Zutreffende Spezies (Botanik)
Toxizitätsgrad
In Ausnahmefällen stark giftig
•• (
Erläuterungen)
Stark giftig ++ (im Ausnahmefall) (
Erläuterungen)
Proteinreiche Futterpflanze, die wegen ihrer Toxizität nur begrenzt eingesetzt werden darf. Beim Wiederkäuer wird die ganze Pflanze roh verfüttert, beim Schwein nur die Bohnen. Bei der Kuh beträgt die maximale Menge 7 % in der Futtermischung. Bei Schweinen tragend 5-10 %, säugend 10-15%.
Hauptwirkstoffe
Pyrimidinalkaloidglucoside: Vicin (Viciosid, Glucosid des Divicins, im Samen 0.1-1.1 %), Convicin (Glucosid des Isouramils); in den Samen befinden sich durchschnittlich 0.72% Pyrimidinalkaloidglucoside, die beim Kochen nur teilweise zerstört werden.
Durch bakterielle β-Glykosidasen im Verdauungstrakt werden die Aglykone Divicin und Isouramil freigesetzt. Diese führen zur Oxidation der SH-Gruppen von Enzymen, Membranbestandteilen und anderen Stoffen, vor allem des Glutathions, das die Erythrozytenmembran vor Sauerstoffradikalen schützt.
Gycoprotein: Lectin Favin; wird durch den Kochprozess zerstört.
Toxische nicht-proteinogene Aminosäure: relativ hohe Dosen an L-3,4-Dihydroxyphenylalanin (L-DOPA).
(Teuscher & Lindequist, 2010)

Zielorgane
Schleimhaut des Magendarmtraktes; Blutsystem; Haut (Fotosensibilisierung)
Wirkungsmechanismen
- | Glutathion wird normalerweise durch die Glucose-6-phosphat-dehydrogenase wieder aus der oxidierten Form zurückgebildet. Bei Mangel, insbesondere bei einem erblich bedingten Mangel, wie bei Menschen im östlichen Mittelmeergebiet kommmt es zu ereiner hämolytischen Anämie, auch Favismus gennannt. |
- | Durch die Lectine werden die Schleimhäute werden lokal gereizt, was zu einer Gastroenteritis mit Nausea, Vomitus, Abdominalschmerzen und Diarrhoe führt. Durch eine Hemmung der Proteinsynthese kommte es zu massive Nekrosen und Verschlimmerung der Symptome. |
- | Komplikationen durch verpilzte Samen möglich: Fotosensibilisierung. |