HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Streuli Pharma AG
Escopyrin ad us. vet.[V], Injektionslösung
Antiphlogisticum, Analgeticum, Antipyreticum, Antirheumaticum für Rinder, Schweine, Hunde und Katzen
ATCvet-Code: QM01AA01
Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält:
Wirkstoffe: | Phenylbutazonum 140 mg, Aminophenazonum 150 mg |
Hilfsstoffe: | Propylenglycolum, Natrii hydroxidum, Aqua ad iniectabilia |
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Escopyrin, eine bewährte Kombination der Pyrazolonderivate Phenylbutazon und Aminophenazon, besitzt ausgeprägte antiphlogistische, analgetische und antipyretische Eigenschaften, welche durch die langanhaltende irreversible Hemmung der Cyclooxygenase im Entzündungsexsudat und damit der Prostaglandinsynthese bewirkt werden.
Rheumatische Erkrankungen sowie Entzündungs- und Schmerzzustände nichtrheumatischer Genese gehören zum Indikationsbereich.
Pharmakokinetik
Phenylbutazon wird zu über 95% an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt nur 0,2 l/kg, aber Phenylbutazon reichert sich im Entzündungsexsudat an, wobei der die Prostaglandinsynthese hemmende Wirkstoffspiegel bis über 24 Stunden aufrecht erhalten wird. Die Plasmahalbwertszeiten betragen beim Rind 32 ‑ 78 Stunden, beim Schwein 2 ‑ 6 Stunden und beim Hund 2,5 ‑ 6 Stunden.
Phenylbutazon wird in der Leber verstoffwechselt, wobei u.a. als wirksamer Metabolit Oxyphenbutazon gebildet wird. Glukuronidierung findet bei Tieren nur in geringem Umfang statt. Die Elimination erfolgt überwiegend renal durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion. Die renale Elimination wird mit abnehmendem Harn-pH verzögert.
Indikationen
Akute entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates: Arthritis, Kontusionen, Distorsionen, rheumatische Erkrankungen, Krämpfigkeit, Schmerzen aller Art, hohes Fieber.
In Kombination mit Antibiotica oder Chemotherapeutica bei Kalb und Rind: infektiöse Polyarthritis, Panaritium, Pneumonie.
Dosierung / Anwendung
Rind: | 20 - 30 ml langsam i.v., i.m., s.c. |
Kalb: | 5 - 10 ml i.m., s.c. |
Schwein: | 5 - 20 ml i.m. |
Ferkel: | 0,5 - 2 ml i.m. |
Hund: | 0,5 - 5 ml i.m., s.c. |
Katze: | 0,2 - 1 ml i.m., s.c. |
Wiederholung mit gleicher Dosis nach 2 Tagen, sofern erforderlich. Die Injektionen sind unter sorgfältiger Beachtung der Asepsis durchzuführen. Bei intramuskulären Injektionen sollen höchstens 10 ml beim Rind bzw. 2 ml beim Hund an einer Stelle verabreicht werden.
Bei subcutaner Applikation ist die Injektionsstelle anschliessend gut zu massieren.
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen:
Bei Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe, bei hochträchtigen und neugeborenen Tieren sowie bei Tieren mit Magen-Darm-Ulzera, eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion, Blutbildstörungen, hämorrhagischer Diathese, Schilddrüsenerkrankungen, dekompensierter Herzinsuffizienz sowie schwerer Hypertonie ist die Anwendung von Escopyrin zu vermeiden.
Vorsichtsmassnahmen:
Bei längerdauernder Behandlung sind Blutbildkontrollen durchzuführen.
Unerwünschte Wirkungen
Schädigungen der Magen-Darm-Schleimhaut (okkulte Blutungen bis Ulzerationen), welche zu Erbrechen, Anorexie, Kolik, Diarrhoe und Proteinverlusten über den Darm führen können, Beeinträchtigung der Nierenfunktion (Verringerung der glomerulären Filtration) sowie Blutbildveränderungen (dosisabhängige Thrombocytopathie und Leukopenie) stehen im Vordergrund.
Absetzfristen
Essbare Gewebe: | 12 Tage |
Milch: | 5 Tage |
Wechselwirkungen
Gleichzeitige Verabreichung von Glucocorticoiden verstärkt die ulzerogenen Wirkungen und erhöht die Gefahr von gastrointestinalen Blutungen, ebenso werden die Nebenwirkungen durch die gleichzeitige Applikation von anderen nichtsteroidalen Antiphlogistica und Antikoagulanzien verstärkt.
Ein erhöhtes Risiko nephrotoxischer Wirkungen besteht bei gleichzeitiger Gabe von Aminoglykosidantibiotica.
Durch die hohe Proteinbindungsrate von Phenylbutazon werden andere Arzneimittel wie Digitoxin, Cumarine, Sulfonamide oder Phenytoin aus ihrer Plasmaproteinbindung verdrängt und so in ihrer Wirkung verstärkt.
Die diuretische Wirkung von Furosemid wird vermindert, die gleichzeitige Gabe von kaliumsparenden Diuretica erhöht die Gefahr einer Hyperkaliämie.
Die Elimination von Penicillinen wird durch Hemmung der renalen tubulären Sekretion verzögert.
Durch Enzyminduktion wird der Abbau von Digitoxin und Corticosteroiden beschleunigt. Schilddrüsenhormontests werden gestört.
Sonstige Hinweise
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) aufbewahren.
Nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwenden.
Aufbrauchsfrist nach erster Entnahme: 28 Tage.
Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Packungen
Ampullenflaschen zu 100 ml:
Packungen zu 1 und 10 Flaschen
Zulassung erloschen am: 31.12.2007
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 42'791
Informationsstand: 06/2005
Dieser Text ist behördlich genehmigt.