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Eigenschaften

Für das nichtsteroidale Antiphlogistikum Diclofenac werden antiphlogistische, analgetische und antipyretische Eigenschaften beim Tier beschrieben (Ward 1996a; Molony 1997a; Scholer 1986a).
 

Wirkungsmechanismus

Alle nichtsteroidalen Entzündungshemmer bewirken eine Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase, welches die Umwandlung der Arachidonsäure zu Prostaglandinen und anderen Eicosanoiden (Prostacyclin, Thromboxan) vermittelt. Man unterscheidet zwei Isoenzyme der Cyclooxygenase: die Cyclooxygenase-1 (COX-1) und die Cyclooxygenase-2 (COX-2).
 
Das Enzym Cyclooxygenase-1 ist ein konstitutives Enzym und in relativ konstanter Konzentration in vielen Geweben, wie z.B. Thrombozyten, Endothelzellen, glatte Muskelzellen, Niere und Magen, zu finden. Dieses sogenannte "housekeeping enzyme" ist für die physiologischen Schutzfunktionen der verschiedenen Organe verantwortlich.
 
Die Cyclooxygenase-2 wird durch eine Entzündung, bzw. durch pro-inflammatorische Cytokinine, bakterielle Lipopolysaccharide oder Tumornekrosefaktoren induziert und bildet innerhalb kurzer Zeit grosse Mengen entzündungsfördernde Prostaglandine, welche wiederum zu den klassischen Entzündungssymptomen, wie Erythem, Schwellung und Schmerz führen.
 
Der entzündungshemmende Effekt der nichtsteroidalen Entzündungshemmer beruht also auf einer Hemmung der COX-2, während die unerwünschten Nebenwirkungen auf die Hemmung der COX-1 zurückzuführen sind (Kay-Mugford 2000a; Moncada 1975a; Poulsen Nautrup 1999a; Vane 1998a).
 
Der hauptsächliche Wirkungsmechanismus von Diclofenac besteht in einer Hemmung des Enzymes Cyclooxygenase. Es resultieren verminderte Prostaglandin-, Prostacyclin- und Thromboxangehalte (Ward 1996a; Scholer 1986a).
 
Zudem wurde gezeigt, dass Diclofenac die Arachidonsäurefreisetzung vermindert und dessen Aufnahme, wahrscheinlich an Triglyceride, vermehrt. Damit steht weniger Arachidonsäure zur Verarbeitung im Cyclooxygenase- und im Lipoxygenase-Weg zur Verfügung (Scholer 1986a).
 
Die analgetische Wirkung von Diclofenac wird als ein Einfluss auf periphere Schmerzrezeptoren beschrieben (Scholer 1986a). In einer Studie an Lämmern wurde hingegen vermutet, dass die Analgesie sekundär, als Folge der akuten Entzündungshemmung zustande kommt (Molony 1997a).
 

Augen

In einer Studie an Hunden führte die lokale Applikation von Diclofenac am Auge, im Vergleich zu Fluriprofen und Tolmetin, zur besten Stabilisation der Blut-Kammerwasser-Schranke im Anschluss an chirurgische Eingriffe (Paracentese). Zu der Intensität der Cyclooxygenase-Hemmung ist am Auge die Bioverfügbarkeit einer Substanz wichtig, welche von der cornealen Permeabilität und dem cornealen Stroma-Metabolismus, sowie der Proteinbindung an das Stroma der Hornhaut beeinflusst wird. Die Abhängigkeit könnte erklären, warum die Wirkung von Diclofenac zur Aufrechterhaltung der Blut-Kammerwasser-Schranke ausgeprägter ist als jene von Fluriprofen, obwohl Fluriprofen zu einer stärkeren Hemmung der Cyclooxygenase führt (Ward 1996a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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