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Dosierung - allgemein

Anwendungshinweise

Die sedative Wirkung ist bei aufgeregten Tieren oft ungenügend (Hopkins 1972a). Eine Dosiserhöhung bringt aber keine Verbesserung der Wirkung, sondern nur mehr Nebenwirkungen (Cullen 1999b) und eine verlängerten Wirkungsdauer (Thurmon 1996e).
 
Xylazin sollte, um die initiale Hypertension und Bradykardie zu mindern (Tranquilli 1992b), nur langsam i.v. verabreicht werden (Jones 1972a). Die intravenöse Injektion führt zu einer tieferen Sedation als die i.m. Injektion (Hall 2001g). Eine subkutane Injektion ist weniger verlässlich (Hall 2001b)
 
Die Tiere sollten nach der Injektion von Xylazin in ruhiger Umgebung gehalten werden, damit sich die sedative Wirkung entwickeln kann (Groenendyk 1989a).
 
Xylazin sollte beim Rind i.m. oder langsam i.v. verabreicht werden und sollte besonders in hohen Dosen nur bei gefasteten Tieren angewendet werden (Löscher 2003a).
 
Xylazin kann auch als Infusion gegeben werden. Die Folge ist eine gut kontrollierbare langanhaltende Sedation (Hall 2001f).
 

Vorsichtsmassnahmen

Auch Tiere die vollständig mit Xylazin sediert sind, können plötzlich Abwehrbewegungen zeigen (Plumb 2002a). Vor allem Pferde sind sehr sensibel und schlagen schon bei der geringsten Berührung heftig und sehr treffsicher aus (Hall 2001f). Darum sollten diese Tiere vorsichtig behandelt werden (Gross 2001a; Cullen 1999b). Durch eine Kombination von Xylazin mit Opioiden werden diese Effekte gemindert (Plumb 2002a).
 

Prämedikation mit Anticholinergika

Eine Prämedikation mit Atropin einige Minuten vor einer Xylazinapplikation reduziert übermässige Salivation und Bradykardie (Brown 1986f). Ueber die gleichzeitige Abgabe von Atropin gibt es aber kontroverse Ansichten, da die Anticholinergika zu einer erhöhten Herzfrequenz, einem hohen Blutdruck und Herzarrhythmien führen können. Einige Autoren empfehlen Anticholinergika erst bei Bedarf, zum Beispiel bei einem massiven Abfall der Herzfrequenz zu applizieren(Tranquilli 1992b).
 
Zusätzlich sollten Anticholinergika nur i.m. oder s.c. angewendet werden. Die Ausnahme davon ist eine lebensbedrohlichen Situation, bei der Atropin i.v. injiziert werden muss (Greene 1999a).
 

Prämedikation bei trächtigen Tieren

Im letzten Drittel der Trächtigkeit des Rindes kann Xylazin wegen der Induktion von Uteruskontraktionen einen Abort auslösen. Darum sollte Xylazin nicht, oder nur mit einem Tokolytikum kombiniert, verabreicht werden (Ebert 2002a). Clenbuterol oder Nifedipin können als Uterusrelaxantien gebraucht werden (Perez 1997a).
 

Kleine Wiederkäuer

Beim Schaf ist die intramuskuläre Injektion der intravenösen vorzuziehen (Grant 2001b), da es dadurch zu weniger respiratorischen Problemen kommt (Grant 2001b). Allgemein sollte Xylazin bei Schaf und Ziege nur in sehr geringen Dosierungen und mit äusserster Vorsicht eingesetzt werden (Plumb 2002a). Dabei sollte nur die 2%-ige Lösung (20 mg/ml Xylazin) verwendet werden. Ziegen reagieren empfindlicher auf den Wirkstoff als Schafe (Plumb 2015a).
 

Kamelide

Bei Kameliden ist Xylazin mit äusserster Vorsicht anzuwenden. Dabei sollte nur die 2%-ige Lösung (20 mg/ml Xylazin) verwendet werden (Plumb 2015a).
 

Maultiere / Maulesel

Bei Maultieren, bzw. Mauleseln wird für eine ausreichende Sedation eine Erhöhung der Dosierung um 50% vorgeschlagen (Lizarraga 2004a).
 

Esel

Bei Eseln führt die i.v. Applikation von 40 μg/kg Butorphanol zusammen mit 0,5 mg/kg Xylazin zu einer, für kleine, leicht schmerzhafte Eingriffe ausreichenden Sedation am stehenden Tier (Lizarraga 2015a)
 

Speziesunterschiede

Am empfindlichsten gegenüber den Wirkungen von Xylazin sind die Wiederkäuer, die nur ungefähr einen Zehntel der Dosis brauchen, die für Pferde, Hunde oder Katzen notwendig ist. Schweine hingegen sind am unempfindlichsten, sie brauchen für eine gleichwertige Sedation die 20 - 30 fache Dosis (Knight 1980a). Bei dieser Tierart bewirkt auch eine starke Dosiserhöhung keine Anzeichen einer Sedation oder Analgesie, sondern führt nur zu deutlichen kardiopulmonären Nebenwirkungen (Gomez de Segura 1997a). Darum wird Xylazin bei Schweinen nicht als alleiniger Wirkstoff verwendet (Benson 1979a), sondern immer in Kombination (Löscher 2003a) mit Ketamin, Zoletil® oder Oxymorphon (Greene 1988a).
 

Rassenunterschiede

Verschiedene Schaf- und Rinderrassen sind unterschiedlich empfindlich auf Xylazin (Raptopoulos 1984a; Ley 1990a). Einige Ziegenrassen reagieren sehr empfindlich auf Xylazin, deshalb sollte immer mit einer kleinen Dosis begonnen werden (Bettschart-Wolfensberger 2005c).

Dosierung - speziell

© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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