mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Webserver mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Fax / Telefon

Eprinomectin Pour-on Präparate

Hinweis für die Praxis: Sorgfältige Anwendung von Pour-on Präparaten bei Milchkühen ist wichtig zur Vermeidung unerwünschter Rückstände in der Milch.

Rückstandsuntersuchungen des kantonalen Labors Zürich lösten eine Pharmakovigilance-Meldung zu einem Endektozid (Breitband-Antiparasitikum gegen Endo- und Ektoparasiten) mit dem Wirkstoff Eprinomectin in einer Einzelmilchprobe aus. Ein Rückstandsproblem durch Ausscheidung des Wirkstoffs über das Euter mit der Milch ist unwahrscheinlich; gilt für das Präparat doch eine wissenschaftlich sorgfältig belegte Absetzfrist von Null Tagen. Zur Abklärung des Verdachts, dass unsorgfältige Manipulation vor dem Melken (berühren der behandelten Rücken- oder Flankenhaut vor dem Anrüsten der Euter) eine direkte Kontamination der Milch mit Arzneimittelspuren verursachen könnte, wurde durch die beteiligten Behörden (kantonales Labor Zürich, Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere RAP, Bundesamt für Gesundheit, sowie Swissmedic) ein Versuch durchgeführt: An der RAP, Posieux, wurden zwei Gruppen à 5 Kühe mit einem Eprinomectin-haltigen Pour-on Endektozid behandelt. Bei der Gruppe 1 wurde sorgfältig jegliche direkte Kontamination der Zitzen vermieden; bei der Gruppe 2 wurde eine direkte Kontamination durch mehrmaliges kräftiges Berühren der Rücken- und Flankenhaut vor dem Anrüsten provoziert. Milchproben wurden vor der Behandlung und in den normalen Melkintervallen bis 3 Tage danach entnommen und durch das kantonale Labor Zürich auf ihren Eprinomectingehalt untersucht.
 

Das Resultat war deutlich:

Bei 30 Milchproben der Kühe der ersten Gruppe, bei welchen sorgfältig eine direkte Kontamination des Euters vermieden wurde, zeigten sich bis auf eine Ausnahme (Probe mit einem knapp über der Nachweisgrenze, aber deutlich unter dem in der Schweiz gültigen Grenzwert liegenden Wert) keine messbaren Eprinomectinrückstände. Bei 30 Milchproben der Kühe der zweiten Gruppe lagen die Werte von 10 über die Zeitpunkte 12, 24, 36, 48 und 72 Stunden nach Behandlung verteilten Proben oberhalb der Nachweisgrenze; eine Probe (zum Zeitpunkt 36 h) lag über dem gültigen Grenzwert, eine weitere (zum Zeitpunkt 24 h) knapp darunter.
 
Fazit: Wenn Pour-on Präparate unsorgfältig angewendet werden, scheint das Risiko zu bestehen, dass eine direkte Kontamination des Euters mit Wirkstoffspuren nach Berühren der Rücken- und Flankenhaut zu messbaren Rückständen in der Einzelmilchprobe führen kann. Unter ungünstigen Bedingungen können dabei Werte über dem zulässigen Grenzwert gemessen werden. Eine fachgerechte Anwendung solcher Präparate ist besonders bei Milchkühen wichtig. Dazu gehört vor allem eine sorgfältige Melkhygiene, welche eine direkte Kontamination von Euter und Zitzen vermeidet. Swissmedic empfiehlt den Tierärztinnen und Tierärzten, welche solche Präparate anwenden und abgeben, diese Information als Massnahme zur Verhinderung von unerwünschten Tierarzneimit-telrückständen in der Milch zu berücksichtigen und den Landwirten weiterzugeben.
 
Swissmedic, Schweizerisches Heilmittelinstitut, Abteilung Tierarzneimittel.
© 2024 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.