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Allgemeines

Ketoconazol besitzt eine gute Wirkung, aber nur geringe Selektivität, d.h. der Wirkstoff ist sehr wirksam, um das fungale Cytochrom-P450 zu hemmen, hemmt aber gleichzeitig auch die Säugetier-P-450-Cytochrome, sodass auch bei geringen Konzentrationen Nebenwirkungen auftreten (Heit 1995a).
 
Hund:Dosen von 30 - 40 mg/kg täglich werden gut toleriert (Noxon 1986a; Mason 1989a). Die Nebenwirkungen sind nur vorübergehend und treten bei geringerer Dosis nicht auf (Noxon 1986a).
  
Katze:Als Alternative zur nasalen Cryptococcenbehandlung stehen Itraconazol und Fluconazol zur Verfügung, die beide bei Katzen weniger Nebenwirkungen (z.B. Anorexie, Hepatotoxizität) verursachen (Wolf 1992a).
 

Gastrointestinaltrakt

Die häufigsten Symptome sind:
-Anorexie (Plumb 1999a; Steuber 1999a; Allen 1993a; Heit 1995a)
-Vomitus und/oder Diarrhoe (Plumb 1999a; Allen 1993a; McEvoy 1992a; Heit 1995a; Richardson 1994a)
-Nausea (Allen 1993a; McEvoy 1992a; Richardson 1994a)
-Gewichtsverlust bei chronischer Behandlung (Heit 1995a).
 
Anorexie kann vermindert werden, indem die Dosis aufgeteilt und/oder mit Futter verabreicht wird (Plumb 1999a; Allen 1993a; McEvoy 1992a). Letzteres dient auch der verbesserten Absorption (Allen 1993a). Die gastrointestinalen Nebenwirkungen scheinen dosisabhängig zu sein und verschwinden gewöhnlich mit dem Fortfahren der Therapie (McEvoy 1992a).
 
Hund:Anorexie und Vomitus treten erst ab einer täglichen Dosis von 40 mg/kg auf (Noxon 1986a).
  
Katze:Die häufigsten Nebenwirkungen sind Anorexie und Gewichtsverlust (Medleau 1990a).
  
Mensch:Selten kommt es zu abdominalen Schmerzen, Konstipation, Flatulenz oder gastrointestinalen Blutungen (McEvoy 1992a)
 

Leber

Ketoconazol besitzt hepatotoxische Wirkungen. Es kann zu Cholangiohepatitis (Plumb 1999a), erhöhten Leberenzymwerten (Plumb 1999a; Heit 1995a; Allen 1993a; Bigler 1994a) und Ikterus (Allen 1993a; Bigler 1994a) während der Therapie kommen (Plumb 1999a). Die Leberenzymwerte sollten daher überwacht werden. Gewöhnlich normalisieren sie sich nach Absetzen des Medikamentes (Heit 1995a). Fälle von idiosynkratischer Hepatitis sind beschrieben (Heit 1995a).
 
Katze:Katzen sind besonders empfindlich gegenüber den hepatotoxischen Wirkungen von Ketoconazol (Plumb 1999a).
  
Hund:Erst bei einer täglichen Dosis ab 40 mg/kg treten verminderte Serumalbuminwerte und erhöhte Leberenzymwerte auf (Noxon 1986a).
  
Vögel:Es wird von hohen Leberenzymwerten während der Therapie und möglichen Leberschäden berichtet (Tully 1997a). Deshalb sollte die Behandlungsdauer maximal 2 - 3 Wochen betragen (Coles 1997a)
  
Mensch:Während der Ketoconazoltherapie erfolgt eine vorübergehende Erhöhung der Serumenzyme AST (SGOT), ALT (SGPT) und AP (McEvoy 1992a). Hepatotoxizität, die zu hepatozellulären oder cholestatischen Schäden führt, wurde selten beobachtet (McEvoy 1992a).
 

