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Anwendungssicherheit

Die therapeutische Breite der Digitalisglykoside ist gering (Plumb 1999a; Plumb 1991a)!
 
Gefahr besteht bei Inhalation und oraler Aufnahme (Richardson 1994a).
 

Unterschiede zwischen den Spezies

Die speziesspezifischen Unterschiede in Bezug auf die Toxizität korrelieren nicht mit den Unterschieden in der Aktivität von Cytochrom P450 IIIA. Vielleicht ist eher die Sensitivität der Na+/K+-ATPase entscheidend (Eberhart 1991a).
 
Beim Hund wurde eine akute Toxizität bei der intravenösen Verabreichung von 0,177 mg/kg beschrieben(Plumb 1999a). Ab Blutspiegeln von über 40 ng/ml muss mit einer Toxizität gerechnet werden, wobei kardiale Intoxikationssymptome meist zuerst auftreten (Ungemach 1994c).
 

LD50

Meerschweinchen:i.p. 1,80 mg/kg; männlich (Carvalhas 1979a)
i.p. 2,00 mg/kg; weiblich (Carvalhas 1979a)
  
Maus:i.p. 3,9 mg/kg (Richardson 1994a)
i.v. 3,9 - 4,1 mg/kg (Richardson 1994a)
s.c. 22 mg/kg (Richardson 1994a)
p.o. 5 - 56 mg/kg (Richardson 1994a)
  
Ratte:p.o. 5 - 56 mg/kg (Richardson 1994a)
i.v. 3,9 - 4,1 mg/kg (Richardson 1994a)
 

Akute Toxizität

Höhere Digitaliskonzentrationen wirken durch Hemmung der Na+/K+-ATPase toxisch. Mit zunehmender Konzentration kommt es zum intrazellulären K+-Verlust und Na+-Anstieg. Die Folge sind ein vermindertes maximales diastolisches Potential und ein Steilerwerden der diastolischen Depolarisation. Die Automatie der Zelle ist gesteigert. Aufgrund der partiellen Depolarisation und der Anreicherung von Na+-Ionen in der Zelle sind die Na+-Leitfähigkeit und damit die Erregungsleitungsgeschwindigkeit vermindert. Die Gefahr kreisender Erregungen wird erhöht (Schütz 1998a).
 
Direkte Digitalis-Wirkung ist eine erhöhte ektope Automatie, die im EKG als Vorhofflimmern, Extrasystolen (Bigeminie), Kammertachykardie oder Kammerflimmern in Erscheinung tritt.
 
Indirekt (durch Vagusaktivierung) äußert sich eine Digitalisintoxikation in einer Sinusbradykardie, einer verkürzten Refraktärzeit, einer verminderten Leitungsgeschwindigkeit und einer Verlängerung der PQ-Zeit (Schütz 1998a). Die Änderungen des PQ-Intervalls treten dabei nicht zuverlässig auf, stellen also keinen verlässlichen Parameter zur Überprüfung des Wirkstoffspiegels und zur Diagnose einer frühen toxischen Wirkung dar (Gross 1973a). Toxische Dosen von Digitalisglykosiden führen zu einer Sympathikuserregung (Adams 1995b).
 
Eine weitere Erhöhung der Digitaliskonzentration führt zu einer Ca2+-Überladung des sarkoplasmatischen Retikulums, die sich in Form oszillatorischer Freisetzung und Wiederaufnahme von Ca2+-Ionen äußert. Diese Ca2+-Schwankungen verursachen transiente Einwärtsströme, die zu späten Nachpotentialen führen. Bei Überschreitung der Schwellenpotentiale machen sie sich als an normale Aktionspotentiale gekoppelte Extrasystolen (Bigeminie) bemerkbar. Diese Einwärtsströme können aber auch zu ventrikulären Tachykardien führen, die in Kammerflimmern übergehen können (Schütz 1998a).
 

Therapie einer Überdosierung

Siehe unter Digoxin.
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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