Wirkstoff - Unerwünschte Wirkungen
Monensin

Allgemeines

Monensin zeichnet sich prinzipiell durch eine gute Verträglichkeit aus. Trotzdem bestehen in der Empfindlichkeit sehr grosse tierartliche Unterschiede (Gaede 1991a).
 

Pansenflora

Es ist umstritten, ob Monensin eine signifikante Senkung der Anzahl Pansenbakterien bewirkt (Olumeyan 1986a; Dennis 1986a; Gyulai 1988a). Es wird angenommen, dass die Wirkung von Monensin auf die Gesamtzahl an Pansenmikroben futterabhängig ist: Bei grasfressenden Rindern, die zusätzlich Monensin erhalten, verändert sich die Pansenflora kaum. Bei getreidefressenden Rindern und Schafen wird die Gesamtzahl der Pansenbakterien bis zu 63% gesenkt (Olumeyan 1986a).
 

Futterverwertung

Monensin kann die Futterverwertung bei Wiederkäuern verbessern. Es hemmt hydrogen-, format-, acetat- butyrat-, lactat- und ammoniumproduzierende Pansenbakterien, aber succinat- und propionatproduzierende und lactatverwertende Organismen sind oft resistent. Durch die Fütterung von 350 mg Monensin pro Tag wird das Verhältnis von Pansenacetat zu -propionat um fast 35% verkleinert (Lana 1996a).
 

Kardiovaskuläres System

Monensin wirkt positive inotrop und und kann Kardiomyopathien verursachen. Dies ist abhängig vom Kalzium- und extrazellulären Natriumgehalt (Oehme 1999a). Die bei vielen Tierarten verursachten z.T. sehr starken kardiovaskulären Effekte können Verhaltensstörungen verursachen (Fahim 1981a).
 

Hund

Nach i.v. Verabreichung von 100 µg/kg an Hunde, die mit Pentobarbital anästhesiert wurden, verursacht Monensin positive Chronotropie und erhöhte Blutglucosespiegel. Eine Stunde nach der p.o. Verabreichung von 2 g Monensin zeigen die Hunde beschleunigte Atmung, Ruhelosigkeit und Stehunvermögen. Die hämodynamischen Effekte werden durch Freisetzung von endogenen Katecholaminen verursacht (Fahim 1981a).
 

Kaninchen

Vier bis fünf Stunden nach der oralen Verabreichung von 10 mg/kg Monensin zeigen die Tiere ähnliches Verhalten wie Hunde (siehe oben), ebenso eine Stunde nach einer intravenösen Injektion von 200 µg/kg (Fahim 1981a).
 

Wachstumsdepression

Es ist umstritten, ob Monensin bei Masthähnchen eine Wachstumsdepression bewirkt (VanderKop 1989a; Lehel 1995a; Chapman 1989b).
 

Federn

Das Federwachstum ist bei monensinbehandelten Tieren verzögert (Humphreys 1988a).
 

Kompensatorisches Wachstum

Nach dem Absetzen von Monensin im Futter wurde bei Hühnern ein kompensatorisches Wachstum beobachtet. Bei Truthähnen wurde kein kompensatorisches Wachstum festgestellt (Chapman 1999a).