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Klassifizierung: Biologische Produkte >> Bakterien Synonyme: Botulismus-Bakterium Lateinisch: Clostridium botulinum Englisch: Clostridium botulinum Französisch: Clostridium botulinum Italienisch: Clostridium botulinum

Systematik / Morphologie

Clostridium botulinum gehört zur Familie der Bacillaceae und zur Gattung Clostridium. Die Gattung Clostridium zählt mehr als 100 Arten, welche auf Grundlage der Gelantineverflüssigung und der Sporenlagerung in 4 Gruppen eingeteilt sind.
 
Die Mehrzahl der Clostridienarten sind obligate Anaerobier. In der freien Natur sind sie vor allem im Boden anzutreffen; sie kommen aber auch im Darm gesunder Menschen und Tiere vor.
 
Clostridium botulinum ist ein bewegliches, grampositives Stäbchen mit der Fähigkeit zur Bildung von Endosporen. Es kommt im Boden und im Wasser vor, nicht toxinbildende Stämme werden auch im Darm gesunder Menschen und Tiere gefunden (Selbitz 2007a).
 

Virulenz / Tenazität

Die Virulenz der Clostridien beruht hauptsächlich auf der Bildung von Proteintoxinen (Exotoxinen), jede Art besitzt ein charakteristisches Muster von Toxinfraktionen.
 
Clostridium botulinum bildet sieben verschiedene Toxine, welche mit den Buchstaben A - G bezeichnet werden. Hinsichtlich der Bildung dieser Toxine bestehen bei den einzelnen Stämmen Unterschiede. Das Botulinumtoxin gehört, abhängig von der artspezifischen Empfindlichkeit, zu den giftigsten biologischen Substanzen (Selbitz 2007a).
 

Veterinärmedizinische Relevanz

Clostridium botulinum verursacht den Botulismus. Die Bezeichnung Botulismus stammt von dem Arzt J. Kerner, der nach dem Verzehr einer Wurst (botulus = Darm, Wurst) eine Vergiftung erlitt. Botulismus ist keine Infektionskrankheit, sondern eine reine Intoxikation, bei der ausserhalb des Körpers gebildete Neurotoxine mit der Nahrung aufgenommen werden.
 
Die Toxine werden unter anaeroben Verhältnissen im Fleisch, besonders im Büchsenfleisch, Wurstwaren, Fischkonserven, Tierkadavern, Gemüsekonserven, verwelkten, mit Erde oder mit erregerhaltigen Tierkadavern verschmutzten pflanzlichen Futtermitteln u.a.m. gebildet. Für die einzelnen Toxine bestehen unterschiedliche Empfänglichkeiten beim Menschen und den verschiedenen Tierarten. Die Typen A, B, E und F rufen Vergiftungen vor allem beim Menschen hervor. Für Typ A ist auch der Hund und das Huhn empfänglich. Die Typen C und D sind beim Menschen unwirksam. Der Typ C wird in 2 Untertypen eingeteilt: Cα vergiftet Enten, nicht aber Ziegen und Affen; Cβ ist für alle erwähnten Tierarten und Pferde giftig. Typ D verursacht Vergiftungen bei Rindern, Pferden und Ziegen. Typ A gilt als das stärkste Toxin.
 
Botulinumtoxin wird im Dünndarm resorbiert und hämatogen verbreitet. Es führt zu einer fortschreitenden Paralyse der motorischen Nerven, der Tod tritt nach Lähmung des Nervus phrenicus ein (Selbitz 2007a).
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