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Absorption

Es findet eine geringe und langsame Absorption aus dem Gastrointestinaltrakt statt (Taylor 1991b; Taylor 2001c; Plumb 2002a). Für die orale Verabreichung ist deshalb eine viel höhere Dosierungen nötig als für die parenterale Verabreichung (Taylor 2001c). Die Absorption von Tabletten mit verlängerter Wirkstofffreigabe ist unregelmässiger als diejenige von regulären Tabletten (Plumb 2002a; Taylor 1991b).
 

Verteilung

Bei einer normalen Dosierung wird die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdrungen. Der Wirkstoff verteilt sich in den meisten Geweben, ausser im Gehirn, der Darmwand, im Fett und im Thymus. Auch die Plazentarschranke wird passiert (Plumb 2002a). Der Wirkstoff tritt in die Muttermilch über. Beim Mensch wurde ungefähr 0,1% der Dosis pro kg/Körpergewicht der Mutter in der Muttermilch nachgewiesen (Hardell 1982a).
 

Metabolismus

Pyridostigminbromid wird durch die Cholinesterase hydrolysiert und durch mikrosomale Enzyme in der Leber metabolisiert (McEvoy 1992a). Durch die Hydrolysierung entstehen zwei primäre Metaboliten: 3-Hydroxyphenyltrimethylammonium (PTMA) und 3-Hydroxy-N-Methylpyridinium (MP). Hennis et al. untersuchten in ihrer Studie die antagonisierende Wirkung von Pyridostigmin und seinen Hauptmetaboliten auf Pancuronium, einem nichtdepolarisierenden Muskelrelaxans. PTMA wies nur eine geringe und MP keine antagonisierende Wirkung auf (Hennis 1984a).
 

Elimination

Pyridostigmin und die Metaboliten werden über den Urin durch tubuläre Sekretion ausgeschieden (McEvoy 1992a; Taylor 2001c). Beim Hund wird nach i.v. 0,14 mg/kg 74 ± 2% unverändert über den Urin und weniger als 1% über die Galle ausgeschieden (Hennis 1984a).
 

Bioverfügbarkeit

Hund:nach oral 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg (Sirup mit schneller Wirkstofffreigabe): 44,4 ± 4,3%
nach oral 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg (Tablette mit verlängerter Wirkstofffreigabe): 33,6 ± 9,5% (Taylor 1991b)
  
Mensch:nach oral 60 mg: 14,3 ± 2,6% (Breyer-Pfaff 1985a)
 

Wirkungseintritt / -dauer

Nach oraler Verabreichung tritt die Wirkung innerhalb einer Stunde ein (Plumb 2002a). Die Wirkungsdauer nach intramuskulärer oder subkutaner Verabreichung liegt zwischen 3 - 4 Stunden (Löscher 2002a). Die Wirkungsdauer von Pyridostigmin ist ungefähr 30% länger als diejenige von Neostigmin (Baker 1978a).
 

Wirkspiegel

Maximale Plasmakonzentration (Cmax)

Hund:nach i.v. 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg: 588 ng/ml
nach oral 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg (Sirup mit schneller Wirkstofffreigabe): 41,8 ng/ml
nach oral 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg (Tablette mit verlängerter Wirkstofffreigabe): 30,5 ng/ml (Taylor 1991b)
 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (Tmax)

Hund:nach oral 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg (Sirup mit schneller Wirkstofffreigabe): 3,1 Stunden
nach oral 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg (Tablette mit verlängerter Wirkstofffreigabe): 3,9 Stunden (Taylor 1991b)
 

Eliminationshalbwertszeit

Die Halbwertszeit beträgt allgemein 1 - 2 Stunden (Taylor 2001c).
 
Hund:nach i.v. 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg: 8,3 ± 2,1 Stunden (Taylor 1991b)
nach i.v. 0,14 mg/kg: 122 ± 12 Minuten (Hennis 1984a)
  
Mensch:nach i.v. 4 mg: 97 ± 59 Minuten
nach oral 60 mg: 200 ± 62 Minuten (Breyer-Pfaff 1985a)
 

Verteilungsvolumen

Hund:nach i.v. 0,053 mg/kg: 0,788 - 2,184 l/kg (Baker 1978a)
 

Totales Verteilungsvolumen

Hund:nach i.v. 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg: 8,7 ± 1,9 l/kg (Taylor 1991b)
 

Steady-State Verteilungsvolumen

Hund:nach i.v. 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg: 3,9 ± 0,9 l/kg (Taylor 1991b)
nach i.v. 0,14 mg/kg: 2,0 ± 0,9 l/kg (Hennis 1984a)
  
Mensch:nach i.v. 4 mg: 1,03 ± 0,35 l/kg (Breyer-Pfaff 1985a)
 

MRT (mean residence time)

Hund:nach i.v. 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg: 5,4 ± 1,5 Stunden (Taylor 1991b)
 

AUC

Hund:nach i.v. 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg: 729 ng/ml/h (Taylor 1991b)
 

Plasmaproteinbindung

Weder Pyridostigmin noch sein Metabolit 3-Hydroxy-N-Methylpyridinium sind an Plasmaproteine oder Erythrozyten gebunden (Aquilonius 1986a).
 

Clearance

Hund:nach i.v. 6,9 mg/Tier, ca. 0,6 mg/kg: 13 ml/min/kg (Taylor 1991b)
nach i.v. 0,14 mg/kg: 18,3 ± 7,0 ml/min/kg (Hennis 1984a)
nach i.v. 0,053 mg/kg: 16,6 - 24,9 ml/min/kg (Baker 1978a)
 
Mensch:nach i.v. 4 mg: 9,7 ± 3,3 ml/min/kg (Breyer-Pfaff 1985a)
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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