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Dosierung - allgemein

Erforderliche Massnahmen vor Einleitung einer Therapie mit Velagliflozin

Vor Einleitung einer Behandlung mit Velagliflozin ist eine Untersuchung auf Ketonkörper im Urin oder im Blut notwendig; solange eine Ketonurie vorliegt ist von einer Behandlung mit Velagliflozin abzusehen (Demuth 1997a).
Vor Therapiebeginn sollte eine klinische Untersuchung vorgenommen werden. Dabei sollte die Katze aufmerksam und aktiv sein, sowie ein unbeeinträchtigtes Fress- und Trinkverhalten zeigen. Zusätzlich wird die Bestimmung von folgenden Laborparametern empfohlen: kleines Blutbild, Blutchemie, Fruktosamin sowie eine Urinanalyse bezüglich Ketonkörper. Die Werte sowie die klinische Untersuchung sollten zu Behandlungsbeginn nicht älter als eine Woche sein (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).
Dehaydratation, Apathie, verminderter Appetit, Erbrechen oder Kachexie mit einhergehender Hyperglykämie und einem positiven Resultat für Ketonkörper im Urin sind hinweisend für eine Ketoazidose bei der Katze (Demuth 1997a).
Vor Behandlungsbeginn ist ein Harnwegsinfekt auszuschliessen, oder wenn nachgewiesen und indiziert, entsprechend zu behandeln (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).
Zusätzliche Erkrankungen oder Begleiterkrankungen wie Pankreatitis, Infektionskrankheiten, Harnwegsinfektionen, Tumorerkrankungen und Hypersomatotropismus (Akromegalie) erhöhen das Risiko für die Entwicklung einer Ketoazidose. Dementsprechend sollte die Katze vor einer Behandlung mit Velagliflozin auf das Vorliegen dieser Erkrankungen abgeklärt werden.

Monitoring während der Behandlung mit Velagliflozin

Mit Velagliflozin behandelte Katzen müssen hinsichtlich der Entwicklung einer diabetischen Ketose oder diabetischen Ketoazidose streng überwacht werden. Vor allem innerhalb der ersten Behandlungswoche und während anderer Krankheitszustände, aber auch im weiteren Therapieverlauf bedarf es immer wiederkehrenden Kontrollen bezüglich einer Ketonurie (FDA 2023a; Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a; Demuth 1997a). Das Risiko eine diabetische Ketoazidose zu entwickeln, sinkt deutlich nach den ersten 2 Behandlungswochen, dennoch kann eine solche jederzeit auftreten (Demuth 1997a).
Zeigt eine Katze unter der Therapie mit Velagliflozin plötzlich Symptome wie Hyporexie / Anorexie, Lethargie, Gewichtsverlust oder Dehydratation, ist die Behandlung sofort zu unterbrechen und das Vorhandensein einer diabetischen Ketoazidose zu prüfen, unabhängig vom Blutglucosewert (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).

Zu Therapiebeginn sollte am 2. oder 3. Behandlungstag die erste Kontrolle in Bezug auf eine mögliche Ketonurie stattfinden (FDA 2023a; Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a). Die Urinkontrolle sollte ungefähr am 7. Behandlungstag oder jederzeit wenn die behandelte Katze irgendwelche Krankheitszeichen zeigt, wiederholt werden. Wird eine Ketonurie nachgewiesen, muss Velagliflozin abgesetzt und unverzüglich mit einer Insulintherapie begonnen werden, auch bei normalen Blutzuckerwerten (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).

Während den ersten 4 Behandlungswochen werden folgende Massnahmen zur Erfassung der glykämischen Kontrolle bzw. der Verbesserung der klinischen Symptomatik empfohlen: eine Allgemeinuntersuchung inkl. Gewichtskontrolle, Bestimmung der Blutzuckerkurve sowie des Serumfruktosamins in der 1. und 4. Behandlungswoche. Bei Katzen mit einer ungenügenden Blutzuckerkontrolle bzw. Gewichtsverlust, einem durchschnittlichen Blutglucosewert > 300 mg/dl oder entsprechenden Fructosaminwerten (> 450 μmol/l) nach 4 Behandlungswochen sollte Velagliflozin abgesetzt werden und eine weitere Therapie mittels Insulin in Betracht gezogen werden (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).

