Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbHAntiparasitikum zur Behandlung von Endo- und Ektoparasiten beim Rind und Endoparasiten bei der ZiegeATCvet-Code: QP54AA04 Zusammensetzung1 ml enthält: Eprinomectin 5 mgAntiox.: E 321 Excip. ad solut. pro 1 ml Fachinformationen Wirkstoffe (CliniPharm)● EprinomectinEigenschaften / WirkungenEprinomectin, ein Avermectin, gehört als Endektozid in die Substanzklasse der makrozyklischen Laktone. Diese Stoffe werden selektiv und mit hoher Affinität an Glutamat-Rezeptoren von Chloridionenkanälen gebunden, die in Nerven- bzw. Muskelzellen von wirbellosen Tieren vorkommen. Dadurch wird die Permeabilität der Zellmembran gegenüber Chloridionen erhöht. Es kommt zur Hyperpolarisation der Nerven- bzw. Muskelzelle, was zur Paralyse und zum Tod des Parasiten führt.Vertreter dieser Substanzklasse können auch mit anderen Rezeptoren der Chloridionenkanäle reagieren, beispielsweise mit solchen, die auf den Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ansprechen. Die breite Sicherheitsmarge dieser Substanzen in Säugetieren erklärt sich dadurch, dass diese Tiere keine Glutamat-Rezeptoren an Chloridionenkanälen besitzen, und die Affinität der makrozyklischen Laktone gegenüber anderen Säugetier-Rezeptoren sehr niedrig ist. Die Blut-Hirnschranke wird in der Regel nicht durchbrochen. PharmakokinetikEprinomectin wirkt systemisch und wird beim Rind nach topischer Applikation in genügendem Mass (ca. 30%) resorbiert. Es wird kaum metabolisiert. Die Ausscheidung von Eprinomectin erfolgt hauptsächlich über die Faeces.IndikationenZur Behandlung und Bekämpfung der nachfolgenden Parasiten beim Rind:
Dasselfliegen (parasitische Stadien) Hypoderma bovis, H. lineatum Räudemilben Chorioptes bovis, Sarcoptes scabiei var. bovis Läuse Linognathus vituli, Haematopinus eurysternus, Solenopotes capillatus Haarlinge Damalinia bovis Kleine Weidestechfliege Haematobia irritans Wirkung bis 7 Tage nach Applikation. Neuinfektionen mit Ostertagia spp., Cooperia spp., Nematodirus helvetianus, Oesophagostomum radiatum und Dictyocaulus viviparus werden über 28 Tage, mit Haemonchus placei und Trichostrongylus spp. über 21 Tage nach der Behandlung wirksam unterbunden. *Kommt bei Rindern selten vor. Bei der Ziege: Zur Behandlung und Bekämpfung von Infektionen mit Nematoden (z.B. Haemonchus contortus, Teladorsagia circumcincta und Trichostrongylus colubriformis). Art der AnwendungZum einmaligen Auftragen auf die Rückenhaut.Hinweis zur sicheren AnwendungDie Applikation von Eprivalan® Pour-On auf stark verschmutzte Hautoberflächen kann die Wirkung beeinträchtigen. Dagegen haben Regenschauer vor oder nach der Behandlung keinen Einfluss auf die Wirksamkeit des Produktes.Wie nach jeder topischen Anwendung ist bei laktierenden Tieren auf eine sorgfältige Hygiene der Hände zu achten. Eprinomectin wirkt systemisch. Um die Resorption bei schwerer Sarcoptesräude sicherzustellen, Eprivalan® Pour-On nur auf gesunde Haut applizieren. Behandlung gegen RinderdasselnEprivalan® Pour-On ist hochwirksam gegen alle Stadien der Rinderdasseln, jedoch sollte der Behandlungszeitpunkt richtig gewählt werden. Der günstigste Zeitpunkt ist unmittelbar nach Ende der Schwärmzeit der Dasselfliege. Werden Hypoderma-Larven zu einem Zeitpunkt abgetötet, zu dem sie sich in lebenswichtigen Bereichen des Wirtes befinden, können - obgleich nicht ursächlich auf Eprinomectin zurückführbar - unerwünschte