mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Toxikologie mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Fax / Telefon

Zutreffende Spezies (Botanik)

Amanita pantherina var. pantherina (DC. ex Fr.) Krombh. - stark giftig
 

Toxizitätsgrad

Stark giftig ++ (Erläuterungen)
 

Hauptwirkstoffe

Sie enthalten wie Fliegenpilze toxische Isoxazole, vor allem Ibotensäure und Muscimol. Ferner sind auch das Oxazol Muscazon und geringe Mengen Muscarin enthalten. Die hauptsächlich vorkommende Ibotensäure ist instabil und wird beim Kochen oder Trocknen zum 5-6x stärker psychoaktiv wirksamen Muscimol decarboxyliert. Muscimol hat strukturelle Ähnlichkeit mit cyclisierter gamma-Amino-Buttersäure (GABA).
 

 

Wirkungsmechanismus

Stimulation von Sympathicus und Parasympathicus.
 
Veterinärtoxikologie

Letale Dosis

LD50 Maus (p.o):17 mg/kg Körpergewicht Muscimol.
LD50 Ratte (p.o):45 mg/kg Körpergewicht Muscimol.
 

Klinische Symptome

Latenzzeit 30 Minuten bis 2 Stunden. Cholinerge oder anticholinerge Erscheinungen. Cholinerge Symptome: Bradykardie, Speichelfluss und Schweissausbrüche, evt. Miosis beim Hund (Katze Mydriasis). Anticholinerge Symptome: Tachykardie, trockene und warme Haut, Mydriasis (Katze Miosis). Weitere Symptome: Nausea, Vomitus, Mattigkeit, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Darmkrämpfe, Ileus, motorische Störungen, Dyspnoe; später Hyperaktivität, Erregbarkeit, Sinnestäuschungen, schliesslich tiefer Schlaf. Todesfälle bei Erwachsenen extrem selten. Die Psychose kann tagelang anhalten, heilt aber ohne Folgen aus.
 
Drei Deutsche Schäferhunde (5 Wochen alt) entwickelten schwergradige, jedoch vorübergehende, neurologische Störungen (Peterson & Talcott, 2001).
 
Ein West Highland White Terrier (weiblich, 6.4 kg, Alter unbekannt) frass einen Pantherpilz. Das Tier erbrach mehrere Stücke des Pilzes. Die weiteren klinischen Zeichen waren Tachykardie, Muskelzittern, Inkoordination, Kopfpressen und Salivation. Die Blutuntersuchung ergab als einzigen Befund eine Hyperkalzämie (Peterson & Talcott, 2001).
 
Ein Hund, der regelmässig Pantherpilze oder Fliegenpilze verschlang, zeigte jeweils eine Desorientierung (Peterson & Talcott, 2001).
 
Ein Hund frass eine unbekannte Menge Pantherpilz, worauf er erbrach und seine Gesichtsmuskulatur zuckte (Peterson & Talcott, 2001).
 

Therapie

Möglichst rasche Dekontamination (siehe Notfalltherapie). Bei sehr stark anticholinergen Symptomen kann Physostigmin eingesetzt werden. Atropin wird nicht empfohlen. Die Prognose ist im allgemeinen günstig.
 
Literatur
-"Bad Bug Book" of U.S. Food & Drug Administration (siehe Toxikologie-Datenbanken)
-Ellenhorn M.J. (1997) Ellenhorn's medical toxicology - diagnosis and treatment of human poisoning. 2nd edition. Williams & Wilkins, Baltimore (USA)
-Eugster C.H. & Takemoto T. (1967) Zur Nomenklatur der neuen Verbindungen aus Amanita-Arten. Helv Chim. Acta 50, 126-127
-PubChem (2016) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov
-Tegzes J.H. & Puschner B. (2002) Toxic mushrooms. Vet Clin North Am Small Anim Pract. Elsevier Science (USA), 32, pp. 397-407
© 2024 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.