Wirkungsort und -mechanismus
Weitere Informationen zur Pharmakologie der Antiarrhythmika der Klasse IC siehe auch unter
Propafenon.
Erregungsleitung
Die Dauer des Aktionspotentials und die Refraktärzeit bleiben ebenso wie die Kontraktionskraft unbeeinflußt (
Ungemach 1994c). Es wird jedoch auch eine dosisabhängige Verlängerung des Aktionspotentials mit einer Verlängerung der effektiven Refraktärzeit durch Ajmalin beschrieben (
Enomoto 1995a); von anderen Autoren wurden nur in hohen Dosen eine Verlängerung der interventrikulären Überleitung (
Lapalus 1981a) und der Refraktärzeit beobachtet (
Lapalus 1981a;
Todt 1993a).
Durch Ajmalin wird die Erregungsausbreitung in Vorhöfen und Ventrikeln verzögert (
Ungemach 1994c). Ajmalin führt zu einer Verbreiterung der T-Welle, einer Verlängerung der atrioventrikulären- (
Ilyas 1981a;
Satoh 1981a;
Ungemach 1994c) und der ventrikulären Überleitung (
Satoh 1981a;
Ungemach 1994c), des PQ- und QT-Intervalls (
Yasuhara 1987a) und einer Verbreiterung des QRS-Komplexes (
Yasuhara 1987a;
Ilyas 1981a). Die atrioventrikuläre Überleitungszeit wird dabei frequenzabhängig beeinflußt, die Überleitungszeit im Hiss'schen Bündel wird verlängert und die Sinusfrequenz verlangsamt. An isolierten Meerschweinchenherzen bleibt das QT-Intervall jedoch unverändert (
Stark 1996a).
Ajmalin besitzt keine Wirkung auf die ventrikuläre Automatie, führt aber zu einer herabgesetzten Arrhythmiebereitschaft bei Ischämie (
Ilyas 1981a).
Negative Inotropie
Die negativ inotrope Wirkung der Antiarrhythmika der Klasse IC (
Ilyas 1981a;
Schütz 1998a;
Hashimoto 1976a) ist bei Ajmalin gering ausgeprägt (
Ungemach 1994c).
Vegatatives Nervensystem
Ajmalin besitzt eine sympatholytische (
Ilyas 1981a), aber keine vagolytische (
Ungemach 1994c) Wirkung.