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Allgemein
Da Halothan die renale Filtrationsrate und den hepatischen Metabolismus vermindert, kann es bei allen Wirkstoffen, welche über die Niere ausgeschieden, bzw. in der Leber metabolisiert werden, bei einer Kombination mit Halothan zu verlängerten Eliminationszeiten kommen (Smith 1988a; Reilly 1985a).
ACE-Hemmer
Patienten, welche unter einer Langzeittherapie mit ACE-Hemmern stehen, können während einer Anästhesie Episoden einer schweren Hypotension erleiden (Naguib 1997a).
Acetaminophen
Acetaminophen wird als Schmerzmittel nach einer Halothannarkose nicht empfohlen (Plumb 1999a).
Amitriptylin blockiert die Aufnahme von Noradrenalin, Serotonin oder Dopamin in die präsynaptischen Nervenenden und steigert dadurch den zentralen und peripheren adrenergen Tonus. Bei Langzeittherapien reduziert Amitriptylin den noradrinergen Katecholaminspeicher, was zu einer Hypotension führt. Amitriptylin hat mit Atropin vergleichbare Nebenwirkungen und kann EKG-Veränderungen verursachen. Eine Kombination von Amitriptylin (oder ähnlichen Substanzen) mit Halothan (jedoch nicht mit Enfluran) und Pancuronium kann zu schweren ventrikulären Arrythmien führen (Naguib 1997a).
Atemkalk
Ein Abbauprodukt des Atemkalks ist ein Olefin. Dies ist für Nager in einer Konzentration von 400 ppm toxisch. Die Konzentration des Olefins ist von verschiedenen Faktoren wie z.B verstärkte Rückatmung und erhöhte Körpertemperatur abhängig (Naguib 1997a).
Systemische Aminoglykoside sollten vorsichtig mit halogenierten Anästhetika kombiniert werden. Grund hierfür ist das mögliche Auftreten einer additiven neuromuskulären Hemmung (Plumb 1999a).
Angiotensin II
Halothan erhöht den Angiotensin II-Spiegel im Blut. Dies sollte bei einer Applikation von Angiotensin beachtet werden (Ullman 1992a).
Beta-Blocker
Beta-Blocker sollten vorsichtig mit Halothan kombiniert werden.
Da beim Absetzen von Beta-Blockern bei Herzpatienten ein Rebound-Effekt möglich ist, sollten sie jedoch in diesen Fällen bis zum chirurgischen Eingriff weiterhin verabreicht werden (Naguib 1997a).
Clonidin
Clonidin bewirkt zentral eine Freisetzung von Katecholaminen und aktiviert die zentralen alpha-Adrenozeptoren. Alpha2-Agonisten reduzieren deutlich die benötigte Dosierung von Inhalationsgasen (Naguib 1997a).
Diazepam
Halothan vermindert die Plasmaproteinbindung von Diazepam. Dies kann zu einem raschen Anstieg von freiem Diazepam führen (Naguib 1997a).
Dexmedetomidin
Dexmedetomidin ist ein alpha2-Adrenozeptor und reduziert die MAC von Halothan deutlich (Naguib 1997a).
Dopamin
Da Halothan das Myokard für Sympathomimetika, insbesondere Katecholamine, sensibilisiert, können bei Verabreichung von Dopamin schwerwiegende Ventrikulärarrhythmien hervorgerufen werden (Naguib 1997a). Falls kein alternativer Wirkstoff verwendet werden kann, sollten Sympathomimetika mit Vorsicht, signifikant reduzierter Dosis und unter intensiver Überwachung angewendet werden (Mutoh 1997a).
D-Tubocurarin
D-Tubocurarin kann in Kombination mit Halothan eine Hypotension hervorrufen (Plumb 1999a).
Fenfluramin ist ein sympathomimetisches Amin und hat einen depressiven Effekt auf die Herzfunktion. In der Literatur wird von einem tödlichen Herzstillstand während einer Halothan-Anästhesie nach Fenfluramin-Therapie bei einer Frau berichtet (Naguib 1997a).
Fentanyl
Fentanyl reduziert die MAC von Inhalationsanästhetika. Die Interaktion von Opioiden und Halothan ist nicht linear. Fentanyl kann die MAC von Gasen nicht auf Null reduzieren. Opioide sind keine kompletten Anästhetika und sollten immer in einer Kombination mit anderen Sedativa oder Gasen angewandt werden (Vuyk 1997a).
Aufgrund der verminderten hepatischen Clearance und des Anstiegs der Eliminationshalbwertszeit (t½beta) steigt die Plasmakonzentration von Fentanyl bei einer Kombination mit Halothan an (Naguib 1997a).
Gentamicin
siehe auch Aminoglykoside Gentamicin wird vollständig über die glomeruläre Filtration eliminiert. Bei einer Kombination mit Halothan vermindert sich die renale Clearance-Rate, es kommt zu einem Anstieg der Eliminationshalbwertszeit (Smith 1988a).
Isoprenalin
Isoprenalin kann in Verbindung mit Halothan zu ventrikulären Dysrhythmien führen (Naguib 1997a).
Kalziumkanal-Blocker
Kalziumkanal-Blocker vermindern den Verbrauch von Inhalationsanästhetika um bis zu 25%. Hämodynamische Nebeneffekte können mit einer Verabreichung von Kalzium reduziert werden (Naguib 1997a).
