Wirkstoff - Dosierungen
Megestrol

Dosierung - allgemein

Anwendungsverbot bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen

Detailierte Angaben siehe unter "Rückstandsbeurteilung".
 

Dosierung bei der Katze

In der Praxis stellt man häufig fest, dass eine langanhaltende Unterdrückung des Oestrus mit beträchtlich niedrigeren Dosen als empfohlen erzielt werden kann. Durch Versuche kann die minimal wirksame Dosis für bestimmte Katzen ermittelt werden. Sie kann 0,6 mg pro Tier bei ein- bis zweimaliger Applikation in der Woche betragen. Die niedrigste effektive Dosis ist vorzuziehen, weil sie das Risiko von Nebenwirkungen minimiert (Gruffydd-Jones 1996a).
 

Behandlungsdauer

Der Hersteller empfiehlt, den Wirkstoff unbedingt während der gesamten empfohlenen Behandlungsdauer zu verabreichen, um eine sichere Brunstverhinderung zu erzielen. Eine Brunstunerdrückung sollte nicht mehr als zweimal hintereinander durchgeführt werden (Plumb 1995a).
 

Monitoring der Megestroltherapie bei Kleintieren

Instruktionen und Aufklärung der Patientenbesitzer

Der Patientenbesitzer sollte über die potentiellen Risiken einer Megestrolazetattherapie aufgeklärt werden, bevor eine Behandlung begonnen wird (Feldmann 1996a; Plumb 1995a). Er sollte sich bei Veränderungen am Gesäuge oder beim Auftreten anderer Symptome (Polyurie / Polydipsie, Scheidenausfluss, extreme Lethargie, Verhaltensänderungen, etc.) sofort an seinen Tierarzt wenden (Plumb 1995a).
 

Monitoring vor Behandlungsbeginn

Bevor eine chronische Megestrolazetattherapie begonnen wird, sollten Gewicht und Blutglucose bestimmt und das Gesäuge untersucht werden. Bei Kontrolluntersuchen können diese Befunde verglichen, die Effizienz der Therapie ermittelt und bei Bedarf zusätzlich die adrenokortikale Funktion überprüft werden (Plumb 1995a). Selbstverständlich ist, dass man vor Behandlungsbeginn bei der Hündin einen Allgemeinuntersuch durchführt und verifiziert, dass sie nicht läufig ist (Feldmann 1996a).
 

Läufigkeitsunterdrückung bei der Hündin

Bei Anwendung von Progestagenen zur langfristigen Verhinderung der Läufigkeit sind folgende Richtlinien zu beachten:
 

Information über das Läufigkeitsintervall

Nach Möglichkeit sollte man die ersten zwei Läufigkeiten ohne Behandlung vorübergehen lassen, um eine Information über Verlauf und Dauer der Läufigkeit sowie über die zu erwartenden Brunstintervalle zu erhalten (Arnold 1994a).
 

Behandlung im Anoestrus

Die erste Behandlung sollte in einer Phase der vollkommenen Ovarruhe erfolgen. Dies bedeutet, dass die erste Hormonapplikation frühestens 3 Monate nach einer beobachteten und spätestens 1 Monat vor der nächsten zu erwartenden Läufigkeit vorgenommen werden darf (Arnold 1994a).
 

Behandlung nach einer Trächtigkeit

Hündinnen sollten nicht vor dem 60. Tag nach dem Werfen behandelt werden (Arnold 1994a).
 

Monitoring bei Megestrolapplikation beim Hund

Wird die Hündin im Prooestrus behandelt, muss man sie bis zum Abklingen der Brunstsymptome gut überwachen. Wird sie in den ersten 3 Tagen der Megestrolbehandlung gedeckt, sollte die Applikation abgebrochen werden und im Falle einer Trächtigkeit besser ein Abort ausgelöst werden. Wird die Hündin nach dem 3. Tag des Therapiebeginns gedeckt, wird die Therapie mit einer höheren Dosierung fortgesetzt (3 - 4 mg/kg 1 × täglich). Generell ist die Gefahr einer Metropathie bedeutend höher, wenn Hündinnen während der Läufigkeit (erhöhter Oestrogenspiegel) mit Progestagenen therapiert werden (Plumb 1995a).
 

Monitoring der Brunstunterdrückung bei der Katze

Wird eine Katze über Monate mit Megestrolazetat behandelt, wird empfohlen die Katze einen Brunstzyklus vor der nächsten Behandlung durchmachen zu lassen (Feldmann 1996a; Plumb 1995a).
Soll die Katze nach einer Megestrolazetattherapie gedeckt werden, wird empfohlen, erst den zweiten Oestrus nach einer Gestagenapplikation zur Zucht zu nutzen (Feldmann 1996a).

Dosierung - speziell

Katze (adultes Tier) - Megestrolacetat
oral

Verhaltensstörungen

-5 mg/kg 1 × täglich für 7 - 10 Tage, bei Besserung des Verhaltens: Applikation nur noch jeden 2. Tag für 2 Wochen usw.; ausschleichen bis die minimalste wirksame Dosierung gefunden wird (Hart 1980a)
-5 mg pro Tier 1 × täglich für 5 bis 7 Tage, nachher 1 × wöchentlich (Plumb 1995a)
 
Protokoll
-2 mg/kg 1 × täglich für 5 Tage
-1 mg/kg 1 × täglich für 5 Tage
-0,5 mg/kg 1 × täglich für 5 Tage (Plumb 1995a)
 

Idiopathische Gingivitis

-2,5 mg pro Tier 1 × täglich für 10 Tage initial, nachher 5 × jeden 2.Tag; Erhaltungsdosis: nach Bedarf (Plumb 1995a)
 

