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Zutreffende Spezies (Botanik)

Trigonella foenum-graecum L. - schwach giftig
 

Toxizitätsgrad

Schwach giftig (+) (Erläuterungen)
 

Hauptwirkstoffe

Kraut:
Saponine: die das endokrine System stimulieren und den intermediären Stoffwechsel beeinflussen können.
Trigonellin: Nicotinsäure-N-methylbetain.
Ätherisches Öl: Sotolon (3-Hydroxy-4,5-dimethlyl-2(5H)-furanon), verantwortlich für den typischen Geruch der Pflanze.
Welcher Inhaltsstoff die Symptome verursacht ist nicht bekannt.
 
Samen:
Alkaloide, Flavonoide, Saponine, Aminosäuren, Tannine, Steroidglycoside und Proteine. Die Samen haben einen positiven Effekt auf die Futteraufnahme und Milchproduktion.
(Bourke, 2009; Degirmencioglu et al., 2016)
 

Zielorgane

Zentrales und peripheres Nervensystem
 

Wirkungsmechanismen

-Die Einnahme des Krauts kann bei Kühen und Schafen die sogenannte "Fenugreek staggers" bzw. den "Kangaroo gait" auslösen (Bourke, 2009).
-Die Inhaltsstoffe der Samen stimulieren das Hungerzentrum im Hypothalamus (Degirmencioglu et al., 2016).
 
Veterinärtoxikologie

Toxische Dosis

Unbekannt; Einnahme von Bockshornklee-Stroh während 5-8 Wochen (Bourke, 2009).
 

Klinische Symptome

-Chronischer Verlauf: die Einnahme von Bockshornklee-Stroh kann bei Kühen und Schafen die sogenannte "Fenugreek staggers" und den "Kangaroo gait" auslösen. Diese Bewegungsstörungen treten bei Kühen und Schafen auf, wenn das Stroh während 5-8 Wochen verfüttert wird. Die Erholungszeit nach dem Absetzten des Bockshornklee-Strohs beträgt 2-6 Monate (Bourke, 2009).
-Akuter Verlauf: die Tiere liegen fest und sterben.
 
Kühe:Lahmheit und progressive Schwäche eines oder beider Hinterbeine, nach weiteren 4-6 Wochen auch der Vorderbeine. Betroffene Tiere zeigen eine schlechte Kontrolle über die distalen Gliedmassen, stolpern, knicken in den Fesseln um und stehen hinten breitbeinig. Bei längerem Verlauf liegen die Tiere vermehrt und verlieren an Gewicht (Bourke, 2009).
  
Schaf:Lahmheit und fortschreitende Schwäche der Vorderbeine (Nervus radialis), auch hoher Schritt der Vordergliedmassen oder hoppelnder Gang der Hinterbeine durch abnorme Streckung und Beugung der distalen Gliedmassen, später auch Schwäche der Hintergliedmassen mit stolpern und knicken in den hinteren Fesseln oder nach unten fallen. Später liegen die Tiere vermehrt und verlieren an Gewicht. Ähnliche Symptome werden bei trächtigen oder laktierenden Auen gesehen (Bourke, 2009; Clements et al., 2002).
 

Therapie

Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie); Trigonella foenum-graecum-haltiges Futter absetzen.
 
Veterinärpathologie

Sektionsbefunde

Schafe:
-Akut: Ödeme in Gehirn und Rückenmark.
-Chronisch: Waller-Degeneration der peripheren Nerven; Myopathie des Musculus triceps brachii und extensor carpi radialis; spongiöse Veränderungen und neuronale Degeneration im Gehirn und Rückenmark sowie Ventralwurzel-Gangliopathie.
(Bourke, 2009; Clements et al., 2002; Finnie et al., 2011)
 
Histologie des Rückenmarks:
-Leichte bis mässige, aktive Waller-Degeneration in den ventralen motorischen Bahnen, in geringerem Ausmass in den dorsolateralen sensorischen Bahnen.
-Schwammige Veränderungen im Neuropil und viele geschwollene Astrozyten, vor allem in der weissen Substanz.
-Prominente Blutgefässe, mehrere kleine fokale Hämorrhagien, gelegentlich lymphozytäre Manschetten.
(Bourke, 2009)
 
Histologie peripherer Nerven:
-Waller-Degeneration in den peripheren Nervenabschnitten der distalen Gliedmassen, vor allem im Nervus radialis und in geringerem Ausmass im
Nervus tibialis und peroneus.
(Bourke, 2009)
 
Literatur
-Bourke C.A. (2009) Are ovine fenugreek (Trigonella foenum-graecum) staggers and kangaroo gait of lactating ewes two clinically and pathologically similar nervous disorders? Aust Vet J 87, 99-101
-Clements A.C.A., Mellor D.J., Johnston P.E.J. & Fitzpatrick J.L. (2002) Clinical and pathological investigations of 'kangaroo gait' in sheep. Vet Rec 150(15), 485-486
-Degirmencioglu T., Unal H., Ozbilgin S. & Kuraloglu H. (2016) Effect of ground fenugreek seeds (Trigonella foenum-graecum) on feed consumption and milk performance in Anatolian water buffaloes. Arch. Anim. Breed. 59, 345-349
-Finnie J.W., Windsor P.A. & Kessell A.E. (2011) Neurological diseases of ruminant livestock in Australia. II: toxic disorders and nutritional deficiencies. Aust Vet J 89, 247-253
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