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Allgemein

Levetiracetam ist ein Antikonvulsivum und wird in der Humanmedizin als Monotherapeutikum oder Zusatzmedikament bei partiellen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung, bei myoklonischen sowie tonisch-klonischen Anfällen eingesetzt (Schaefer 2012a). Bei Hunden und Katzen kann der Wirkstoff zur Mono- oder Kombinationstherapie verschiedener Ausprägungen der Epilepsie eingesetzt werden (Cizinauskas 2005a). Der Wirkstoff ist zur antiepileptischen Monotherapie geeignet, wenn die unerwünschten Wirkungen möglichst gering gehalten werden sollen und wirkt insbesondere als Zusatztherapeutikum sehr effektiv (Volk 2008a; Munana 2015a). Zusätzlich zu Phenobarbital und/oder Kaliumbromid verabreicht, kann es eine Reduktion der Anfallsfrequenz von bis zu 54% bewirken (Steinberg 2004a). Im Vergleich zur Monotherapie mit Phenobarbital, führte die alleinige Anwendung von Levetiracetam jedoch zu einer schlechteren Anfallskontrolle bei Hunden (Fredso 2016a).
 
Siehe Übersicht zur Epilepsietherapie unter Epilepsie & Antikonvulsiva.
 

Hund

Status epilepticus und repetitive Anfälle

Levetiracetam ist ein sicherer, potenter Wirkstoff zur Behandlung des Status epilepticus und von akuten repetitiven Anfällen bei Hunden (Hardy 2012a).
 

Präoperative Behandlung der chirurgischen Versorgung des kongenitalen portosystemischen Shunt

Bei Hunden mit kongenitalem portosystemischem Shunt, welche chirurgisch mit einem Ameroid Konstriktor (ein Metallring mit einer inneren Bande aus hygroskopisch wirkendem komprimierten Kasein, zur schrittweisen Einengung des Shuntgefässes) versehen werden, verringert das Medikament in einer Dosierung von 20 mg/kg alle 8 Stunden peroral verabreicht, mindestens 24 Stunden vor dem chirurgischen Eingriff, das Risiko von postoperativen Anfällen und Todesfällen (Fryer 2011a).
 

Zusatztherapie zu Phenobarbital und Bromiden

Während beim Hund Phenobarbital und/oder Bromid das Mittel der Wahl bei der Behandlung von Epilepsie darstellt, kann Levetiracetam als zusätzliches antikonvulsives Medikament eingesetzt werden, falls die gewünschte Wirkung mit den beiden oben genannten Medikamenten ausbleibt. Die Tierbesitzer sollten aber darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Kombinationstherapie mit drei Wirkstoffen sehr kostenintensiv ist und mit einem höheren Risiko von unerwünschten Wirkungen verbunden sein kann (Platt 2010a).
 
Bei mit Phenobarbital behandelten Hunden, welche eine damit einhergehende Hepatotoxizität entwickeln, kann durch Zusatz von Levetiracetam die Phenobarbital-Dosis reduziert werden (Plumb 2011a).
 

Monotherapie bei struktureller (symptomatischer) Epilepsie

Levetiracetam ist zur Monotherapie bei strukturellen Epilepsien geeignet (Kelly 2017a).
 

Katze

Zusatzbehandlung zu Phenobarbital

Bei Katzen, welche trotz Phenobarbital-Gabe noch Anfälle zeigen, stellt der Wirkstoff eine gute Zusatztherapie dar (Thomas 2010a) und wird gut vertragen (Bailey 2008a).
 

Monotherapie

Sollte Phenobarbital nicht toleriert werden, kann ein Therapieversuch mit Levetiracetam alleine eingeleitet werden (Plumb 2011a).
 

Neuroprotektivum bei Schädelhirntrauma

Versuche an Nagern mit experimentell induzierter Gehirnischämie und Schädelhirntrauma haben ergeben, dass Levetiracetam neuroprotektiv wirkt. Deshalb wird es in der Humanmedizin prophylaktisch bei Patienten eingesetzt, welche aufgrund von Subarachnoidalblutungen und Schädelhirntraumata ein erhöhtes Risiko für Anfälle haben (Wang 2006b; Hanon 2001a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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