Cryptosporidium parvum, Cryptosporidium spp.
Wichtige Grundlagen
- Cryptosporidiose ist eine Zoonose, wobei Infektionen mit Cryptosporidium parvum am häufigsten auftreten. Die Übertragung geschieht entweder direkt durch orale Aufnahme von Oozysten bei Kontakt zu Ausscheidern oder indirekt über kontaminiertes Trinkwasser oder kontaminierte Nahrung. Um sich vor einer Infektion mit Cryptosporidium parvum zu schützen, sollten daher Handschuhe getragen und anschliessend die Hände gründlich gewaschen und desinfiziert werden.
- Eine Therapie der Kryptosporidiose ist möglich, aber abzuwägen. Meist wird eine symptomatische Therapie der Dehydratation und des Durchfalls angestrebt.
Empfohlene Antiparasitika
1. Wahl
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- Anwendung / Dosierung: Lamm: 0,1 mg/kg KGW, p.o., 1 × täglich über 7 Tage
2. Wahl
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- Anwendung / Dosierung:
- Lamm: 100 mg/kg KGW, p.o., 1 × täglich an 3 aufeinanderfolgenden Tagen
- Lamm: 200 mg/kg KGW, p.o., 1 × täglich an 2 aufeinanderfolgenden Tagen
Halofuginon und Paromomycin dürfen nicht bei laktierenden Tieren angewendet werden, deren Milch für den menschlichen Verzehr bestimmt ist.
Bitte beachten Sie die jeweiligen Hinweise zu den besonderen Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle in der Arzneimittelinformation des verwendeten Präparates.
Parasitenmanagement
- Der Einsatz von oben genannten Wirkstoffen sollte erst nach bestätigter Cryptosporidium spp. Infektion erfolgen.
- Paromomycin sollte mit Bedacht eingesetzt werden, da es in der Humanmedizin als Reserveantibiotikum dient.
Weitere Massnahmen
- Die Reinigung der kontaminierten Stallungen mit einem Dampfstrahlgerät und anschliessende Desinfektion mit einem passenden Desinfektionsmittel sind essenziell, um die Oozystenzahl zu reduzieren und eine Reinfektion zu verhindern.
- Zur Abtötung der widerstandsfähigen Oozysten sind Desinfektionsmittel mit Phenolderivaten wie Methylphenol oder Chlorkresol auf dem Markt. Des Weiteren können Ammoniak-basierte Desinfektionsmittel eingesetzt werden.
- Vor einer Neubelegung sollte ausreichend Zeit zum Trocknen der Stallungen vergehen, da dies die Überlebensfähigkeit der Oozysten verringert.
- Prophylaxe
- Allgemein hilft eine gute Betriebshygiene (saubere Stallungen mit trockener Einstreu, sauberes Trinkwasser, getrennte Stallungen für Jungtiere unterschiedlichen Alters) den Infektionsdruck zu senken.
- Eine ausreichende Kolostrumversorgung bei Lämmern und Zicklein hilft einer Cryptosporidiose vorzubeugen.