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Injektionschmerz
Bei intramuskulären Injektionen werden oft Schmerzäusserungen beobachtet (Plumb 1999a). Ein Teil der Irritation entsteht aufgrund des niedrigen pHs, welcher bei 3,5 liegt (Branson 2001a). So konnte bei Ratten nach intramuskulärer Injektion Muskelnekrosen und Lahmheit beobachtet werden (Smiler 1990a).
Respirationstrakt
Eine atemdepressive Wirkung, Hypoxämie, Hyperkapnie, Apnoe und Bronchodilatation werden oft beschrieben (Carroll 1996a; Plumb 1999a); Apnoe ist vor allem bei intravenöser Injektion zu beobachten (Carroll 1996a). Der unter S(+)-Ketamin nachgewiesene atemdepressive Effekt, welcher unter klinischen Bedingungen auch beim Razemat zu beobachten ist, war in einem Versuch nur in einem hohen Dosisbereich von klinischer Relvanz. Auch hier waren der µ- und der delta-spezifische Antagonist in der Lage, die hypoxische Wirkung vollständig aufzuheben; dies weist auf eine eindeutige Beteiligung des Opiatrezeptors hin. Die begleitende Hyperkapnie ist jedoch weder durch den µ- noch den delta-Antagonist vollständig zu verhindern (Freye 1994b).
Papageien
Die Kombination Ketamin-Xylazin kann bei Papageien mit einem labilen Allgemeinzustand zum Atemstillstand führen. Die Tiere können gelegentlich wenige Stunden nach der Narkose sterben (Hatt 2005a).
Schlangen
Bei einer Ketamindosierung über 110 mg/kg wird bei Schlangen ein starker atemdepressiver Effekt beobachtet. Die Tiere sollten intubiert und beatmet werden (Glenn 1972a).
Kardiovaskuläres System
Weil die Herzfrequenz gesteigert wird, kommt es zu einem Anstieg des myokardialen Sauerstoffverbrauchs. Deshalb sollte Ketamin nur mit grösster Vorsicht bei Patienten mit beeinträchtigtem Herz-Kreislauf verwendet werden (Paddelford 1992a).
Die sympathikomimetische Wirkung von Ketamin ist bei Schockpatienten zu gering, um einem Abfall des Blutdruckes und eine Depression des ganzen kardiovaskulären Systems zu verhindern (Flecknell 1994a).
Hypothermie
Bei Katzen entsteht auch bei therapeutischer Dosis ein hypothermer Effekt. Die Körpertemperatur sinkt um durchschnittlich 1,6°C (Plumb 1999a).
Bewegungsapparat
Besonders bei der Katzen werden Muskelzuckungen und/oder tonisch-klonische Krämpfe beschrieben (Carroll 1996a). Diese Krämpfe können durch Applikation von Diazepam, Barbituraten oder Azepromazin kontrolliert werden. Die Krämpfe treten bei der empfohlen Dosis bei ca. 20% der Katzen auf (Plumb 1999a).
ZNS
Konvulsionen
Es liegen Berichte sowohl über pro- als auch antikonvulsive Wirkungen von Ketamin vor. Ketamin sollte bei Patienten mit einem Anfallsleiden nicht verwendet werden (Kugler 1994a).
Steigerung des cerebralen Sauerstoffverbrauch
Die Steigerung des cerebralen Sauerstoffverbrauchs konnte bis jetzt nur am Hundemodell gezeigt werden (Jantzen J- 1994a).
Steigerung des intrakraniellen Druck
Ketamin erhöht den intrakraniellen Druck; dieser Anstieg bleibt bei kontrollierter Beatmung aus (Jantzen J- 1994a).
Traumreaktionen (Mensch)
Unter den unerwünschten Wirkungen stehen die psychomimetischen oder Traumreaktionen ganz im Vordergrund. Diese treten bei Monoanästhesien regelmässig auf und werden bei etwa 80% der Fälle als zumindest unangenehm empfunden. Für die Bewertung dieser Phänomene unter der Narkose, sowie in der Aufwachphase durch den Patienten selbst ist es entscheidend, wie dieser sein Umfeld und die Situation beurteilt.
Nach der Verabreichung von Ketamin berichteten 18 von 20 Probanden über Traumreaktionen. Wurde Ketamin jedoch in Kombination mit Midazolam bzw. Propofol verabreicht, konnte eine Reduktion der Traumerlebnisse auf 3 von 40 respektive auf 4 von 20 Patienten erzielt werden (Adams 1997a).
Gastrointestinaltrakt
Atropin oder Glykopyrrolate werden verwendet, um das Auftreten einer Hypersalivation zu vermindern (Plumb 1999a). Wegen des vermehrten Speichelflusses kann es bis zur Aspiration oder zu Atemwegsbehinderungen kommen (Paddelford 1992a).
Nach Anwendung von Ketamin kann es zu Erbrechen kommen (Plumb 1999a)
Vokalisation
Es kann zu Lautäusserungen des Patienten nach der Anwendung von Ketamin kommen (Plumb 1999a).