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Allgemein

Peristaltikförderer und Antiemetikum

Metoclopramid wird in der Veterinärmedizin sowohl wegen der prokinetischen-, als auch wegen der antiemetischen Wirkung eingesetzt. Indikationen für Metoclopramid sind:
-Magenentleerungsstörungen
-gastro-ösophagealer Reflux
-Ermöglichung der Dünndarmintubation
-Erbrechen infolge Chemotherapie (Cisplatin, Dacarbazin, Dactinomycin, Mechlorethamin und Doxorubicin) (American Medical Association 1986a)
-Erbrechen infolge Parvovirose (Yalcin 2017a)
-urämische Gastritis etc. (Plumb 1999a; Ungemach 1999c).
-zentrale und periphere Emesis infolge Apomorphin, Hydergin und Levodopa (McEvoy 1992a).
 
Wie auch andere antidopaminerge Wirkstoffe wirkt es nicht gegen Reisekrankheit (American Medical Association 1986a).
 

Gastrointestinaltrakt

Als Motilitätsförderer ist es auch indiziert bei Magendilatation, Volvulus, postoperativem intestinalem Ileus, gastrischen Ulzera und idiopathischer Gastroparesis (Boothe 2001a).
 
Auch bei Gastroparesis, die postoperativ und bei einigen Grunderkrankungen auftreten kann (z.B. Diabetes mellitus, Anorexia nervosa, Sklerodermie), sowie bei funktioneller Dyspepsie (Reizmagen), als deren Ursache Störungen der gastrointestinalen Motilität vermutet werden, ist die Indikation für Metoclopramid gegeben (Forth 1998a).
 
Metoclopramid ist somit bei Magenentleerungsstörungen wirksam, die primär auf eine zu geringe Koordination der antropyloroduodenalen Koordination zurückzuführen sind (Orihata 1994a).
 
Vor der Verabreichung muss eine gastrointestinale Obstruktion ausgeschlossen werden (Dowling 1995a).
 

Präoperativ

Präoperativ kann Metoclopramid zur Magenentleerung vor einer Notoperation nützlich sein. Zudem erhöht es den Tonus am unteren Ösophagussphinkter, was bei einer Allgemeinanästhesie präventiv gegen eine Aspiration schützt (American Medical Association 1986a).
 

Bildgebende Untersuchungen

Bei der passiven Kontrastdarstellung wird Metoclopramid eingesetzt, um eine Beschleunigung der Passagezeit im Magen-Darm-Trakt zu bewirken (Kimbel 1998a).
 

Hund

Beim Hund kann Metoclopramid oral, rektal oder parenteral für folgende Anwendungsgebiete eingesetzt werden: metabolisches und durch Arzneimittel induziertes Erbrechen, Antagonisierung von durch Apomorphin induziertem Erbrechen (schweres Erbrechen jeder Genese ausser Kinetose), Reizmagen, Gastritis, Motilitätsstörungen im oberen Gastrointestinaltrakt, Refluxösophagitis, Vorbereitung zur gastrointestinalen Endoskopie oder Röntgendiagnostik. Metoclopramid erwies sich auch bei Erbrechen infolge einer Parvovirose als wirksam (Ungemach 1999c; Boothe 2001a; McEvoy 1992a; Dowling 1995a). Bei durch Cisplatin ausgelöster Übelkeit und Erbrechen verhinderte Metoclopramid weder Anzeichen von Übelkeit noch das Erbrechen und war schlechter wirksam als die Antiemetika Ondansetron und Maropitant (Kenward 2017a).
 

Katze

Bei der Katze kann Metoclopramid oral, rektal oder parenteral für folgende Anwendungsgebiete eingesetzt werden: metabolisches und Arzneimittel-induziertes Erbrechen, Antagonisierung von Apomorphin-induziertem Erbrechen, Reizmagen, Motilitätsstörungen im oberen Gastrointestinaltrakt, Refluxösophagitis, Vorbereitung zur gastrointestinalen Endoskopie oder Röntgendiagnostik. Metoclopramid erwies sich auch bei Erbrechen infolge einer Parvovirose als wirksam (Ungemach 1999c; Boothe 2001a; McEvoy 1992a).
 
Gegen Emesis infolge idiopathischer Pylorusdysfunktion. Als permanente Therapie ist jedoch eine Pyloromyotomie vorzuziehen (Burrows 1983a).
 

Wiederkäuer

Allgemein zur Therapie von gastrointestinaler Stasis bei Wiederkäuern. Metoclopramid bewirkt eine Stimulation des abomasalen Fundus, des abomasalen Antrums sowie des Bulbus duodeni (Huhn 1992a). Zur Therapie von Reflux und gastrischen Motilitässtörungen wie z.B. abomasalem Entleerungsdefekt beim Schaf oder abomasale Anschoppung beim Rind (Allen 1993a; Dowling 1995a).
 

Pferd

Intestinaler Ileus (Allen 1993a). Hypomotilität von Magen und Dünndarm (Hunt 1986a). Metoclopramid führt beim Pferd zu gravierenden zentralen Nebenwirkungen und ist deshalb nicht geeignet für die klinische Anwendung (van der Velden 1993a). Dagegen ist zur Prävention und/oder Therapie bei postoperativem Ileus beim Pferd Cisaprid vorzuziehen (van der Velden 1993a). Auch Neostigmin ist zur Peristaltikförderung geeinget (Plumb 1999a).
 

Heimtiere und Vögel

Metoclopramid ist indiziert bei gastrointestinalen Motilitätsstörungen, Erbrechen und Trichobezoaren (Allen 2005a; Tully 1997a).
 

Mensch

In der Humanmedizin wird hochdosiertes Metoclopramid zusammen mit Dexamethason und Diphenhydramin gegen durch Chemotherapie ausgelöstes Erbrechen angewendet (Boothe 2001a; American Medical Association 1986a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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