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Es kann nach einer i.v.-Injektion von Erythromycingluceptat oder -lactobionat zu Thrombophlebitis kommen. Deshalb sollte die Applikation sehr langsam oder verdünnt erfolgen (Plumb 1999a; McEvoy 1992a; Spoo 1995a).
In der Humanmedizin wird nach i.v.-Applikation auch von einer verlängerten Gerinnungszeit und Arrhythmien mit atypischer ventrikulärer Tachykardie berichtet (McEvoy 1992a).
Systemische Nebenwirkungen
Intravenöse Injektion
Bei der intravenösen Injektion von Erythromycin werden beim Wiederkäuer häufig Salivation, Unruhe, Tachypnoe, Ataxie und kardiovaskuläre Effekte beobachtet (Burrows 1989c; Soback 1987b).
Estolat
Estolat, aber auch andere Ester können intrahepatische Cholestasen auslösen. Diese treten meist 10 - 20 Tage nach der Behandlung auf und hören einige Tage nach Therapieende wieder auf (Spoo 1995a; Kroker 1999b). Es kann zu einer Erhöhung der Leberenzyme (ALT, AST, alkalische Phosphatase und gamma-GT) kommen (Viluksela 1988a).
Gastrointestinaltrakt
Nach oraler und intravenöser Gabe können gastrointestinale Störungen wie Erbrechen, Durchfall oder Anorexie auftreten (Plumb 1999a; Suter 2000e; McEvoy 1992a; Albarellos 2008a).
Erythromycin kann aufgrund seiner chemischen Beschaffenheit ähnliche gastrointestinale Veränderungen verursachen wie Motilin. Es kommt zu Kontraktionen des Gastroduodenaltraktes beim Hund, des Magens, Caecums und der rechten Colonlage beim Pferd und der Kolonmuskelzellen beim Kaninchen (Stratton-Phelps 2000a).
Beim Hund wird der gastrointestinale Motilitätsrhythmus nach einer i.v.-Applikation unterbrochen (Burrows 1989c). Bei gefasteten Hunden wurde Erbrechen beobachtet (Qin 1986a).
Beim Wiederkäuer kann es nach oraler Gabe von Erythromycinphosphat oder Stearat zu schweren Durchfällen kommen (Plumb 1999a; Burrows 1989c)
Die Anwendung von Erythromycin bei Pferden ist zwar dokumentiert, kann aber schwerwiegende Konsequenzen haben (siehe Kontraindikationen). Bei Mutterstuten, deren Fohlen mit Erythromycin behandelt wurden, kam es zur akuten Kolitis. Durch Koprophagie des Erythromycin-haltigen Fohlenkotes wurde die Darmflora zerstört und nach Infektion mit Erythromycin-resistenten Clostridien (Clostridium difficile) erkrankten sie an akuter Kolitis. Auch kleine Dosen von Erythromycinethylsuccinat (unter 1,25 mg/kg) führten zu schwerer Kolitis (Stratton-Phelps 2000a). Stoppt man die Behandlung, kann ein letaler Ausgang unter Umständen verhindert werden (Spoo 1995a).
Beim Fohlen werden die gastrointestinalen Nebenwirkungen vermutlich durch Anhydroerythromycin A verursacht, einem Teil der Erythromycinbase, der durch den Dünndarm aufgenommen wird. Es könnten aber auch sekundäre metabolische Störungen des Gastrointestinaltrakts sein (Stratton-Phelps 2000a). Dabei treten milde, sich selbstbegrenzende Durchfälle auf. Bei Fohlen im Alter von 2 - 4 Monaten wurde zudem Hyperthermie mit Atemnot und Tachypnoe beobachtet (Plumb 1999a; Hillidge 1987a). Bei Fohlen mit Pneumonie, die allein mit Erythromycin therapiert werden, ist das Risiko an Durchfall zu erkranken, 8-mal größer (Stratton-Phelps 2000a).
Bei Nagern kann Erythromycin zu Enteritis und einer antibiotikainduzierten Clostridien-Entertotoxämie führen. Nach oraler Verabreichung treten diese Symptome häufiger auf als nach parenteraler Applikation und verlaufen in den meisten Fällen tödlich. Chinchilla, Meerschweinchen und Hamster sind besonders empfindlich (Ness 2001a).
Superinfektion
Eine längere Anwendung von Erythromycin kann zum Wachsen von resistenten Bakterien und Pilzen führen. Toxinbildende Clostridien können eine pseudomembranöse Kolitis verursachen, die mit Vancomycin therapiert werden könnte (McEvoy 1992a).
Leber
Nach längerer und wiederholter Applikation kann Erythromycinestolat zu einer cholestatischen Hepatitis führen (McEvoy 1992a). Erythromycinstearate haben im Vergleich zu Estolaten nur eine schwache Wirkung auf die Leber. Die Leberenzyme (ALT, AST, alkalische Phosphatase und gamma-GT) können erhöht sein (Viluksela 1988a).
Haut
Selten werden Hautreaktionen wie Urticaria oder Hauterruptionen beobachtet (Spoo 1995a; McEvoy 1992a)