tieren zu einer sanften Narkose und Erholung, war jedoch von einer hochgradigen Hypotension und Atemdepression mit Apnoe begleitet, was eine endotracheale Intubation und mechanische Beatmung erforderlich machte (Hedenqvist 2013a).
 

Bewegungsapparat

Abhängig von der Dosierung und der Geschwindigkeit der Verabreichung, kann Sufentanil eine Brustwandrigidität hervorrufen (Plumb 2011a; Schaefer 2013a; Monk 1988a).
 

Hund

Bei der epiduralen Anwendung kann dosisabhängig eine Hinterhandschwäche auftreten. Zudem wurde eine Unfähigkeit rückwärts zu gehen und Treppen zu steigen beobachtet (Sabbe 1994a).
 

Gastrointestinaltrakt

Wiederkäuer

Die kombinierte Anwendung von Xylazin und Sufentanil zur Immobilisation führt zu einer Muskelrelaxation und somit zu einem Ablegen des Kopfes. Dies erhöht die Gefahr einer Regurgitaion mit Aspiration von Panseninhalt (Kreeger 2012a).
 

Thermoregulation

Es kann eine Hypothermie auftreten (Sabbe 1994a).