Anwendungssicherheit
Die Chloroprocaindosis, welche Asystolen verursacht, beträgt bei Ratten 255 mg/kg; die Dosis, welche im EEG eine Krampfaktivität auslöst, liegt im Schnitt bei 70 mg/kg und somit viel höher als die klinisch verwendeten Dosierungen (Rosenberg 1993a).Allgemeine Informationen zur Anwendungssicherheit der Lokalanästhetika siehe unter: Bupivacain.
Akute Toxizität
LD50
Maus: | s.c. 700 mg/kg Chloroprocainhydrochlorid (NLM 2005a) |
s.c. 1069,0 ± 75,1 mg/kg Chloroprocain (de Jong 1981b) | |
i.p. 266,5 ± 11,6 mg/kg Chloroprocainhydrochlorid (de Jong 1980c) |
Maximale nicht letale Dosis (LDL0)
Meerschweinchen: | i.v. 64,8 ± 2,6 mg/kg Chloroprocain (Taccardi 1961a) |
Mittlere konvulsive Dosis CD50
Maus: | s.c. 510,8 ± 36,3 mg/kg Chloroprocain (de Jong 1981b) |
i.p. 243,4 ± 14,5 mg/kg Chloroprocain (de Jong 1980c) |
Reproduktion
Wirkungen auf den Uterus
Chloroprocain vermindert die Durchblutung und den Sauerstoffverbrauch im Uterus von trächtigen Schafen (Lanz 1977a).Bei 12 normotonen trächtigen Schafen wurde eine lumbale Epiduralanästhesie durchgeführt. Sechs Auen erhielten eine Anästhesie mit Chloroprocain 1,5% mit Adrenalinzusatz (1:100'000) und die restlichen sechs erhielten Chloroprocain 1,5% ohne Adrenalin. Nach einem vorübergehenden 14%igen Abfall der uterinen Durchblutung bei den Auen, welche Chloroprocain mit Adrenalin verabreicht bekamen, blieb die uterine Durchblutung nahe den Kontrollwerten. Dies war zu jedem Zeitpunkt genügend um die Säure-Base-Werte und Blutgaswerte der Föten stabil zu halten (Wallis 1976a).
Bei Schafen wurde zwischen dem 86. und 141. Trächtigkeitstag die Durchblutung des Uterus untersucht. Der uterine Blutfluss nahm nach der Verbreichung (uterine arterielle Infusion) von 7 μg Bupivacain, 11,5 μg Chloroprocain oder 19,5 μg Lidocain um 25% ab. Der Tonus des Myometriums änderte nicht gross, ausser nach Verabreichung von Bupivacain, welches eine Erhöhung des Tonus bewirkte (Fishburne JI Jr 1979a).
Die uterine Durchblutung wurde bei Meerschweinchen nach der intravenösen Verabreichung von Chloroprocain untersucht. 1,34 mg/kg Chloroprocain mit 0,2 μg/kg Adrenalin reduzierte die Rate des uterinen Blutflusses signifikant während 2 min. Im Gegensatz dazu reduzierte Chloroprocain ohne Adrenalin nur in der Höchstdosis von 2 mg/kg die Blutflussrate ebenfalls vorübergehend. Der Autor schliesst daraus, dass Chloroprocain in einer Dosis bis zu 1,34 mg/kg ohne Adrenalin die uterine Durchblutung nicht verändert (Chestnut 1989a).