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Eigenschaften

Pimobendan gilt als ein Inodilator (auch Inodilatator), der als Monopräparat zwei Wirkmechanismen vereinigt (Steigerung der Kontraktionskraft des Herzens und Vasodilatation). Durch seine Phosphodiesterase-III (PDE III)-hemmenden sowie Ca2+-sensitivierenden Eigenschaften (Kraft 1999a; Ungemach 2003f; Boswood 2010a) wirkt Pimobendan positiv inotrop und führt zu einer Vasodilatation der Arteriolen und Venolen, senkt Vor- und Nachlast und entlastet so das Herz. Demgegenüber steht eine geringe, vom Sympathikus abhängige Erhöhung der Herzfrequenz (Sponer 1996a; Thurmon 1993a; Schütz 1998a). Weiterhin ist eine verbesserte kardiale Relaxation (Lusitropie) beschrieben. Ein antiarrhythmischer Effekt konnte in klinischen Studien nicht bestätigt werden. Energetische Untersuchungen zeigen, dass die Steigerung der myokardialen Kontraktilität unter Pimobendan ökonomischer erfolgt als unter reinen PDE-III-Hemmern (Mevissen 2016a; Mevissen 2010a).
 

Wirkungsort und -mechanismus

Herz

Die Hauptwirkung wird über die Erhöhung der Kontraktionsfähigkeit der Herzmuskelfasern mittels einer verstärkten Affinität der Ca2+-empfindlichen Myofilamente (Troponin C) verursacht und führt somit zu einer erhöhten Kontraktilität ohne Steigerung des myokardialen Sauerstoffbedarfs. Die gleiche Wirkung und außerdem noch einen gefäßerweiternden Einfluss hat die Hemmung der Aktivität des Enzyms Phosphodiesterase III (Schütz 1998a; Sponer 1996a; Thurmon 1993a; Mevissen 2010a). Phosphodiesterase III und V kommen in der glatten Muskulatur der Gefässe vor, daher bewirkt Pimobendan ebenfalls eine Reduktion der Vor- und Nachlast (Mevissen 2016a).
 

Immunsystem / Entzündungshemmung

Pimobendan hat einen vorteilhaften Effekt auf das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Die Wirkung wird teilweise durch die Hemmung von proinflammatorischen Cytokinen und einer Hemmung der Stickmonoxid-Synthese (NO-Synthese) vermittelt. Ausserdem hemmt der Wirkstoff die Aktivität des Transkriptionsfaktors NF-κB und damit die Produktion von Entzündungsmediatoren (IL-1B, IL-6, TNF-α). Bei Mäusen mit einer akuten viralen Myokarditits konnte ein therapeutischer Effekt festgestellt werden (Boyle 2012a; Fuentes 2004a; Lombard 2006a).
 

Katecholaminausschüttung

Der Wirkstoff hemmt die Katecholaminsynthese und -sekretion. Bei Hunden mit einer geringgradigen Mitralklappeninsuffizienz sank der Norepinephrin-Plasmaspiegel nach einer 4-wöchigen Behandlung mit Pimobendan signifikant (Boyle 2012a; Fuentes 2004a).
 

Antithrombotische Wirkung

Pimobendan hemmt die Plättchenaggregation und das Eicosanoid Thromboxan A2 (TXA2) (Boyle 2012a; Fuentes 2004a; Lombard 2006a).
 

Insulinotrope Wirkung

Der Wirkstoff fördert in pankreatischen β-Zellen von Ratten dosisabhängig mittels Ca2+-Sensitivierung die glukoseinduzierte Insulinausschüttung (Boyle 2012a).
 

RAAS-System

Im Wesentlichen kompensiert der Körper die abnehmende Pumpleistung bei einer Herzinsuffizienz mit der Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS). Medikamentös kann das RAAS auch durch die Gabe von Furosemid aktiviert werden. Eine Studie mit gesunden Hunden zeigte jedoch, dass die gleichzeitige Gabe von hochdosiertem Pimobendan (0,6 mg/kg p.o. alle 12 h) zusammen mit Furosemid (2 mg/kg p.o. alle 12 h) während 10 Tagen das RAAS weder unterdrückte noch potenzierte (Ames 2013a).
 

Weitere Informationen zur Pharmakologie siehe unter Amrinon.

© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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