Bemerkung: Die Angaben in diesem Kapitel gelten für die Wirkstoffklasse Cephalosporine allgemein. Spezifische Daten bezüglich Chemie, Pharmakologie, Pharmakokinetik, Dosierungen und substanzspezifische Eigenschaften betreffend unerwünschten Wirkungen, Toxizität und Interaktionen sind bei den einzelnen Cephalosporinen beschrieben.
Siehe dazu auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Cephalosporine!
Bei sechs Schafen, die 1g Cefotaxim gleichzeitig mit 1g Probenecid intravenös, intramuskulär oder subkutan erhielten, wurde der Einfluss auf die Pharmakokinetik von Cefotaxim untersucht. Nach intravenöser Applikation erhöhte sich die Eliminationshalbwertszeit um den Faktor drei auf 0,94 h und die totale Clearence erniedrigte sich um 45% auf 10,8 ml/min/kg. Die renale Clearence, das Verteilungsvolumen und der ausgeschiedene Anteil im Harn blieben jedoch unverändert. Durch welchen Mechanismus Probenecid die totale Clearence von Cefotaxim erniedrigt, ohne die renale Clearence zu beeinflussen, ist unklar. Nach intramuskulärer sowie subkutaner Koadministration waren sowohl die renale als auch die totale Clearence deutlich vermindert. Die Bioverfügbarkeit betrug nach subkutaner Applikation jedoch nur 41% verglichen mit 98% nach intramuskulärer Injektion. Bei Schafen sollte deshalb das Probenecid, um den gewünschten Effekt auf die Cefotaxim-Dosierung zu erreichen, intramuskulär verabreicht werden (Guerrini 1985a).
Nephrotoxische Tierarzneimittel
Der gleichzeitige Einsatz von Cephalosporinen mit anderen nephrotoxischen Medikamenten ist höchst umstritten, und sollte nur sehr vorsichtig und unter Kontrolle der Nierenwerte vorgenommen werden (Plumb 2002a). Die Frage ob Kombinationen von Cephalosporinen mit Aminoglykosiden die Nephrotoxizität der Aminoglykoside erhöht oder vermindert ist nicht restlos geklärt (Plumb 2002a; Barza 1978c; Quin 1989a).Siehe dazu auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Cephalosporine!
Antibiotika-Kombinationen: Aminoglykoside, Penicilline, Chloramphenicol
Gegenüber gewissen Bakterien können Cephalosporine synergistische oder additive Aktivität entwickeln, wenn sie zusammen mit Aminoglykosiden, Penicillinen oder Chloramphenicol angewendet werden. Da Chloramphenicol zu den bakteriostatischen Antitbiotika zählt, wird diese Kombination jedoch meistens nicht empfohlen (Plumb 2002a). Die Kombination von Cephalosporinen mit anderen Betalaktamantibiotika kann je nach Keim und Wirkstoff synergistisch, additiv, gleichbleibend oder aber auch antagonistisch sein. Zum Beispiel wirken Cefoxitin Kombinationen mit Piperacillin oder Mezlocillin gegenüber Pseudomonaden antagonistisch, gegenüber Staphylokokken dagegen meist synergistisch. Der Mechanismus, der zu diesen verschiedenen Wirkungen führt ist nicht geklärt (Kuck 1981a).Probenecid
Probenecid blockiert die tubuläre Sekretion von Cephalosporinen kompetitiv und beeinflusst so die Elimination sowie die Verteilung im Organismus (Bergan 1987a; Juzwiak 1989a). Die Folge sind erhöhte Serumspiegel und Gewebekonzentrationen sowie verlängerte Halbwertszeiten (Bergan 1987a; Juzwiak 1989a; Nightingale 1975a; Thomson 2003a). Dieser Effekt kann auch therapeutisch genutzt werden, indem durch gleichzeitige perorale Applikation von Probenecid, das Therapieintervall verlängert wird (Juzwiak 1989a). In einem Versuch mit Vesikeln aus der Bürstensaummembran des Nierenkortex von Ratten konnte gezeigt werden, dass Cephalosporine, wie auch die übrigen Betalaktamantibiotika, über einen organischen Anionen-Transporter von den Nierenzellen in das Tubuluslumen gelangen. Dieses Transportsystem ist auch für Probenecid wirksam, wodurch sich der Mechanismus dieser kompetitiven Hemmung erklären lässt (Tamai 1988a; Whittem 1995a).Bei sechs Schafen, die 1g Cefotaxim gleichzeitig mit 1g Probenecid intravenös, intramuskulär oder subkutan erhielten, wurde der Einfluss auf die Pharmakokinetik von Cefotaxim untersucht. Nach intravenöser Applikation erhöhte sich die Eliminationshalbwertszeit um den Faktor drei auf 0,94 h und die totale Clearence erniedrigte sich um 45% auf 10,8 ml/min/kg. Die renale Clearence, das Verteilungsvolumen und der ausgeschiedene Anteil im Harn blieben jedoch unverändert. Durch welchen Mechanismus Probenecid die totale Clearence von Cefotaxim erniedrigt, ohne die renale Clearence zu beeinflussen, ist unklar. Nach intramuskulärer sowie subkutaner Koadministration waren sowohl die renale als auch die totale Clearence deutlich vermindert. Die Bioverfügbarkeit betrug nach subkutaner Applikation jedoch nur 41% verglichen mit 98% nach intramuskulärer Injektion. Bei Schafen sollte deshalb das Probenecid, um den gewünschten Effekt auf die Cefotaxim-Dosierung zu erreichen, intramuskulär verabreicht werden (Guerrini 1985a).