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Anästhesie / Analgesie

Sufentanil kann als Bestandteil einer balancierten Allgemeinanästhesie (Kombination verschiedener Anästhetika mit synergistischen pharmakologischen Eigenschaften) verabreicht werden. Zudem wird es zur Einleitung und/oder Aufrechterhaltung der Narkose während chirurgischen Eingriffen sowie zur Fortsetzung der Analgesie in der unmittelbaren postoperativen Phase eingesetzt (Schaefer 2013a) und eignet sich zur Epiduralanalgesie (Plumb 2011a). Der Wirkstoff wird in der Veterinärmedizin nur selten angewendet (Hall 2001b).
 

Hund

Eine konstante i.v. Infusion von 0,5 μg/kg/h Sufentanil kann bei orthopädischen Eingriffen als Begleitmedikation einer Inhalationsnarkose mit Isofluran eingesetzt werden (Van Ham 1996a).
 
Der Wirkstoff eignet sich zur Prämedikation vor einer Inhalationsnarkose mit Sevofluran. Aufgrund der atemdepressiven Wirkung kann eine Beatmung des Patienten notwendig sein (Polis 2006a).
 
Die analgetische Wirkung von Carprofen und einer langwirksamen Formulierung von Sufentanil wurde bei einer Ovariohysterektomie verglichen. Die Tiere erhielten präoperativ entweder 10, 15 oder 25 μg/kg langwirksames Sufentanil i.m. oder 4 mg/kg Caprofen s.c. und 0,05 mg/kg Acepromazin i.m.; obwohl Sufentanil zu einer signifikant besseren postoperativen Analgesie führte, wird aufgrund der möglichen intraoperativ auftretenden Komplikationen wie Apnoe, Hypoventilation und Bradykardie von dessen präoperativen Verabreichung zur perioperativen Schmerztherapie abgeraten (Slingsby 2006a).
 
Verglichen mit Lofentanil, Carfentanil, Fentanyl und Alfentanil scheint Sufentanil zur epiduralen Anwendung das am besten geeignete Opioid zu sein (Meert 1988a).
 

Katze

Sufentanil in einer Dosierung von 0,01 μg/kg/min eignet sich in Kombination mit Propofol zur totalen intravenösen Anästhesie (TIVA) (Mendes 2003b).
 

Ratte

Die kombinierte Verabreichung von Sufentanil und Medetomidin s.c. oder i.p. führt bei gesunden Ratten zu einer guten Anästhesie: 40 μg/kg Sufentanil und 150 μg/kg Medetomidin s.c. bewirkten eine Narkose während 101 ± 49 Minuten, 50 μg/kg Sufentanil und 150 μg/kg Medetomidin s.c. führten zu einer 124 ± 45 Minuten andauernden Narkose und 80 μg/kg Sufentanil kombiniert mit 300 μg/kg Medetomidin i.p. zu einer Narkose während 76 ± 23 Minuten. Mit 0,2 mg/kg Butorphanol und 0,5 mg/kg Atipamezol s.c. wurde die Wirkung innerhalb von 7 Minuten aufgehoben (Hedenqvist 2000a).
 

Kaninchen

0,5 μg/kg Sufentanil in Kombination mit 0,1 mg/kg Midazolam i.v. eignet sich zur Narkoseeinleitung von mit 0,1 mg/kg Medetomidin und 5 mg/kg Caprofen s.c. prämedizierten Kaninchen. Die anschliessende totale intravenöse Anästhesie (TIVA) mit 3,9 μg/kg/h Sufentanil und 0,8 mg/kg/h Midazolam ist eine gute Alternative zu einer Inhalationsnarkose mit Sevofluran zur Ovariohysterektomie. Die atemdepressive Wirkung ist jedoch ausgeprägter und erfordert eine Beatmung des Patienten (Hedenqvist 2015a).
 

Immobilisation von Wildtieren

Alternativ kann das Opioid anstelle von Carfentanil, Thiafentanil oder Etorphin in Kombination mit Xylazin zur Immobilisation gewisser Wildtiere eingesetzt werden (Kreeger 1990b; Kreeger 2011a; Kreeger 2012a).
 

Wolf

Sufentanil eignet sich zur Immobilisierung von Wölfen. Die kombinierte Verabreichung von 7,5 μg/kg Sufentanilcitrat und 0,5 mg/kg Xylazin i.m. führte innerhalb von 11,4 ± 1,1 Minuten zur Immobilisation. 30 Minuten später wurde die Wirkung innerhalb von 1,2 ± 0,1 Minuten mit 0,5 mg/kg Naloxon und 0,15 mg/kg Yohimbin i.v. aufgehoben (Kreeger 1990b).
 

Elch

Sufentanil kann alternativ zu Carfentanil oder Thiafentanil zusammen mit Xylazin zur Immobilisierung von Elchen angewendet werden. 0,1 mg/kg Sufentanilcitrat und 0,5 mg/kg Xylazin i.m. führten bei Rocky-Mountain-Elchen innerhalb von 4,9 ± 0,3 Minuten zu einer Immobilisation. Die Wirkung wurde innerhalb von 3,9 ± 0,4 Minuten mit 1 mg/kg Naltrexon und 2 mg/kg Tolazolin i.m. antagonisiert (Kreeger 2011a).
 
Alaska-Elchkälber wurden wahlweise mit nur 0,12 mg/kg Sufentanil, 0,12 mg/kg Sufentanil und 0,27 mg/kg Xylazin oder 0,007 mg/kg Carfentanil und 0,36 mg/kg Xylazin i.m. immobilisiert. Die zusätzliche Gabe von Xylazin bewirkte eine Muskelrelaxation; bei der alleinigen Gabe von Sufentanil war die Erholungszeit nach der Antagonisierung wesentlich kürzer (Kreeger 2012a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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