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Bezüglich Angaben, die für alle Glukokortikoide (GK) gelten, siehe Glukokortikoide - Indikationen.
 

Allgemein

- Immunsuppression bei Allergien und Immunkrankheiten
- Entzündungen im der Augen, des ZNS sowie des Bewegungsapparates
- Schockbehandlung
- Chemotherapie: Lymphosarkom, akute lymphatische Leukämie, Mastzelltumor
 

ZNS-Ödem

Beim ZNS-Ödem ist Dexamethason das Mittel der Wahl (Kornberg 2001a).
 

Geburtseinleitung bei Rindern (und Schafen)

Dexamethason eignet sich zur Geburtseinleitung bei Rindern und Schafen (Diskin 1982a; Claydon 1984a; Plenderleith 1974a; EMEA 1999d). Je weiter die Trächtigkeit zum Zeitpunkt der Geburtseinleitung fortgeschritten ist, desto höher ist die Überlebensrate der Kälber und Lämmer. Es muss neben weiteren unerwünschten Wirkungen mit vermehrt Retentio secundinarum gerechnet werden (Plenderleith 1974a).
 
Für ausführliche Angaben bezüglich Geburtseinleitung mit Glukokortikoiden siehe Glukokortikoide - Indikationen: Einleitung von Geburt oder Abort.
 

Ketose des Rindes

Dexamethason sowie Flumethason eignen sich zur Behandlung der Ketose (Lipomobilisationssyndrom, Azetnonämie, Azetonurie) der Milchkuh (Herdt 1992a; Shpigel 1996b; Sternbauer 1998a; Braun 1970a; EMEA 1997g), da sich diese Wirkstoffe, insbesondere Flumethason, durch eine schnelle und ausgesprochen starke Blutzuckersteigerung auszeichnen (Ungemach 2003a). Bei Wiederkäuern ist dafür wahrscheinlich nicht eine gesteigerte Glukoneogenese, sondern eine Glucoseumverteilung vom Intra- zum Extrazellulär- und Intravasalraum sowie eine reduzierte Glucoseverwertung verantwortlich (Herdt 1992a), die ihrerseits auf eine reduzierte Insulin-Sensitivität der Zellen zurückzuführen ist (Sternbauer 1998a). Man nützt bei der Ketose folglich den diabetogenen Effekt der GK aus, der u.a. zu Hyperglykämie führt. Der Blutglucosespiegel erreicht 24 Stunden nach der Injektion sein Maximum und bleibt insgesamt für 48 Stunden erhöht (Herdt 1992a; Sternbauer 1998a).
 
Eine weitere typische, und im Fall der Ketose auch willkommene Wirkung der GK ist ein Rückgang der Milchproduktion (Herdt 1992a).
 

COPD / COB / RAO / Equines Asthma des Pferdes

Dexamethason kann beim Pferd zur Behandlung der COPD (COPD: chronic obstructive pulmonary disease; COB: chronic obstruktive bronchitis; RAO: recurrent airway obstruction) eingesetzt werden. Dieser Wirkstoff führt am schnellsten zur Linderung der klinischen Symptome und kann daher in schweren Fällen, in denen eine möglichst schnelle Verbesserung des Zustandes des Pferdes erwünscht ist, eingesetzt werden (Robinson 2003a; Leguillette 2003a). Mögliche Wirkungsmechanismen im Zusammenhang dieses Krankheitskomplexes sind (Marom 1984a; Lapointe 1993a; Robinson 2003a; Shenfield 1975a):
 
- reduzierte Produktion von Entzündungsmediatoren und dadurch reduzierte epi­theliale Schädigung
- Potenzierung der bronchodilatatorischen Effekte von Katecholaminen
- reduzierte Schleimproduktion
- Reduktion der hypertrophierten, glatten Muskulatur in den Bronchien
 
Obwohl GK die wirksamsten Wirkstoffe zur Behandlung dieses Krankheitskomplexes darstellen (Leguillette 2003a; Robinson 2001a; Lapointe 1993a; Beech 1991a), bleibt die Wahl des Wirkstoffes, die Dosierung, die Applikationsdauer sowie die Applikationsfrequenz zum grössten Teil empirisch (Lapointe 1993a). Neben der medikamentellen Therapie der COPD (GK in Kombination mit Bronchodilatatoren) ist die Umstellungen der Umgebungen der Pferde, d.h. die maximale Reduktion der Staubbelastung durch Heu und Stroh, eine der wichtigsten Massnahmen im COPD-Management (Beech 1991a; Leguillette 2003a; Thomson 1983a; Thomson 1984a).
 
