Zutreffende Spezies (Botanik)
Toxizitätsgrad
Sehr stark giftig
+++ (
Erläuterungen)
Hauptwirkstoffe
Tropanalkaloide: Hauptalkaloide: L-Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin; Gehalt: Blätter 0.1- 0.65 % (Maximum in der Jungpflanze, Minimum zur Zeit der Blüte), Samen 0.2-0.6%; Anteil des Scopalamins an den Gesamtalkaloiden in den Blättern bei
Datura stramonium var. stramonium 15-20% und bei
Brugmansia candida 58-72%, bei den anderen Arten liegt der Anteil dazwischen.
Zielorgane
Herz; glatte Muskeln; Drüsen; Augen; zentrales Nervensystem
Wirkungsmechanismen
L-Hyoscyamin und Atropin wirken parasympatholytisch auf das vegetative Nervensystem, d.h. anticholinerg. Es kommt zu einer Rezeptorblockade durch kompetitive Verdrängung des Acetylcholins und zu einem erregenden Effekt auf das zentrale Nervensystem, der in hohen Dosen in eine Paralyse umschlägt.
- | Infolge Konkurrenz mit Acetylcholin am Sinusknoten des Herzens, kommt es zu einer Tachykardie. Kleine Dosen blockieren die freisetzungshemmenden Muskarin-Autorezeptoren der parasympathischen Nervenendigungen, die Freisetzung von Acetylcholin wird gesteigert und es kommt zu einer Bradykardie. |
- | Die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Kanals, der Gallenwege und der Ureteren wird gehemmt, was eine Darmatonie, Tympanie, kolikartige Abdominalschmerzen, eine Obstipation und Miktionsstörungen bewirkt. |
- | Am zentralen Nervensystem wirken die Tropanalkaloide erregend und dämpfend, wobei bei Scopolamin der dämpfende Anteil im Vordergrund steht. Es kommt zu Hyperthermie, Exzitation, Konvulsionen, Ataxie, Somnolenz, Dysphagia, Tachypnoe und Atemlähmung. |
- | Die Hemmung der Drüsensekretion führt zu trockenen Schleimhäuten und Durst. |
- | Durch eine ausgeprägte Mydriasis, die bis zu 72 Stunden andauern kann, kommt es zu Sehstörungen. |