mdi-dots-verticalmdi-book-open-variantImpressummdi-helpHilfe / Anleitungmdi-printerWebseite ausdruckenmdi-bookmarkBookmark der Webseite speichernmdi-magnifySuche & Index Wirkstoffemdi-sitemapSitemap CliniPharm/CliniTox-Webservermdi-homeStartseite CliniPharm/CliniTox-Webservermdi-emailBeratungsdienst: Email / Post / Telefon
Lokale Nebenwirkungen
Gewebeschädigung
Procainlösungen mit einer Konzentration über 4% schädigen das Gewebe am Injektionsort (Löscher 1999b), ansonsten ist Procain subkutan verabreicht nicht reizend (Khursheed 2001a).
Eine subkutane Injektion von Procain und Mepivacain ohne Adrenalinzusatz verursacht bei Konzentrationen zwischen 0,5% und 2% eine starke subkutane Entzündung bei Kaninchen. Intrakutan verabreicht verursacht Procain (1 - 2%) jedoch keine entzündliche Reaktion in der Hautmuskulatur und auch keine Muskelatrophie (Brun 1959a).
Wundheilung
Lokalanästhetika haben verschiedene Wirkungen auf die Wundheilung, abhängig von Spezies und Wirkstoff. Hohe Procain-Konzentrationen vermindern die Wundheilung durch eine Abnahme der Mukopolysaccharidsynthese (Drucker 1998a).
Eine 2%ige Procainlösung mit Adrenalin sollte nicht direkt auf Wunden angewendet werden, da Procain in einer Studie bei Wundnähten von Kaninchen eine signifikante Verzögerung der Heilung verursachte; Adrenalin verstärkte diesen Effekt. Wenn tiefere Konzentrationen von Procain mit Adrenalin verwendet werden, sollte die Wundnaht für 7 Tage beibehalten werden (Morris 1980a).
Systemische Nebenwirkungen
Methämoglobinämie
Bei Ratten, Hunden und Menschen wurde die Methämoglobinbildung nach einer i.v. Procaininjektion untersucht. Es wurde angenommen, dass die Schwere der Methämoglobinämie von der Menge des verabreichten Procain abhängt. Es zeigte sich aber, dass auch andere Faktoren, z.B. genetische, beteiligt sind. Obwohl die Erhöhung des Methämoglobinspiegels eine normale Reaktion auf eine intravenöse Verabreichung von Procain war, trat eine Zyanose selten auf, und konnte vor allem bei Patienten mit einer erhöhten Empfindlichkeit oder bei einer Überdosierung beobachtet werden. Bei einer auftretenden Zyanose sollte eine sofortige Sauerstoffzufuhr eingeleitet und die Zyanose eventuell mit Methylenblau (i.v.) behandelt werden (Galmarini 1970a).
Allergie
Procain kann zu Allergien führen; es besteht eine Kreuzallergie mit Sulfonamiden (Löscher 2003c) und Lokalanästhetika vom Estertyp (MRI Product Index 2015a).
Auch die durch Metabolisierung entstehende para-Aminobenzoesäure kann bei einigen Individuen eine allergische Reaktion hervorrufen (Covino 1981a). Die möglichen Symptome reichen von harmlosen urtikariellen Exanthemen bis hin zu Asthma bronchiale und anaphylaktischem Schock. Eine Sensibilisierung kann durch einen früheren Kontakt mit Procain-Penicillin entstehen (Biel 2005a).
Kardiovaskuläre Effekte
Bei Thorakolumbalanästhesien kann es insbesondere bei einer subarachnoidalen Injektion, auch bei korrekter Konzentration und Gesamtdosis, zu kardiovaskulären Effekten, wie z.B. einer Bradykardie, kommen (Löscher 2003c).
Procain kann eine Hypotonie bewirken. Dabei treten die unerwünschten Wirkungen häufiger nach einer epiduralen Anästhesie als nach einer Infiltrationsanästhesie auf (MRI Product Index 2015a).