Die Kombination von GK mit β2-Rezeptoragonisten (z.B. Clenbuterol) wird empfohlen (Davies 1984b; Knox 2002a; Ungemach 1999g; Abraham 2003a).
 

Dexamethason-Suppressionstest

Es sind mehrere Tests beschrieben, in denen Dexamethason v.a. beim Hund zur Abklärung eines Cushing-Syndroms (CS) verwendet wird. Man unterscheidet dabei sogenannte "Screening-Tests" zur Diagnosesicherung und differenzierende Tests zur Unterscheidung zwischen hypophysärem CS und NNR-Tumoren (Reusch 2001a):
 

Niedrig-dosierter Dexamethason-Suppressionstest (Screening-Test)

Die Applikation von Dexamethason hemmt die ACTH-Sekretion im Hypophysen-Vorderlappen und somit die Cortisolproduktion der Nebennierenrinde, was im physiologischen Fall zu einem Absinken des Cortisolspiegels im Blut führt (negatives Feedback). Bei Patienten mit CS ist diese Feedback-Wirkung vollständig oder partiell unterdrückt.
 
Durchführung:
- Blutentnahme zur Bestimmung des Cortisol-Basalwertes
- 0,01 mg/kg Dexamethason i.v.
- zweite Blutentnahme nach 8 Stunden.
 
Normalwerte liegen bei gesunden Hunden 8 Stunden nach Injektion < 27,6 nmol/l bzw. < 1,0 µg/dl Cortisol; Cortisolspiegel ≥ 39 nmol/l bzw. ≥ 1,4 µg/dl sprechen für ein Cushing-Syndrom, Werte zwischen 27,6 und 39 nmol/l bzw. 1,0 und 1,4 µg/dl gelten als nicht aussagekräftig; laborabhängige Referenzbereiche sind zu berücksichtigen (Reusch 2001a).
 
Der kombinierte Dexamethason-Suppressions-/ACTH-Stimulationstest wird nicht empfohlen (Feldman 1986a).
 

Erweiterter, niedrig-dosierter Dexamethason-Suppressionstest (differenzierender Test)

Ein Grossteil der Hypophysentumoren lässt sich im Gegensatz zu funktionellen NNR-Tumoren durch Dexamethason in der gewählten Dosierung kurzfristig in ihrer Funktion supprimieren.
 
Durchführung:
- siehe niedrig-dosierter Dexamethason-Suppressionstest
- zusätzlich: eine Blutentnahme nach 4 Stunden
 
Falls der Vierstundenwert 50% unter dem Basalwert oder unter der unteren Referenzbereichsgrenze liegt, spricht dies mit 75%iger Wahrscheinlichkeit für ein hypophysär-bedingtes CS; kein Cortisolabfall kann sowohl für einen NNR-Tumor als auch für Hypophysentumor sprechen (Reusch 2001a).
 

Weitere mögliche Indikationen

Dexamethason kann zur Behandlung einer Vergiftung mit Cholecalciferol (Vitamin D3) verwendet werden, da GK zu einer verminderten Aufnahme im Darm sowie zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalzium führen (Ammon 2000a; Ungemach 2003a; Plumb 2002a).
 
Bei Rindern, die an Ovarialzysten leiden und bereits erfolglos mit Gonadotropin behandelt worden sind, wird Betamethason oder Dexamethson zur weiteren Behandlung der Zysten vorgeschlagen (Nakao 1977a).
 
Zur Verhinderung postoperativer, intraabdominaler Adhäsionen beim Hund wird eine in die Bauchhöhle applizierte Allantoin-Metronidazol-Dexamethasonlösung in einem Verhältnis der Wirkstoffe (in Pulverform) von A:M:D = 50:32:1 (aufgelöst in einer 5%iger Glucoselösung) vorgeschlagen (Wang 2003a).
 
Die Verabreichung von Xylazin bei der Katze kann zu Vomitus führen. Die Häufigkeit dieser unerwünschten Wirkung konnte durch die Applikation von 4 sowie 8 mg/kg Dexamethason eine Stunde vor der i.m. Injektion des Sedativums (0,66 mg/kg) signifikant reduziert werden. Dexamethason hatte keinen Einfluss auf die Sedation der Tiere (Ho 2001a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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