Katecholamine
Halothan sensibilisiert das Herz gegenüber Katecholamine. Bei einer Verabreichung während der Narkose, erhöht sich das Risiko für Arrhythmien. Bereits eine minimale intravenöse Dosis kann eine vorzeitige ventrikuläre Kontraktion auslösen (Naguib 1997a).
Ketamin
Beim Pferd zeigt sich, dass eine Plasmakonzentration von Ketamin von weniger als 1,0 µg/ml die MAC von Halothan reduziert und eine positive hämodynamische Wirkung hat. Der von Ketamin induzierte Anstieg der Herzkontraktilität wird gewöhnlich als indirekter Effekt (sympathikomimetischer Effekt) angenommen, zusätzlich wird auch ein direkter Effekt (Anstieg des myokardialen Zellkalziumeinstromes) diskutiert (Muir 1992a).
Labetalol
Die Anwendung von Labetalol mit Halothan kann zu einer signifikanten Hypotension führen. Die Kombination der beiden Wirkstoffe wird nicht zum Ausgleich eines Blutverlustes während der Operation empfohlen. Über einen fatalen Fall wird berichtet (Naguib 1997a).
Lachgas
Die Kombination von Lachgas mit Halothan und Sauerstoff, hat einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System (Naguib 1997a). Es wird jedoch auch diskutiert, dass Halothan in dosisabhängiger Weise den analgetischen Effekt von Lachgas antagonisiert (Vuyk 1997a).
Beim Pferd ist eine Konzentration von über 25% Lachgas nicht sinnvoll, da der Halothanverbrauch nicht vermindert wird und der Patient zusätzlich hypoxisch wird (Testa 1990a).
Lincomycine (Lincosamide)
Systemische Lincomycine sollten vorsichtig mit halogenierten Anästhetika angewendet werden, weil eine additive neuromuskuläre Hemmung auftreten kann (Plumb 1999a).
Lidocain
Die Plasmakonzentration von Lidocain steigt bei einer Halothannarkose, aufgrund der verminderten hepatischen Clearance und des Anstiegs der Eliminationshalbwertszeit (t½beta) an (Naguib 1997a).
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien sollten vorsichtig mit halogenierten Anästhetika angewendet werden, da eine additive neuromuskuläre Hemmung auftreten kann (Plumb 1999a).
Eine Kombination von Amitriptylin oder ähnlichen Substanzen mit Halothan (jedoch nicht mit Enfluran) und Pancuronium kann zu schweren ventrikulären Arrythmien führen (Naguib 1997a).
Die Anwendung von Phenobarbital führt bei Labortieren zu einem erhöhtem Halothanmetabolismus (de Groot 1982a).
Phenylephrin
Da auch die ophtalmologische, topische Anwendung von Phenylephrin zu hämodynamischen Veränderungen führen kann, sollte es bei Patienten, welche anästhesiert werden müssen, nicht, bzw. nur mit Vorsicht appliziert werden (Naguib 1997a).
Phenytoin
Halothan vermindert die Proteinbindungsfähigkeit von Phenytoin. Diese führt zu einem raschen Anstieg von freiem Phenytoin.
In der Humanmedizin wird eine akute Phenytoinintoxikation nach einer Halothananästhesie beschrieben. Wahrscheinlich wurde diese durch Verdrängungsmechanismen zwischen Trifluoroazetat und Phenytoin ausgelöst (Naguib 1997a).
Propofol
Die Serumkonzentration von Propofol wird bei Kombinationen mit Halothan erhöht (Naguib 1997a).
Reserpin
Die Wirkung von Reserpin wird bei einer Kombination mit Halothan verstärkt. Die MAC von Halothan ist ebenfalls vermindert. Der Mechanismus ist nicht bekannt, möglicherweise kommt es zu einer Erschöpfung der Katecholaminspeicher (Naguib 1997a).
Succinylcholin
Die gleichzeitige Verabreichung von Succinylcholin mit Halothan erhöht das Risiko für Herznebenwirkungen (Bradykardie, Arrhythmien und Sinushemmung), Apnoe und maligne Hyperthermie (Plumb 1999a).
Die Serumkonzentration von Thiopental ist bei der Anwendungen mit Halothan in der frühen Verteilungsphase verdoppelt. Erklärt wird dies mit dem verminderten zentralen Verteilungsvolumen und der verkürzten Verteilungshalbwertszeit von Thiopental (Naguib 1997a).
Terbutalin
Terbutalin ist ein sympathomimetischer Wirkstoff, der mit Inhalationsgasen interagiert und Herzarrythmien auslösen kann (Naguib 1997a).
Theophyllin
Theophyllin mit Halothan kombiniert erhöht das Risiko einer ventrikulären Arrhytmie (Naguib 1997a).
Vasopressin
Halothan erhöht den Vasopressin-spiegel im Blut. Dies sollte bei einer Kombination mit Halothan beachtet werden (Ullman 1992a)
Warfarin
Halothan vermindert die Bindungsfähigkeit von Warfarin an Plasmaproteine. Dies kann zu einem raschen Anstieg von freiem Warfarin führen (Naguib 1997a).
Xanthin
Xanthin ist ein Sympathomimetikum, das mit Inhalationsgasen interagiert und Herzarrythmien auslösen könnte (Naguib 1997a).