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Allgemein

-Aufgrund ungenügender analgetischer Wirkung ist Ketamin als Monoanästhetikum für schmerzhafte Eingriffe grundsätzlich kontraindiziert (Plumb 1999a).
  
-Ketamin sollte nicht alleine angewendet werden, da es den Muskeltonus stark erhöht und nur gering visceral analgetisch wirksam ist (Carroll 1996a).
  
-Ketamin beim Pferd nicht als Monoanästhetikum einsetzen; nur nach einer Prämedikation mit einem Sedativum applizieren (Plumb 1999a)! Bei alleiniger Anwendung lösen anästhetische Dosen Konvulsionen aus (Taylor 1983b)!
  
-Ketamin ist bei Patienten mit einer Hypersensitivität gegenüber dem Wirkstoff kontraindiziert (Plumb 1999a).
 

Kardiovaskuläre Erkrankungen

-Ketamin sollte bei Patienten mit Herzmuskelerkrankungen nur mit grösster Vorsicht angewendet werden, da es durch die Erhöhung der Herzfrequenz zum einem Anstieg des myokardialen Sauerstoffverbrauchs kommt (Paddelford 1992a).
  
-Bei Patienten mit signifikanter Hypertension, Herzfehler, arteriellem Aneurysma (Dachs 1997a) und Mitralinsuffizienz (Carroll 1996a) kann die Anwendung von Ketamin unerwünschte kardiovaskulären Nebenwirkungen haben.
  
-Absolute Kontraindikationen ist eine schlecht eingestellte oder nicht behandelte arterielle Hypertonie (Adams 1997a; Dachs 1997a).
  
-Bei Eingriffen, bei denen ein grösser Blutverlust erwartet wird, sollte auf einen alternativen Wirkstoff zurückgegriffen werden (Dachs 1997a). Wird trotzdem Ketamin angewendet, so ist eine genaue postoperative Kontrolle nötig, da Ketamin den Blutdruck erhöhen kann (Plumb 1999a).
 

Atemwegserkrankungen

-Bei Eingriffen an Pharynx, Larynx oder Trachea oder bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Atemwegsinstabilität sollte auf einen alternativen Wirkstoff zurückgegriffen werden (Dachs 1997a). Die Reflexe an Larynx und Pharnynx werden durch Ketamin nicht beeinträchtigt. Zusätzlich wird die Bronchosekretion und der Speichelfluss vermehrt (Paddelford 1992a)
  
-Ketamin ist bei aktiven pulmonären Erkrankungen kontrainduziert (Dachs 1997a). Eine Apnoe oder reduzierte Atemfrequenz kann durch Ketamin verursacht werden. Zusätzlich kann bei der Kombinationen von Ketamin mit ZNS-dämpfenden Anästhetika eine ausgeprägte Hypoxie und Azidose auftreten (Paddelford 1992a).
 

Leberinsuffizienz

-Die Anwendung wird bei einer hepatischen Insuffizienz nicht empfohlen, da Ketamin von der Leber metabolisiert wird (Plumb 1999a).
 

Niereninsuffizienz

-Die Anwendung von Ketamin wird bei renaler Insuffizienz nicht empfohlen; dennoch konnte bei niereninsuffizienten Patienten keine verlängerte Ketaminwirkung festgestellt werden (Plumb 1999a).
 

Endokrine Erkrankungen

-Absolut kontraindiziert ist die Anwendung bei einer manifesten Hyperthyreose (Adams 1997a). Hyperthyroide Patienten oder solche, die exogene Thyroide erhalten, können eine schwere Hypertension und Tachykardie entwickeln; die veterinärmedizinische Signifikanz ist unbekannt (Plumb 1999a).
 

ZNS-Erkrankungen / Epilepsie / Myelogramm

-Ketamin erhöht den intrakranialen Druck (Carroll 1996a); deshalb sollte es nicht bei Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma verwendet werden (Plumb 1999a). Der Anstieg des intrakranialen Druckes bleibt bei kontrollierter Atmung aus (Jantzen J- 1994a; Adams 1997a).
  
-Wegen der potentiellen Epilepsiegefahr sollte Ketamin nicht bei Risikopatienten verwendet werden. Da bei Myelogrammen Epilepsien ausgelöst werden können, sollte Ketamin bei diesen Untersuchungen vermieden oder mit grösster Vorsicht verwendet werden (Carroll 1996a).
 

Augenerkrankungen

-Ketamin ist kontraindiziert bei erhöhtem intraokularen Druck oder bei Verlust der okkularen Integrität (Carroll 1996a).
  
-Relative Kontraindikationen sind ein Glaukom und eine perforierende Augenverletzung (Adams 1997a; Dachs 1997a).
 

Maligne Hyperthermie

-Bei Menschen mit maligner Hyperthermie kann Ketamin ohne weiteres verwendet werden (Adams 1997a), der Gebrauch bei Tieren mit dieser Prädisposition ist jedoch umstritten. In einem Versuch konnte kein Zusammenhang zwischen maligner Hyperthermie und Ketamin nachgewiesen werden (Dershwitz 1989a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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