Blut

Thrombozytopenie ist im Zusammenhang mit einer Ketoconazoltherapie beschrieben. Sie wird aber selten beobachtet (Plumb 1999a)
 

Haarkleid

Bei Langzeittherapie erfolgt eine reversible Alopezie (Steuber 1999a; Heit 1995a), zudem kann Pruritus, Austrocknung und ein Aufhellen des Haarkleides auftreten (Plumb 1999a; Steuber 1999a; Allen 1993a; Heit 1995a).
 

Gonaden

Ketoconazol hat eine vorübergehende, dosisabhängige suppressive Wirkung auf die Gonaden und adrenale Steroidsynthese (Steuber 1999a; Grosso 1983a; Richardson 1994a). Es kann bei männlichen Tieren Unfruchtbarkeit verursachen, indem es die Testosteronsynthese vermindert. Die Testosteronproduktion wird dosisabhängig gehemmt und normalisiert sich wieder, sobald der Wirkstoff abgesetzt wird (Plumb 1999a). Es kommt zu Gynäkomastie, sexueller Impotenz und Azoospermie (Heit 1995a). Dosierungen tiefer als 10 mg/kg vermindern die Serumtestosteronspiegel bei Hunden innerhalb von 3 - 4 h nach der Verabreichung, jedoch normalisieren sich die Werte innerhalb von 10 h wieder (Plumb 1999a; Steuber 1999a).
 
Mensch:Oligospermie und selten Azoospermie nach Dosen von mehr als 400 mg täglich sind beschrieben (McEvoy 1992a). Gynäkomastie und Azoospermie ist bisher nur bei Menschen beobachtet worden (Steuber 1999a; Allen 1993a; Ferguson 1995c). Zudem erfolgen Impotenz und verminderte Libido (Allen 1993a). Es konnte eine vorübergehende Verminderung der zirkulierenden Testosteronkonzentration ohne Veränderung der Oestradiolkonzentration festgestellt werden (Richardson 1994a). Bei Frauen konnte kein Effekt auf die Blutspiegel von Testosteron oder Oestradiol nachgewiesen werden (Richardson 1994a).
  
Katzen:Auch nach Langzeittherapie ist die Plasmakortisolkonzentration nicht vermindert (Allen 1993a).
  
Hund:Impotenz und verminderte Libido wurden beschrieben (Allen 1993a)
  
Ratten:Die p.o.-Verabreichung von 200 mg/kg führt zu reduzierter Fruchtbarkeit (Waller 1990a): Die Spermienmotilität und -vorwärtsbewegung sind vermindert. Das Hodengewicht, die Epididymalspermienkonzentration und das Epididymalgewicht bleiben unverändert (Richardson 1994a; Waller 1990a). Ein vollständiger Fruchtbarkeitsverlust wurde bei einer Dosierung von 400 mg/kg beobachtet (Waller 1990a).
 

Kortisolspiegel

Bei der Behandlung des Hyperadrenokortizismus kann eine Überdosierung zu einem Hypocortizismus führen (Allen 1993a; Bigler 1994a). Typische Symptome sind Vomitus, Diarrhoe, Anorexie, Schwäche und Depression (Allen 1993a).
 
Hund:Dosierungen von 30 mg/kg/Tag unterdrücken die Serumkortisolspiegel bei Hunden mit Hyperadrenokortizismus (Plumb 1999a). Hunde, die höhere Dosen von Ketoconazol erhalten, brauchen während der akuten Stressperiode eine zusätzliche Glukokortikoidunterstützung (Plumb 1999a).
 

Immunsystem

Die Angaben bezüglich immunosuppressiver Effekte sind widersprüchlich (Richardson 1994a; Cools 1992a).
 

Sensitivität

Photophobie und Parästhesie können bei Pferden auftreten (Allen 1993a)
 

Trächtigkeit

Bei trächtigen Tieren kann es zu Todgeburten und mumifizierten Foeten kommen (Allen 1993a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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