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Zutreffende Spezies (Botanik)

Solanum dulcamara L. - giftig
Solanum melongena L. - schwach giftig
 

Toxizitätsgrad

Schwach giftig (+) bis giftig + (Erläuterungen)
Reife Früchte / Beeren ungiftig bis maximal schwach giftig.
Vögel: sehr stark giftig +++
 

Hauptwirkstoffe

Alkaloidgemisch mit Solanidin, Soladulcin, Solamarin, Soladulcamaridin, Soladulcidin, Solamargin, Solasodin, Tomatidin und viele andere; Gesamtalkaloidgehalt 0.1 bis 0.5%. Solanin wird weder durch Trocknen noch Kochen abgebaut. Ein Abbau in der Silage ist nicht gesichert.
 

Wirkungsmechanismen

Schleimhautreizung, nach Resorption Hämolyse, zentrale Erregung gefolgt von Lähmung, Steigerung des Uterustonus, Nierenschädigung bei der Ausscheidung, Atemlähmung.
 
Veterinärtoxikologie

Letale Dosis / Toxische Dosis

LD Schaf (p.o.):250 mg Solanidin/kg Körpergewicht.
LD Kaninchen (i.p.):20-30 mg Solanin/kg Körpergewicht.
LD50 Maus (i.p.):32 mg Solanin/kg Körpergewicht.
LD50 Ratte (i.p.):75 mg Solanin/kg Körpergewicht.
Nutz- und Ziergeflügel:10-20 Beeren können tödlich wirken.
TD Schaf (p.o.):100-225 mg/kg Körpergewicht Solanin.
 

Klinische Symptome

Salivation, Stomatitis, Kolik, Vomitus, Diarrhoe, Depression, Inkoordination, Herzstillstand.
Gefährdet sind Wiederkäuer, Schwein, Hund, Pferd.
Schaf:Tachypnoe, Herzrhythmusstörungen, Hyperthermie, Mydriasis, Diarrhoe, Taumeln, Niederstürzen, Tod.
Rind:Aufregung, Tachykardie, Inkoordination, Muskelzittern, Hypothermie, Salivation, Oedeme.
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie)
 
Veterinärpathologie

Sektionsbefunde

In der Regel unspezifisch: Blutfülle der parenchymatösen Organe, besonders im Gehirn und in den Nieren, mitunter finden sich subseröse Blutungen, eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Gastroenteritis, bei vorhandener Nierenschädigung auch Blutharnen. Bei chronischem Verlauf können exanthemische oder ödematöse Veränderungen an Schleimhäuten (Gastrointestinum, Vagina, Konjunktiven) vorliegen. Ödeme können auch in der Hals-, Perineal-, Skrotal- und Sakralregion ausgebildet sein.
 
Literatur
-Cooper M.R., Johnson A.W. & Dauncey E.A. (2003) Poisonous plants and fungi. 2nd edition. TSO (The Stationery Office), London (GB)
-Hermann R. (1957) Handbuch der landwirtschaftlichen Versuchs- und Untersuchungsmethodik (Methodenbuch). Neumann Verlag, Radebeul und Berlin
-Hornfeldt C.S. & Collins J.E. (1990) Toxicity of nightshade berries (Solanum dulcamara) in mice. Clin Toxicol. 28(2), 185-192
-Kühnert M. (Hrsg.) (1991) Veterinärmedizinische Toxikologie. G. Fischer Verlag, Jena, pp. 418-419
-Liebenow H. & Liebenow K. (1993) Giftpflanzen - Vademekum für Tierärzte, Landwirte und Tierhalter. G. Fischer Verlag, Jena
-Roth L., Daunderer M. & Kormann K. (1994) Giftpflanzen - Pflanzengifte. 4. Auflage. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, pp. 663-670
-Wiesner E. (1967) Ernährungsschäden der landwirtschaftlichen Nutztiere. G. Fischer Verlag, Jena
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