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Lokale Nebenwirkungen

Alfaxan® führt zu keinen Nebenwirkungen falls es extravaskulär verabreicht wird. Auch intramuskuläre oder subkutane Injektionen werden gut toleriert (Pankow 2008a).
 

Systemische Nebenwirkungen

Respirationstrakt

Die häufigste Nebenwirkung von Alfaxalon bei Hunden und Katzen ist eine Apnoe oder Hypoventilation (Muir 2008a; Muir 2009a; Maney 2013a), welche dosisabhängig ist (Pearson 2003a) und vor allem bei schneller Bolusgabe auftritt (Pankow 2008a; Amengual 2013a). Die Apnoe kann eine Intubation und Beatmung erforderlich machen (Löscher 2010a; Herbert 2013a). Im Vergleich zu Propofol beeinflusst aber Alfaxalon die Atmung nur mässig (Ammer 2010a) und die Inzidenz einer Apnoe ist viel geringer (Maddern 2010a; Keates 2012a).
 
Bei Fohlen führt die Anästhesieeinleitung mit Alfaxalon zu einer erniedrigten Atemfrequenz und es kann zu Hypoxie kommen. Die Applikation von Sauerstoff wird empfohlen (Goodwin 2012a).
 
Auch beim Kaninchen tritt nach der i.v. Gabe von Alfaxalon eine Apnoe auf, welche im Durchschnitt 45 Sekunden anhält (Grint 2008b).
 

Kardiovaskuläres System

Es kommt nach der Anwendung von Alfaxalon bei Hunden und Katzen zu einem dosisabhängigen Blutdruckabfall. Die Hypotension ist primär die Folge einer Vasodilatation und nur geringgradig durch eine negativ inotrope Wirkung bedingt. Als Folge der Hypotension kann eine reflektorische Barorezeptor-vermittelte Herzfrequenzerhöhung auftreten (Ammer 2010a; Bösing 2010a; Muir 2008a; Murrell 2009a). Vor allem bei höheren Dosierung oder bei einer Überdosierung kommt es zu einem sehr deutlichen Blutdruckabfall (Löscher 2010a), der kardiovaskulär relevant ist (Muir 2009a). Der Herzauswurf ändert sich nicht, solange Alfaxalon nicht überdosiert wird (Muir 2008a). Bei gesunden Tieren sind die kardiovaskulären Reaktionen von Alfaxalon kaum von Bedeutung, bei kranken Tieren hingegen können diese kardiovaskulären Nebenwirkungen bedeutsam sein (Muir 2008a).
 

ZNS

Alfaxalon kann zu psychomotorischen Erregungszuständen führen (Maddern 2010a), die sich als spontane Muskelbewegungen (Muskelzuckungen, Paddelbewegungen) oder als Opisthotonus-ähnliches Verhalten äussern (Pankow 2008a).
 
Bei Mönchssittichen führte Alfaxalon (10 mg/kg bzw. 25 mg/kg i.m.) zu Muskelzittern und Übererregung. Eine Prämedikation mit Midazolam (1 mg/kg i.m., 10 Minuten vor der Alfaxalon-Applikation) schwächte die Symptome zwar ab, die Aufwachphase war jedoch verlängert (Whitehead 2019a).
 

Aufwachphase

Alfaxalon kann zu unruhigen Aufwachphasen nach der Anästhesie führen, vor allem nicht prämedizierte Tiere zeigen Hyperästhesie, Muskelzuckungen und Paddelbewegungen (Zaki 2009a). In einer Studie führte die Anästhesieeinleitung mit Alfaxalon im Vergleich zu Propofol zu einer Aufwachphase mit mehr Ruderbewegungen und Zittern (Mathis 2012a). Nicht prämedizierte Hunde zeigen nach einer Anästhesie mit Alfaxalon während der Aufwachphase deutlich mehr Geräuschüberempfindlichkeit (Ferré 2006a). Nicht prämedizierte Katzen haben sehr unruhige Aufwachphasen mit Muskelzuckungen, Ruderbewegungen, Überstrecken von Kopf und Gliedmassen und einer ausgeprägten Schreckhaftigkeit nach der Anwendung von Alfaxalon (Taboada 2010a). Eine Prämedikation mit einem Sedativum führt zu einer ingesamt viel ruhigeren Aufwachphase und wird daher empfohlen (Bösing 2010a).
 
Bei Pferden kann es zu Muskelzuckungen im Gesicht, leichten Paddelbewegungen bei der Einleitung der Narkose und einer leichten Ataxie bei der Aufstehphase kommen (Leece 2009a). Zusätzlich wird eine leichte Steifheit in den Vordergliedmassen während der Aufwachphase beobachtet (Pearson 2007a). Nach einer Dauerinfusion mit Alfaxalon bei adulten Pferden über mehrere Stunden kam es zu Exzitationen, Hyperästhesien, Muskeltremor und Paddelbewegungen und sehr unruhigen Aufwachphasen (Goodwin 2010a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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