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Eigenschaften

Oxytetracyclin ist ein bakteriostatisch wirkendes Antibiotikum und gehört zu den Tetracyclinen (Kroker 1999b; Bousquet 1997a).
Oxytetracyclin und Tetracyclin verfügen über ein fast identisches Wirkspektrum (Plumb 1999a). Oxytetracyclin wirkt gegen die meisten Mycoplasmen, Spirochäten, Chlamydien, Rickettsien und einige grampositive und negative Keime (Plumb 1999a). Die minimalen Hemmkonzentrationswerte (MHK-Werte) liegen bei 0,2 - 0,5 µg/ml für die meisten pathogenen Erreger (Actinobacillus pleuropneumoniae 0,5 µg/ml) (Kroker 1999b; Bousquet 1997a).
 

Wirkungsmechanismus

Oxytetracyclin verfügt über einen ähnlichen Wirkungsmechanismus wie Tetracyclin. Es wirkt bakteriostatisch, in dem es die Proteinsynthese hemmt.
Oxytetracyclin gelangt durch energieabhängige Transportsysteme in die Bakterienzelle. Dort bindet es an die ribosomale 30-S-Untereinheit und behindert die Bindung von Aminoacyl-tRNA an der Akzeptorstelle am mRNA-Ribosomen-Komplex. Die Proteinsynthese ist somit unterbrochen und es bleiben Polypeptidstücke zurück.
 
In hohen Konzentrationen kann es auch die Proteinsynthese bei Säugetierzellen verhindern (Plumb 1999a; McEvoy 1992a). Die Affinität zu den ribosomalen 80-S-Untereinheiten von Eukaryonten ist zwar geringer; trotzdem ist bei Langzeitanwendung und Überdosierung Vorsicht geboten (Riviere 1995c; Plumb 1999a; Rosin 1998a; Kapusnik-Uner 1995a).
 

Knorpel und Knochen

Oxytetracyclin hemmt selbst in hohen Konzentrationen die Proteoglykanvermehrung nicht, im Gegensatz zu Doxycyclin und Minocyclin. Es hat keinen zytotoxischen Effekt auf Chondrozyten. In den Epiphysenfugen kann es sich in Form von Oxytetracyclin-Calciumphosphat-Chelaten ablagern und das Wachstum beeinträchtigen. Diese Komplexe haben keine antimikrobielle Aktivität mehr. Im Zahnschmelz führt Oxytetracyclin durch Einlagerungen zu Gelbfärbungen (Steinmeyer 1998a; McEvoy 1992a; Rosin 1998a).
 

Immunsystem

Oxytetracyclin hemmt die Chemotaxis und Phagozytose von neutrophilen Granulozyten (Riond 1988a).
 

Gewebe

Oxytetracyclin kommt in entarteten (Tumor), nekrotischen und ischämischen Gewebe vor und ist dort einige Monate nachweisbar (McEvoy 1992a).
 

Anaplasmose bei Rindern

Bei der Anaplasmose der Rinder verändert Oxytetracyclin die Membran um den Anaplasmosekörper und führt zum Verklumpen der Kernproteinkörner in diesen Körpern (Kuttler 1980a).
 

Resistenzen

Die Resistenzmechanismen sind ähnlich wie bei Tetracyclin.
Die meisten Stämme von E. coli, Klebsiella, Bacteroides, Enterobacter, Proteus und Pseudomonas aeruginosa sind resistent gegenüber Oxytetracyclin (Plumb 1999a; Riviere 1995c). 15% von Pasteurella multocida und 22% von Actinobacillus erwiesen sich gegenüber Oxytetracyclin ebenfalls als unempfindlich (Bousquet 1997a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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