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Eigenschaften

Fluoxetin ist ein selektiver Serotoninwiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und führt zu einer vermehrten Aktivität von Serotonin im ZNS. Anders als die Tricyclischen Antidepressiva (Clomipramin) hat Fluoxetin keinen direkten Einfluss auf noradrenerge oder dopaminerge Neuronen (Morant 2004a). Daher haben die SSRI viel weniger Nebenwirkungen als die Tricyclischen Antidepressiva (McDonald 2000a) oder auch als die Monoaminoxidase-Hemmer (Selegilin) (Seksel 2002a).
 

Hemmung der Serotoninwiederaufnahme

Fluoxetin hemmt im ZNS die Wiederaufnahme von Serotonin aus dem synaptischen Spalt in das präsynaptische Neuron (Morant 2004a; Seksel 2002a). Die erhöhte Konzentration von Serotonin stimuliert einerseits verschiedene postsynaptische 5-HT-Rezeptoren, zum Beispiel den 5-HT3-Rezeptor, durch dessen Aktivierung es zu Erbrechen und Übelkeit kommen kann und den 5-HT2C-Rezeptor, der zu Unruhe führen kann. Anderseits werden nach einiger Zeit gewisse Rezeptoren downreguliert, wie die postsynaptischen 5-HT2A-Rezeptoren, wodurch es zu der antidepressiven Wirkung kommt. Zusätzlich werden die präsynaptischen 5-HT1A-Autorezeptoren desensibilisiert, die eigene Freisetzung von Serotonin wird nicht mehr gehemmt (Pryor 2001a) und es kommt zu einer erhöhten Produktion von Serotonin (Baldessarini 2001a). Die Hemmung der neuronalen Wiederaufnahme von Serotonin führt also zu einer verstärkten serotonergen synaptischen Übertragung (Göthert 2001a).
 
Fluoxetin ist selektiv für Serotonin (Göthert 2001a) und hat keinen Einfluss auf Noradrenalin oder Dopamin. Ausserdem hat Fluoxetin keine anticholinerge, antihistaminerge oder α1-antiadrenerge Wirkungen (Overall 1997a). Somit haben die SSRIs auch keine kardiovaskulären Nebenwirkungen wie die Tricyclischen Antidepressiva (Seksel 2002a). Der fehlende Einfluss auf die histaminergen Rezeptoren führt dazu, dass Fluoxetin nicht sedierend wirkt (Göthert 2001a).
 

Antidepressive Wirkung

Verhaltensänderungen bei Tieren werden auf Störungen im Bereich der Monoamine, wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin zurückgeführt (Löscher 2003a), wobei Beeinträchtigungen von Serotonin am häufigsten zu Verhaltensproblemen führen (Boothe 2001e; Landsberg 2001a). Vor allem Aggressionen sind mit dem Serotoninrezeptor verknüpft, darum eignet sich Clomipramin auch sehr gut, um diese zu behandeln (Boothe 2001f). Die längerfristige Gabe von Fluoxetin normalisiert die serotonerge Neurotransmission im ZNS und bewirkt durch die erhöhte Konzentration an Serotonin (Dodman 2000a) eine antiaggressive, antidepressive (Göthert 2001a) und anxiolytische Wirkung (Beaver 2003a).
 

Gastrointestinaltrakt

Als Folge einer erhöhten gastrointestinalen Serotoninkonzentration (Göthert 2001a) führt Fluoxetin zu gastrointestinalen Störungen (Mills 2002a; Juarbe-Díaz 1997a), wie Übelkeit (Seksel 2002a) und Durchfall (Boothe 2001f).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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