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Anwendungssicherheit
Von den Methylxanthinen ist Theobromin das am wenigsten toxische (Kelly 1978a).
Theobromin wird vollständig aus dem Nahrungstrakt absorbiert und nur langsam ausgeschieden und zeigt deshalb einen kumulativen Effekt. Vergiftungssymptome erscheinen mit Verzögerung und erst, wenn eine kritische Grenze erreicht wird. Reine Schokolade kann bei Kälbern Erregungszustände, Opisthotonus und spastische Krämpfe verursachen. Schokoladevergiftungen werden auch beim Hund beschrieben (Humphreys 1988a).
4 - 5 h nach einer einmaligen Dosis von 500 oder 1000 mg/kg treten Keuchen, Rastlosigkeit und Muskeltremor auf, die während der nächsten 6 - 8 h persistieren. Dosierungen unter 300 mg/kg können auch ohne offenkundige Effekte verlaufen (Gans 1980a).
Für reines Theobromin beträgt die letale Dosis 100 mg/kg (Strachan 1994a).
Geflügel / Schwein
Kakaoabfall kann bei der Fütterung von Hühnern und Schweinen für Vergiftungsfälle verantwortlich sein. Ab 7,5% Theobromin in der Ration kommt es bei den Jungtieren zu wirtschaftlichen Einbussen und Symptomen. Ab 10 - 30% kommt es beim Geflügel zu Todesfällen, welche 5 Tage nach der Verfütterung eintreten (Humphreys 1988a).
Pferd
Eine tägliche Aufnahme von 5 g Theobromin ist beim Pferd tödlich (Humphreys 1988a).
Symptome einer akuten Vergiftung
Nervosität, Schwitzen, erhöhte Atem- und Herzfrequenz gefolgt von Krämpfen und Kollaps (Humphreys 1988a).
Sektionsbefunde
Pathologisch-anatomisch werden Cyanose, Herzstillstand, sowie Magen-, Darm- und Leberkongestion beschrieben (Strachan 1994a).
Chronische Toxizität
Beim Hund können 100 - 150 mg/kg/Tag Theobromin während 8 Monaten zu fibrösen Läsionen im rechten Vorhof des Herzens führen. Da Theobromin beim Hund hauptsächlich zu 3-Methylxanthin metabolisiert wird, ist es möglich, dass dieser Metabolit für die Kardiomyopathie mitverantwortlich ist (Miller 1984b). 1,5% Theobromin im Futter während 20 oder 120 Tagen führt beim Kaninchen zu Thymusveränderungen (Richardson 1994a). Auch bei Ratten führt die Langzeitverabreichung des Wirkstoffes zu Thymusatrophie (Gans 1980a).
Reproduktion (Embryo- / Fetotoxizität)
Ratte
Hohe Dosen von Theobromin (310 mg/kg/Tag während 28 Tagen) führen bei Labortieren zu Hodenatrophie und verminderter Spermatogenese (Miller 1984b).
Maus
Bei Mäusen führen 0,25 und 0,5% Theobromin im Futter zu kleineren Wurfgrössen, weniger lebenden Tieren pro Wurf und geringerem Geburtsgewicht. Diese Verminderung der Fruchtbarkeit erfolgt bei männlichen und weiblichen Tieren (Richardson 1994a).