HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Chassot AG
Peritonin ad us. vet.[V], Injektionssuspension
ATCvet-Code: QJ01R
Zusammensetzung
Benzylpenicillinum procainum 20'000 U.I., Benzylpenicillinum benzathinum 30'000 U.I., Polymyxini B sulfas 10'000 U.I., Conserv.: E 216, E 218, Benzalkonii chloridum, Antiox.: E 223, Excipiens ad suspensionem pro 1 ml
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Zielspezies
Wiederkäuer, Heimtiere
Eigenschaften / Wirkungen
Peritonin ist eine wässerige Polymyxin-Penicillin-Suspension zur lokalen Instillation, die die sofortige lokale Wirkung mit einem raschen Wirkungseintritt im Gewebe und einem hohen Depoteffekt verbindet und damit eine intensive Langzeittherapie ermöglicht.
Nach intraperitonealer Applikation besteht eine protrahierte Resorption, die zu einer sehr hohen antibakteriellen Lokalwirkung von Peritonin führt.
Dabei tritt infolge einer vermehrten Diffusion durch entzündete seröse Membranen eine Anreicherung im Entzündungsgebiet auf. Procain-Benzylpenicillin führt infolge rascher Resorption innerhalb von 2-3 Stunden zu einem therapeutischen Spiegel im Gewebe, der während der folgenden 24 Stunden aufrecht erhalten wird. Im Verlauf von ca. 12 Stunden erzielt das schwer lösliche Benzathin-Benzylpenicillin seine maximale Serum-Konzentration. Dieses Penicillin ist das am längsten wirkende Depot-Penicillin mit antibakteriellen Konzentrationen im Organismus über mehrere Tage.
Penicillin wird durch das schwer resorbierbare Polymyxin B im Hinblick auf die gramnegativen Bakterien sinnvoll ergänzt. Es wirkt bakterizid, und zwar bereits in gleicher oder 2- bis maximal 5-facher Konzentration, die bakteriostatisch ist. Gegen den ubiquitären Eitererreger Pseudomonas aerug. gilt es als Mittel der Wahl. Die hohe Lokalkonzentration und die langanhaltenden Blut- und Gewebespiegel führen zu einer massiven und breiten antibakteriellen Therapie gegen grampositive und gramnegative Kokken und Bakterien.
Indikationen
Infektiöse Bauchfellentzündungen durch Fremdkörper, Pansenstich, Uterusperforation. Wundversorgung zur postoperativen Infektionsprophylaxe.
Dosierung / Anwendung
Peritonitis
Rind | 100 ml intraperitoneal |
Schaf, Ziege | 20 ml intraperitoneal |
Postoperative Infektionsprophylaxe
Grosstiere | 50-100 ml intraperitoneal |
| ca. 10 ml zwischen die Muskelschichten verteilt |
|
Kleintiere | 2-10 ml intraperitoneal |
| 1-2 ml zwischen die Muskelschichten verteilt |
Zur konservativen Therapie bei Fremdkörper-Erkrankung des Rindes wird Peritonin durch die rechte Hungergrube injiziert. Anschliessend das Tier vorne hochgestellt 2-3 Tage hungern lassen.
Anwendungseinschränkungen
Nierenerkrankungen mit Ödemneigung und Ausscheidungsinsuffizienz, schwere Leberparenchymschäden, Penicillinüberempfindlichkeit
Absetzfristen
Milch: 3 Tage, essbares Gewebe: 14 Tage
Sonstige Hinweise
Medikamente zum Schutz der Kinder sicher aufbewahren
Packungen
Flasche zu 100 ml und 220 ml mit Injektionseinsatz zur Direktentnahme
Abgabekategorie: B
Hersteller
Chassot AG, Belp-Bern
Swissmedic Nr. 45'291
Informationsstand: 11/1992
Dieser Text ist behördlich genehmigt.