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Cyclohexan und Hexadecan
Die Cyclohexan und Hexadecan können die Penetration von Procain und Lidocain durch die intakte Meerschweinchenhaut beschleunigen. Werden Procain oder Lidocain in Hexadecan gelöst aufgetragen, so ist die Wirkung der Lokalanästhetika reduziert, werden sie in Cyclohexan gelöst, dann ist die Wirkungsstärke von Procain und vor allem von Lidocain erhöht (Ziegenmeyer 1976a).
Felypressin (Vasopressinderivat)
Nach einer subkutanen Injektion mit einer toxischen Dosis von 200 mg/kg Procain 0,5% zeigten Mäuse Tremor, Konvulsionen und einen Verlust des Stellreflexes. Die Zugabe von 0,18 bis 18,0 μg/ml Felypressin oder 2,5 bis 10 μg/ml Adrenalin vermindert bei Mäusen je nach Dosierung die Frequenz der Konvulsionen und den Verlust des Stellreflexes unterschiedlich stark. Lokalanästhetikalösungen zur intravenösen Verabreichung, welche Felypressin enthalten, sind weniger toxisch als diejenigen mit Adrenalinzusatz. Im Gegensatz zu Adrenalin bewirkt Felypressin keine dosisabhängige Erhöhung der intravenösen Toxizität. Felypressin scheint weder eine agonistische noch antagonistische Wirkung auf die β-Rezeptoren am Herzen zu besitzen (Akerman 1969a).
Phenothiazin
Bei einer Epiduralanästhesie mit Procain kann die begleitende Verabreichung von Phenothiazin-Tranquilizern eine Hypotension verstärken. Die beiden Wirkstoffe sollten deshalb nicht zusammen eingesetzt werden (MRI Product Index 2015a).
Procain verstärkt die Wirkung von Antiarrhythmika (u.a. von Procainamid) (MRI Product Index 2015a).
Hyaluronidase
Die zusätzliche Verwendung von Hyaluronidase verdoppelt die mit Procain anästhesierte Fläche (Muir 2000b).
Oxytocin
Procain und Cocain erhöhen in tieferen Konzentrationen die Wirkung von Uterotonica (Oxytocin) bezüglich Erregbarkeit und die Kontraktionskraft (Oelssner 1960a).
Sperrkörper
Adrenalin sowie Noradrenalin und Felypressin werden einem Lokalanästhetikum aus zwei Gründen zugegeben (Tucker 1979a): Adrenalin verzögert die systemische Absorption und verlängert so zum einen die Wirkung eines kurzwirkenden Lokalanästhetikums, wie z.B. Procain (Heavner 1996b; Khursheed 2001a; Lamont 2002a; Burgis 2002a; Biel 2005a), und vermindert zum anderen allenfalls toxische Höchstkonzentrationen im Blut (Kambam 1990a). Die übliche Konzentration von Adrenalin beträgt 1:200'000 (5 μg/ml), 1:400'000 (2,5 μg/ml) (Heavner 1996b) oder 1:50'000 (Muir 1989c; Ruckstuhl 2002a).
Sulfonamide
Die antibakterielle Wirkung von Sulfonamiden wird lokal vermindert (MRI Product Index 2015a), da die Abspaltung der para-Aminobenzoesäure aus Procain dem Wirkungsmechanismus der Sulfonamide, über eine Substratkonkurrenz zur bakteriellen para-Aminobenzoesäure, entgegenwirkt (Löscher 2003c; Löscher 1999b; Werner 2002a; Pugh 1991b). Hohe Dosen Procain sollten deshalb nicht an Patienten verabreicht werden, welche Sulfonamide einnehmen (Catterall 2001a).
Pheniprazin
Der Monoaminoxydasehemmer Pheniprazin setzte bei einer Studie mit Mäusen die LD50 von Procain, vor allem bei subkutaner Verabreichung, herab (Heinonen 1964b).
Pentobarbital
Mäuse verlieren nach einer Injektion von 200 mg/kg Procain den Stellreflex, wenn sie mit Pentobarbital (15 und 25 mg/kg) vorbehandelt wurden. Der Verlust des Stellreflexes tritt jedoch nicht auf, wenn Pentobarbital alleine verabreicht wird. Procain und Pentobarbital wirken somit additiv, wobei der Zeitpunkt der Verabreichung des Procains eine wichtige Rolle spielt (Frank 1969a).