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Zutreffende Spezies (Botanik)

Vincetoxicum hirundinaria Medik. - giftig
 

Toxizitätsgrad

Giftig + (Erläuterungen)
 

Hauptwirkstoffe

Seco-Pregnanglycoside: 15-Oxasteroidglykoside, in allen Pflanzenteilen, v.a. in den unterirdischen Organen (bis 6% vom Trockengewicht).
Glykosidgemisch Vincetoxin (Asclepiadin, Cynanchin, Asclepion): Aglyka: Hirundigenin, Anhydrohirundigenin, Vincetoxigenin, Glycosid: Hirundosid A, Zuckerkomponenten der Glycoside, Monosaccharide: D-Cymarose, D-Digitoxose, L-Diginose, D-Oleandrose, D-Boivinose und D-Tevetose, im Rhizom und Wurzeln.
Indolizinalkaloide: vom Dibenzol-pyrrolol-isochinolin-Typ, z.B. Tylophorin, und vom Benzo-pyrrolol-isochinolin-Typ, z.B. Vinceten.
(Teuscher & Lindequist, 2010)
 

 

Zielorgane

Schleimhaut des Magendarmtraktes und Bindehaut; zentrales Nervensystem; glatte Muskulatur; Nieren; Kreislauf
 

Wirkungsmechanismen

Durch die Einnahme des Rhizoms:
-werden die Schleimhäute lokal gereizt, was sich mit einer gesteigerten Salivation, Nausea, Vomitus und Diarrhoe äussert.
-wird das zentrale Nervensystem initial kurz erregt und dann gelähmt.
Samenextrakte bewirken:
-eine aufsteigende Lähmung des zentralen Nervensystems
-Erhöhung des Blutdrucks
-Kontraktion der glatten Muskulatur
-Hemmung der Diurese
(Teuscher & Lindequist, 2010)
 
Veterinärtoxikologie

Toxische Dosis

Unbekannt
 

Klinische Symptome

Stelzender Gang, Tremor, zentrale Krämpfe, später partielle Lähmung (Teuscher & Lindequist, 2010).
 
Fallbericht: Eine 10-jährige Katze, männlich kastriert, war nach dem Kauen trockener Blätter moribund, zeigte Tachypnoe (66 Atemzüge/Minute), Hypotension (40 mmHg, Doppler), Bradykardie (78 Schläge/Minute) sowie blutige Diarrhoe. Die Röntgenbilder von Thorax und Abdomen waren unauffällig. Die klinisch-pathologisch veränderten Werte umfassten eine milde Anämie (PCV 24%, Referenz 28.2-52.7%), leicht erhöhte Harnstoff- und Kreatinin-Serumwerte, Hyperglykämie und moderat erhöhte Alanin-Aminotransferase/ALAT/GPT-Aktivität. Die symptomatische Therapie umfasste die Verabreichung von Sauerstoff, intravenöser Flüssigkeit, Antiobiotika und Wärme. Die Katze erholte sich vollständig innerhalb von 24 Stunden. Die Blutuntersuchung nach 3 Wochen war unauffällig (Hess, 2014).
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie)
 
Literatur
-Frohne D. & Pfänder H.J. (2004) Giftpflanzen. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 82-83
-Hess M.O. (2014) A case of suspected swallow wort (Vincetoxicum hirundinaria) toxicity in a cat. J Small Anim Pract. 55(7)
-PubChem (2016) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov
-Roth L., Daunderer M. & Kormann K. (1994) Giftpflanzen - Pflanzengifte. 4. Auflage. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, pp. 731-732
-Teuscher E. & Lindequist U. (2010) Biogene Gifte. 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 269-271
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