HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
MSD Animal Health GmbH
Breitspektrum-Anthelminthikum gegen Rund- und Bandwürmer bei Hunden
ATCvet-Code: QP52AA51
Zusammensetzung
- | Wirkstoffe: Pyrantelum 50 mg ut Pyranteli pamoas 145 mg, Oxantelum 200 mg ut Oxanteli hydrogenoembonas 560 mg, Praziquantelum 50 mg |
- | Hilfsstoffe: Arom.: Aromatica, Saccharum, Aspartamum, Antiox.: E 320, E 310, Conserv.: E 202, Excipiens pro compresso |
- | galenische Form: Kautablette |
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Pyrantel gehört zur Klasse der Tetrahydropyrimidine. Die Substanz ist wirksam gegen bei Hunden übliche Ascariden und Hakenwürmer, zeigt nur begrenzte
Wirksamkeit gegenüber Peitschenwürmern und keine Wirksamkeit gegenüber Bandwürmern. Pyrantel beeinflusst das neuromuskuläre System empfindlicher Parasiten durch einen irreversiblen nicotinartigen Effekt an der neuromuskulären Endplatte, der zu spastischer Paralyse des Wurms führt.
Oxantel gehört zur gleichen Wirkstoffklasse wie Pyrantel und ist hochwirksam gegen Nematoden der Klasse Trichuridae, wie z.B.
Trichuris vulpis. Wie bei Pyrantel beruht der Wirkmechanismus auf seiner Fähigkeit, durch Depolarisierung der neuromuskulären Endplatte und zunehmende Muskelkontraktionen beim Wurm eine spastische Paralyse zu bewirken.
Praziquantel ist ein Isochinolinderivat, das gegen eine Vielzahl von adulten Bandwürmern und deren Larvenstadien wirkt. Nach rascher Aufnahme durch die Bandwürmer führt Praziquantel zu spastischen Kontraktionen der Muskulatur und zu Vakuolisierung des synzytialen Teguments der Parasiten.
Die Verträglichkeit des Präparates bei trächtigen und laktierenden Hündinnen wurde nicht geprüft. Untersuchungen bei Labornagern und Kaninchen zeigten keine teratogenen, foetotoxischen oder maternotoxischen Effekte. Der Einsatz von Plerion
® bei trächtigen und laktierenden Hündinnen sollte daher nur nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen.
Pharmakokinetik
Nach oraler Gabe verbleibt der grösste Teil der verabreichten Pyranteldosis im Magen-Darmtrakt; weniger als 10% werden resorbiert. Der kleine resorbierte Anteil wird rasch und nahezu vollständig metabolisiert. Beim Hund werden 90% der oralen Dosis unverändert über die Faeces ausgeschieden.
Oxantel wird nach oraler Verabreichung im oberen Darmtrakt nur wenig resorbiert (zu weniger als 8% der aufgenommenen Dosis). Daher erreichen hohe Konzentrationen des unmetabolisierten Wirkstoffs den Blinddarm und den Dickdarm, wo Peitschenwürmer angesiedelt sind.
Nach oraler Verabreichung werden maximale Plasmaskonzentrationen von Praziquantel nach 30 bis 120 Minuten erreicht. Die weitgehende Metabolisierung in der Leber ("first-pass"-Effekt) bewirkt eine fast vollständige Biotransformation. Die Plasmaproteinbindung beträgt bis zu 70%. Praziquantel und seine Metaboliten werden vorwiegend über den Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit beim Hund beträgt ungefähr 3 Stunden.
Indikationen
Zur Behandlung folgender Rund- und Bandwürmer des Hundes
Spulwürmer | Toxocara canis, Toxascaris leonina |
Hakenwürmer | Uncinaria stenocephala, Ancylostoma caninum |
Peitschenwürmer | Trichuris vulpis |
Bandwürmer | Dipylidhum caninum, Mesocestoides spp., Taenia ovis, Taenia pisiformis, Taenia hydatigena, Taenia multiceps, Echinococcus spp. |
Dosierung / Anwendung
Zur einmaligen oralen Verabreichung.
Die empfohlene Dosis beträgt 5 mg Pyrantel + 20 mg Oxantel + 5 mg Praziquantel pro kg Körpergewicht, dies entspricht:
| 1 kleine Kautablette Plerion® 5 für Hunde mit einem Körpergewicht unter 5 kg, einschliesslich Welpen |
| oder |
| 1 grosse Kautablette Plerion® 10 pro 10 kg Körpergewicht |
Untersuchungen zur Palatabilität haben gezeigt, dass das Präparat von mehr als 86% der Hunde spontan aufgenommen wird. Die Kautabletten können dem Hund direkt verabreicht werden oder in das Futter gemischt werden.
Bei diagnostiziertem Wurmbefall ist immer eine sofortige Entwurmung mit einer Wiederholung der Behandlung nach 2 Wochen durchzuführen.
Prophylaktisch ist die häufige und gründliche Entfernung des Kotes, insbesondere in Zwingern, notwendig, um die Kontamination des Bodens mit Eiern (Trichuris) zu vermindern, und damit keine Infektionsgefahr für den Menschen besteht. Weitere Massnahmen, um die Gefahr einer Reinfektion zu vermindern, sind die Desinfektion des Auslaufs, Trockenlegung oder Umgraben des Bodens, sowie die Behandlung aller Hunde in einem Zwinger.
Da insbesondere bei Befall mit
Echinococcus multilocularis die Fuchsbandwurmeier auch am Fell des Hundes kleben, empfiehlt sich zusätzlich ein Shampoonieren des Hundes (1 Tag nach Behandlung).
Der Therapieerfolg kann beispielsweise anhand koprologischer Untersuchungen zum Nachweis von Helmintheneiern vor und nach Therapie beurteilt werden.
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen
Keine
Vorsichtsmassnahmen
Keine
Unerwünschte Wirkungen
Keine bekannt.
Wechselwirkungen
Nicht gleichzeitig mit Präparaten anwenden, die Piperazin enthalten.
Sonstige Hinweise
Während der Verabreichung nicht essen oder trinken. Nach Verabreichung Hände mit Wasser und Seife gründlich waschen. Bei versehentlicher Aufnahme soll unverzüglich ärztliche Beratung aufgesucht werden und dem Arzt die Packung einschliesslich der Arzneimittelinformation vorgelegt werden.
Arzneimittel, ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Lagerung bei Raumtemperatur (15 - 25°C). Blister in der Faltschachtel aufbewahren, um sie vor Licht zu schützen.
Packungen
Packung à 2, 20, 160 und 200 Kautabletten
Zulassung erloschen am: 31.12.2013
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 58'861
Informationsstand: 08/2008
Dieser Text ist behördlich genehmigt.