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Hund

Carbamazepin ist ein Antiepileptikum und wirkt bei grand-mal Anfällen und partiellen (fokalen, psychomotorischen) Anfällen, welche sich in Zwangsverhalten wie z.B. Schwanzjagen oder Kreislaufen äussern (Holland 1988a; Ramsey 2008c; NCBI 2011a). Es ist unwirksam bei petit-mal Anfällen wie Absencen (Rang 2011a). Neben der antiepileptischen Wirkung besitzt es zudem eine antipsychotische Wirkungskomponente (Löscher 2010a; O'Neil 2001a) und kann bei Verhaltensstörungen, wie Aggressionen, eingesetzt werden (Plumb 2011a). Es kann als Adjuvans bei neuropathischen Schmerzen, wie Trigeminus-Neuralgien hilfreich sein (O'Neil 2001a; Ramsey 2008c; Rang 2011a). Der Wirkstoff hat jedoch bei Hunden eine so kurze Halbwertszeit, dass keine sinnvolle Behandlung mit diesem Stoff durchgeführt werden kann und er als ungeeignet einzustufen ist (Thomas 2003b; Frey 1980d; Löscher 2010a; Parent 1988a; Frey 1986a). Lediglich ein Hund mit komplexen, partiellen Anfällen, welche mit Verhaltensänderungen und Stereotypien einher gingen, profitierte vom Einsatz von Carbamazepin (Holland 1988a). Während einer Epilepsietherapie kann es durch einen Wechsel auf Carbamazepin gehäuft zu einem Status epilepticus mit letalem Ausgang kommen (Frey 1985b; Brown 1988b).
 

Pferd

Bei Pferden kann Carbamazepin einen vorteilhaften Effekt bei Kopfschütteln/Kopfschlagen (photic headshaking) haben, wenn diese nicht auf eine Therapie mit Cyproheptadin (ein Antihistaminikum und Serotonin-Antagonist) ansprechen (Reed 2004a; Plumb 2011a).
 

Katze

Der Wirkstoff wird bei dieser Spezies oftmals nicht toleriert und von dessen Anwendung wird abgeraten (Ramsey 2008c). Zudem liegen für diese Tierart nur unzureichende Untersuchungen vor (Löscher 2010a). In einer experimentellen Studie fand man heraus, dass der Wirkstoff bei Katzen reflexartiges Abwehrverhalten, welches durch elektrische Stimulation der Substantia grisea periaquaeductualis im Mittelhirn ausgelöst wird, unterdrückt (Shaikh 1988a).
 

Vogel

Carbamazepin wirkt bei den meisten Vogelspezies antikonvulsiv und analgetisch; ausserdem kann es als zusätzliches Psychopharmakon zu Chlorpromazin oder Haloperidol initial während der ersten 2 Behandlungswochen verabreicht werden (Hawkins 2013a).
 

Mensch

Beim Menschen kommt Carbamazepin in erster Linie als Antikonvulsivum zum Einsatz. Ferner wird es bei Trigeminusneuralgien und zur Langzeitbehandlung von bipolaren Störungen angewendet (Göthert 2005a; Rang 2011a).
 
Siehe Übersicht zur Epilepsietherapie unter Epilepsie & Antikonvulsiva.
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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