mdi-book-open-variant Impressum mdi-help Hilfe / Anleitung mdi-printer Webseite ausdrucken mdi-bookmark Bookmark der Webseite speichern mdi-magnify Suche & Index Tierarzneimittel mdi-sitemap Sitemap CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-home Startseite CliniPharm/CliniTox-Webserver mdi-email Beratungsdienst: Email / Post / Telefon

HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Streuli Pharma AG

Neostigmin Streuli ad us. vet.[V], Injektionslösung

Peristalticum für Pferd, Rind und Schwein

ATCvet-Code: QA03AB93

 

Zusammensetzung

1 ml enthält: Wirkstoff: Neostigmini metilsulfas 2,5 mg, Hilfsstoffe: Conserv.: Methylis parahydroxybenzoas (E 218), Excipiens ad solut. inject.
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Neostigmin
 

Eigenschaften / Wirkungen

Neostigmin Streuli enthält als Wirkstoff Neostigmin, dessen pharmakologische Wirkung in der Hemmung der enzymatischen Hydrolyse des Acetylcholins durch die Cholinesterase beruht. Damit wird die physiologische Ueberträgersubstanz im parasympathischen Nervensystem und an der motorischen Endplatte des Skelettmuskels, das Acetylcholin, stabilisiert und akkumuliert und so seine Wirkung verlängert und verstärkt. Aufgrund dieser Wirkungsweise führt Neostigmin in der glatten Muskulatur des Magen-Darm-Traktes, im Urogenitalsystem und in den übrigen Organen mit glatter Muskulatur zu Kontraktionen mit Tonussteigerung und erhöhter Peristaltik. Es eignet sich daher zur Förderung der Darmentleerung und der Miktion. Eine Wirkung auf den trächtigen Uterus ist nicht oder nur geringgradig vorhanden.
Neben Hemmung der Cholinesterase treten auch direkte Wirkungen auf cholinerge Rezeptoren auf: so stimuliert Neostigmin nikotinartige Rezeptoren der neuromuskulären Endplatte.
Die Wirkung auf die Muskulatur von Darm, Magen (Pansen) und Blase ist so stark, dass bei undurchgängigen Lumina mit Rupturen gerechnet werden muss. Neostigmin Streuli darf daher nur bei nachgewiesen durchgängigem Darm oder durchgängiger Harnröhre verwendet werden. Neostigmin passiert die Blut-Hirn-Schranke nicht, es zeigt keine zentralen Wirkungen.
 

Pharmakokinetik

Es wurden keine pharmakokinetischen Untersuchungen mit Neostigmin beim Tier durchgeführt. Die Wirkungsdauer bei systemischer Anwendung beträgt beim Tier 1-2 Stunden.
 

Indikationen

Anregung der Peristaltik bei Darmatonie, Pansenatonie und Blasenatonie bei nachgewiesen durchgängigen Lumina. Antidot zu Curare und curareähnlichen, nichtdepolarisierenden Muskelrelaxatien in der Anästhesie.
 

Dosierung / Anwendung 

Pferd, Rind8-10 ml, ev. fraktioniert
½-stündlich 3-5 ml subkutan
  
Schwein0,5-5 ml subkutan
 
Die Wirkung tritt innerhalb weniger Minuten ein. Beim Pferd empfiehlt sich in vielen Fällen die fraktionierte Applikation, da es bei Koliken je nach Reaktionslage verschieden stark anspricht.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Ueberempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe. Bei folgenden Zuständen darf Neostigmin Streuli nicht angewendet werden: undurchgängiges Darmlumen (z.B. Invaginationen, Torsionen oder mechanischem Ileus), starkem Meteorismus, traumatischer Gastritis, undurchgängiger Harnröhre (Harnröhrensteine) sowie bei Lungenerkrankungen.
 

Vorsichtsmassnahmen

Vor der Anwendung von Neostigmin Streuli ist die Durchgängigkeit des Darmes und/oder der Harnröhre zu prüfen.
Bei Vagotonie mit Bradykardie und Hypotonie und bei Bronchospasmus sollte Neostigmin Streuli vorsichtig angewendet werden.
 

Unerwünschte Wirkungen

Neostigmin Streuli besitzt in der therapeutischen Dosierung keine schädlichen Nebenwirkungen. Die Anregung der Schweiss- und Speichelsekretion ist sehr gering.
Bei Überdosierungen treten Unruhe, motorische Aktivität mit Muskelzuckungen, erhöhte Schweiss- und Speichelsekretion, Tachykardie und Hypotonie auf.
Als Antidot kann Atropin als kompetitiver Hemmstoff des Acetylcholins und gegebenenfalls ein Barbiturat gegen die Muskelkontraktionen appliziert werden.
 

Wechselwirkungen

Die Wirkung von Opioiden an den Sphinkteren wird verstärkt. Auch bei Barbituraten wird von einer Wirkungsverstärkung berichtet.
 

Sonstige Hinweise

Lagerung

Bei Raumtemperatur (15-25°C) aufbewahren.
Aufbrauchfrist nach erster Entnahme: 28 Tage.
 

Hinweise

Nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwendet werden.
 

Packungen

Ampullenflaschen zu 10 ml
Packungen zu 1 und 10 Ampullen

Zulassung erloschen am: 31.12.2005

Abgabekategorie: B

 

Hersteller

G. Streuli & Co. AG, Uznach (CH)

Swissmedic Nr. 43'614

Informationsstand: 06/1995

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

© 2024 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

Es kann keinerlei Haftung für Ansprüche übernommen werden, die aus dieser Webseite erwachsen könnten.