Urethritis / Hämaturie

-2,5 - 5 mg pro Tier 1 × täglich mit Prednison zusammen applizieren (Plumb 1995a)
 

Miliare Dermatitis

-2,5 - 5 mg pro Tier jeden 2. Tag initial und 2,5 mg pro Tier 1 × wöchentlich als Erhaltungsdosis; bei schweren Fällen lebenslänglich (Plumb 1995a)
 

Eosinophiles Granulom

-0,5 mg/kg 1 × täglich für 2 Wochen (Unterstützungstherapie), nachher 2 × wöchentlich nach Bedarf (Plumb 1995a)
 

Eosinophiler Ulkus

-5 - 10 mg pro Tier jeden 2. Tag 10 bis 14 mal, allein oder in Kombination mit Methylprednisolonazetat, nachher jede 2. Woche (Plumb 1995a)
 

Eosinophile Keratitis

-0,5 mg/kg 1 × täglich initial bis eine Besserung eintritt
-1,25 mg pro Tier 2 bi 3 × wöchentlich als Erhaltung nach Bedarf (Plumb 1995a)
 

Endokrine Alopezie

-5 mg pro Tier jeden 2. Bis 3. Tag intial (Unterstützungstherapie)
-2,5 mg pro Tier 1 bis 2 × wöchentlich als Erhaltungsdosis (Plumb 1995a)
 

Psychogene Dermatitis

-2,5 - 5 mg pro Tier initial jeden 2. Tag, nachher sollte die niedrigste wirksame Dosierung bei 1 × wöchentlicher Applikation eruiert werden (Plumb 1995a).
oral

Brunstverhinderung

-2,5 mg pro Tier 2 × wöchentlich verhindern den Oestrus für unbegrenzte Zeit (Gruffydd-Jones 1996a; Dreier 1996a).
-2,5 mg pro Tier 1 × täglich, bis zu 2 Monate lang, wenn die Behandlung im Dioestrus begonnen wird (Plumb 1995a).
-2,5 mg pro Tier 1 × wöchentlich, bis zu 18 Monate lang, wenn die Behandlung im Anoestrus begonnen wird (Feldmann 1996a; Plumb 1995a)
-5 mg pro Tier 1 × wöchentlich (Jöchle 1993a)
 

Brunstunterdrückung

-2,5 mg pro Tier an 3 aufeinanderfolgenden Tagen, sobald die ersten Raunzesymptome auftreten (Gruffydd-Jones 1996a).
-5 mg pro Tier 1 × täglich als Initialdosis bis die Raunzesymptome verschwinden (3 - 5 Tage); Erhaltungsdosis: 2,5 - 5 mg pro Tier 1 × wöchentlich für 10 Wochen (Feldmann 1996a; Plumb 1995a)
-2,5 - 5 mg pro Tier 1 × täglich während 6 - 8 Tage (Dreier 1996a)
 

Nidationsverhinderung

-2 mg pro Tier einmalig während des Oestrus (Feldmann 1996a)
subkutan

Brunstunterdrückung

-25 - 100 mg pro Tier im Abstand von ca. 1 - 1,5 Monaten (Dreier 1996a)
Hund (adultes Tier) - Megestrolacetat
oral

Verhaltensstörung

-1,1 - 2,2 mg/kg 1 × täglich initial während 2 Wochen; Erhaltungsdosis: 0,5 - 1,1 mg/kg 1 × täglich für 2 Wochen, sollte bei Aggressionsverhalten nur als Zusatztherapie zu einer Verhaltenstherapie versucht werden (Plumb 1995a)
 

Prostatahyperplasie

-0,55 mg/kg 1 × täglich während 8 Wochen (Thompson 1995a)
-0,11 mg/kg 1 × täglich für 3 Wochen (Klausner 1995a)
-0,55 mg/kg 1 × täglich für 4 Wochen (Barsanti 1995a; Johnston 2000a)
-0,55 mg/kg 1 × wöchentlich als Langzeittherapie (Barsanti 1995a)
 

Prostatitis

-0,11 mg/kg 1 × täglich für 3 Wochen (Klausner 1995a)
oral

Brunstverhinderung

-0,55 mg/kg 1 × täglich für 32 Tage im Anoestrus; durchschnittlich tritt die Läufigkeit 4 - 6 Monate nach Behandlungsende auf (Streuung 1 - 7 Monate) (Feldmann 1996a; Cain 1992a; Concannon 1995a)
 

Brunstunterdrückung

-2,2 mg/kg 1 × täglich während 8 Tagen; die Therapie sollte in den ersten 3 Tagen des Prooestrus begonnen werden (Effizienz 92%) (Feldmann 1996a; Cain 1992a; Concannon 1995a; Plumb 1995a)
-3 - 4 mg/kg 1 × täglich für 5 Tage, falls die Hündin nach dem 3. Behandlungstag gedeckt worden ist (Plumb 1995a)
 

Pseudogravidität

-2 mg/kg 1 × täglich für 5 Tage; gewöhnlich zeigen die Hündinnen bereits nach 3 Tagen wieder ihr normales Verhalten (Allen 1996b)
-2 mg/kg 1 × täglich für 8 Tage (Feldmann 1996a)
-0,5 mg/kg 1 × täglich für 8 Tage (Plumb 1995a)
 

Vaginale Hyperplasie

-2,2 mg/kg für 7 Tage; die Therapie im frühen Prooestrus beginnen (Plumb 1995a)
 

Galaktorrhoe

-0,55 mg/kg für 7 Tage (Plumb 1995a)