mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Tierarzneimittel mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Fax / Telefon

HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Veterinaria AG

Quadrisol® 100 ad us. vet.[V], Gel

Nichtsteroidales Antiphlogistikum für Pferde

ATCvet-Code: QM01AE90

 

Zusammensetzung

-Wirkstoff: Vedaprofenum 100 mg
-Aromatica: Chocolate Polvaromas,
Excip. ad gelatum pro 1 ml
-galenische Form: wässriges Gel zum Eingeben
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Vedaprofen
 

Eigenschaften / Wirkungen

Quadrisol® 100 ist ein wohlschmeckendes Gel für die perorale Applikation. Der Wirkstoff Vedaprofen ist ein nicht-steroidales Antiphlogistikum (NSAID) aus der Gruppe der Aryl-Propionsäurederivate. Er wirkt durch Hemmung der Cyclooxigenase, einem bei der Prostaglandinsynthese beteiligten Enzym und besitzt somit antiphlogistische, antipyretische und analgetische Eigenschaften. Untersuchungen beim Pferd haben eine wirksame Hemmung der Prostaglandin E2 (PGE2)-Synthese im Exsudat und eine der Thromboxane B2-Synthese in Exsudat und Serum gezeigt. Vedaprofen liegt als razemisches Gemisch des (+) und (-) Enantiomers vor, beide Enantiomere tragen zur therapeutischen Wirkung bei. Das (+) Enantiomer hemmt die Prostaglandin-Synthese stärker. Beide Enantiomere sind gleichstarke PGF Antagonisten.
 

Pharmakokinetik

Vedaprofen wird nach oraler Verabreichung schnell resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt nach oraler Gabe 80 - 90%, sie wird aber bei Verabreichung mit dem Futter signifikant verringert. Nach Verabreichen der Initialdosis wird die maximale Plasmakonzentration von Vedaprofen (tmax) nach 1 - 1½ Stunden erreicht. Bei oraler Anwendung beträgt die terminale Halbwertzeit ca. 6 - 8 Stunden und bei wiederholter Verabreichung kommt es nicht zur Akkumulation des Wirkstoffs. Ein Steady-State wird bereits kurz nach Beginn der Therapie erreicht. Vedaprofen wird überwiegend an Plasmaproteine gebunden und in hohem Mass metabolisiert. Die Metaboliten von Vedaprofen haben eine geringere Aktivität als die Ausgangssubstanz. Rund 70% der oral verabreichten Dosis wird mit dem Urin ausgeschieden.
 

Indikationen

Entzündungshemmung und Schmerzlinderung bei akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie bei Gewebstraumen (verletzungsbedingt und chirurgisch) beim Pferd. Bei elektiven chirurgischen Eingriffen kann Quadrisol® 100 mindestens 3 Stunden vor der Operation prophylaktisch verabreicht werden.
 

Dosierung / Anwendung 

Quadrisol® 100 ist zweimal täglich zu verabreichen.
Initial-Dosis:2 ml pro 100 kg KGW (2 mg Vedaprofen pro kg KGW) gefolgt von
Erhaltungsdosis:1 ml pro 100 kg KGW (1 mg Vedaprofen pro kg KGW) morgens und abends (im Abstand von 12 Stunden)
Die Behandlung kann über maximal 14 aufeinander folgende Tage durchgeführt werden. Zur prophylaktischen Anwendung ist die Verabreichung über maximal 7 Tage ausreichend.
Die empfohlene Dosis darf nicht überschritten werden. Das Körpergewicht und die Dosierung sind genau zu ermitteln um eine Überdosierung zu vermeiden. Die Applikation erfolgt direkt ins Maul. Vor der Verabreichung wird der Ring am Kolben der Dosierspritze entsprechend der gewünschten Dosis eingestellt. Für diese Einstellung ist die der Spritzenspitze zugewandte Ringkante ausschlaggebend. Der Ring lässt sich in Schritten von 1 ml einstellen. Die Spitze der Dosierspritze von der Seite her tief ins Maul einführen und die Dosis auf dem Zungenrücken deponieren.
Die Eingabe vor dem Füttern wird empfohlen.
Quadrisol® 100 wurde bei einer kleinen Gruppe von trächtigen Stuten geprüft. Es konnten keine Anzeichen von Problemen, die auf das Präparat zurückzuführen sind, gefunden werden.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Quadrisol® 100 ist kontraindiziert bei Pferden mit Erkrankungen des Verdauungsapparates, eingeschränkter Herz-, Leber- oder Nierenfunktion. Nicht anwenden bei Fohlen bis zu einem Lebensalter von 6 Monaten. Während der Behandlung mit Quadrisol® 100 soll auf die Entstehung von Schleimhautläsionen der Maulhöhle geachtet werden. Pferde mit persistierenden Schleimhautläsionen im Maul sollten nicht behandelt werden. Die Behandlung von dehydrierten, hypovolaemischen und hypotensiven Pferden muss vermieden werden, da bei diesen Tieren ein erhöhtes Risiko der Nierenschädigung besteht.
An laktierenden Stuten wurden keine Untersuchungen durchgeführt.
 

Vorsichtsmassnahmen

Wegen der Hemmung der PGF-Synthese ist der Einsatz von Quadrisol® 100 unmittelbar vor und nach dem Geburtstermin sorgfältig abzuwägen.
 

Unerwünschte Wirkungen

Für die Gruppe der NSAIDs typische Nebenwirkungen wie Schleimhautläsionen und Blutungen im Verdauungs­apparat, Diarrhoe, Urtikaria, Teilnahmslosigkeit und Appetitlosigkeit können auftreten. Diese Symptome sind reversibel. Beim Auftreten von unerwünschten Wirkungen sollte die Behandlung unterbrochen und der Tierarzt informiert werden.
Bei Überdosierung von Quadrisol® 100 können die oben beschriebenen Nebenwirkungen vermehrt auftreten, sie kann aber auch zum Tod der behandelten Tiere führen. Im Falle einer Überdosierung ist die Behandlung sofort abzubrechen.
 

Absetzfristen

Muskel: 4 Tage
Leber: 8 Tage
Nieren:12 Tage
 

Wechselwirkungen

Andere nicht-steroidale Antiphlogistika, Diuretika und Stoffe mit hohem Proteinbindungsvermögen können um die Bindungsstellen konkurrieren und zu toxischen Effekten führen. Quadrisol® 100 darf nicht zusammen mit anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika oder Glucocorticoiden angewendet werden.
 

Sonstige Hinweise

Bei Raumtemperatur (15 bis 25°C) lagern.
Angebrochene Dosierspritzen nicht länger als 4 Wochen verwenden.
Medikament, für Kinder unerreichbar aufbewahren.
 

Packungen

Dosierspritze à 30 ml

Zulassung erloschen am: 30.09.2012

Abgabekategorie: B

Swissmedic Nr. 53'154

Informationsstand: 06/2006

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

© 2024 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.