Im weiteren Verlauf der Behandlung mit Velagliflozin sind Routinekontrollen bezüglich Blutzuckerspiegel, Fruktosamin, Ketonkörper im Urin, blutchemischer Parameter, Gewichtskontrolle, Flüssigkeitszufuhr sowie klinischen Anzeichen eines Diabetes mellitus, notwendig. Steigende oder anhaltend erhöhte Tryglicerid- oder Cholesterolwerte können bei behandelten Katzen auf eine nachlassende glykämische Kontrolle oder eine Pankreatitis hinweisen. Dadurch steigt das Risiko für die Entwicklung einer diabetischen Ketoazidose resp. euglykämischen diabetische Ketoazidose. In solchen Fällen sind weitere Abklärungen nötig und ein Unterbruch / Abbruch der Velagliflozintherapie ist in Betracht zu ziehen (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).

Steigende oder persistent erhöhte feline Pankreaslipase-Werte (fPL) bedürfen weiteren Untersuchungen in Bezug auf eine Pankreatitis und das Absetzen der Behandlung mit Velagliflozin ist zu erwägen (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).

Anhaltend verminderte oder sinkende Serumchlorid-Werte (im Vergleich zu den Werten vor Therapiebeginn) können ebenfalls auf die Entwicklung einer diabetischen Ketoazidose oder euglykämischen diabetischen Ketoazidose hinweisen (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).

Die Behandlung mit Velagliflozin sollte abgebrochen werden, wenn sich der klinische Zustand des Tieres und / oder die glykämische Kontrolle nach Therapiebeginn verschlechtert (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a).

Glucosurie

Aufgrund der Wirkungsweise von SGLT-Hemmer zeigen mit Velagliflozin behandelte Katzen eine Glucosurie. Der Grad der Gluckosurie kann nicht als verlässlicher Indikator zur diabetischen Routineüberwachung verwendet werden. Die Glucosurie kann auch noch 2 - 3 Tage nach dem Absetzen der Behandlung bestehen bleiben (Boehringer Ingelheim Animal Health 2023a; Demuth 1997a).

Diabetische Ketoazidose / euglykämische diabetische Ketoazidose

Katzen mit einer diabetischen Ketoazidose (DKA) oder einer euglykämischen DKA (mit normalen Blutzuckerwerten), bei welchen dies nicht frühzeitig erkannt wird, haben eine erhöhte Morbidität sowie Mortalität. Bei der Entwicklung einer DKA (auch bei einer euglykämischen DKA) sind folgende Massnahmen erforderlich:


Umstellung von Insulin oder anderen Antidiabetika auf Velagliflozin

Bei Tieren, die wegen eines Diabetes mellitus zuvor mit Insulin oder einem anderen Antidiabetikum behandelt wurden, ist die Umstellung auf den Wirkstoff Velagliflozin gemäss Fachinformation des entsprechenden Tierarzneimittels vorzunehmen. Mit Insulin vorbehandelte Katzen haben ein erhöhtes Risiko, eine diabetischen Ketoazidose zu entwickeln (Demuth 1997a).

Fütterung von diabetischen Katzen während der Behandlung mit Velagliflozin

Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit in Bezug auf das Tierarzneimittel Senvelgo™ mit dem Wirkstoff Velagliflozin wurden mit Katzen durchgeführt, die Spezial- sowie Standardfuttermittel erhielten. Daher kann den behandelten Tieren jedes für Katzen geeignete Futter verabreicht werden (Demuth 1997a).

Diabetische Remission

Die diabetische Remission bei Katzen ist ein multifaktorielles und komplexes Phänomen. Aufgrund des Wirkungsmechansimus des Wirkstoffes kann es schwierig sein, eine Katze in einer diabetischen Remission zu erkennen. Es kann in Erwägung gezogen werden, die Therapie auf unbestimmte Zeit einfach fortzuführen, oder die Behandlung abzusetzen, die Blutglucosespiegel engmaschig zu kontrollieren und die Katze auf ein Wiederauftreten von klinischen Symptomen zu überwachen. Bei einem Rückfall kann die Therapie mit Velagliflozin wieder aufgenommen werden (Demuth 1997a).

Dosierung - speziell

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