Wirt-Parasit-Reaktionen auftreten. Das Abtöten von Hypoderma lineatum im ösophagealen Gewebe kann Blähungen verursachen. Wird Hypoderma bovis im Wirbelkanal abgetötet, kann es zu kollerartigen Symptomen oder Lähmungen kommen. Deshalb sollten Rinder entweder vor oder nach der Entwicklung dieser Stadien der Dasselfliege behandelt werden. Tiere, die mit Eprivalan® Pour-On nach Ende der Schwärmzeit behandelt wurden, können erneut in der Wintersaison gegen Endoparasiten, Räudemilben oder Läuse behandelt werden, ohne Gefahr von Reaktionen im Zusammenhang mit Dasselfliegen.ÜberdosierungToxische Symptome bei steigenden Konzentrationen (bis zum 10-fachen der therapeutischen Dosis) bestanden in vorübergehender Mydriasis. Ein Gegenmittel existiert nicht.AnwendungseinschränkungenKontraindikationenNur zur äusserlichen Anwendung bestimmt.VorsichtsmassnahmenIn der Schweiz haben sich bei gastrointestinalen Nematoden der Ziege Resistenzen gebildet (hauptsächlich Haemonchus contortus). Im Falle einer fehlenden Wirksamkeit der Behandlung sollte eine Resistenzuntersuchung durchgeführt werden und, falls notwendig, die Behandlung mit einem Antiparasitikum einer anderen Klasse fortgesetzt werden.Avermectine werden möglicherweise von anderen Tierarten schlecht vertragen. Fälle von Unverträglichkeiten wurden bei Hunden, insbesondere Collies, Bobtails und ihnen verwandten Rassen und/oder Mischlingen beschrieben. Dies gilt auch für Schildkröten. Unerwünschte WirkungenVetVigilance: Pharmacovigilance-Meldung erstattenBisher keine beobachtet. Falls Sie eine Nebenwirkung bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese unverzüglich Ihrem Tierarzt mit.
WechselwirkungenBei vorher durchgeführter Lungenwurmvakzinierung sollte die Behandlung mit Eprivalan® Pour-On nicht vor Ablauf von 14 Tagen nach der zweiten Vakzinierung durchgeführt werden.Sonstige HinweiseLagerung und HaltbarkeitArzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) aufbewahren und vor Licht schützen. Bei intensiver Bestrahlung unterliegt Eprinomectin einem photolytischen Abbau. Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter geschriebenen Datum verwendet werden. Haltbarkeit nach Anbruch der Packung bis zu dem auf dem Behälter aufgedruckten Datum "verwendbar bis". Der Behälter soll nicht mit aufgeschraubtem Dosieraufsatz gelagert werden, deshalb ist der Dosieraufsatz nach jedem Gebrauch zu entfernen und durch die Verschlusskappe zu ersetzen. Vorsichtsmassnahmen für den AnwenderEssen und Trinken sind bei der Anwendung von Eprivalan® Pour-On zu unterlassen.Da Eprivalan® Pour-On menschliche Haut und Augen reizen kann, ist bei der Applikation besondere Vorsicht geboten. Nach versehentlichem Kontakt sollte die betroffene Hautstelle sogleich mit Wasser und Seife gereinigt werden. Am Auge wird Ausspülen mit Wasser und, sofern notwendig, ärztliche Behandlung empfohlen. UmweltverträglichkeitEprinomectin wird vorwiegend im Kot behandelter Tiere ausgeschieden. Hauptkomponente ist dabei der unveränderte Wirkstoff.Wie Studien belegen, wird Eprinomectin nach erfolgter Ausscheidung an Bodenbestandteile gebunden und so langsam freigesetzt, dass ein relevanter Übergang in Gewässer nicht zu erwarten ist. Da freies Eprinomectin für Fische und bestimmte im Wasser lebende Organismen gefährlich sein kann, sollten Behältnisse und Arzneimittelreste unschädlich beseitigt werden. PackungenFlaschen zu 250 ml, 1000 ml, 2500 ml und 5000 mlInformationsstand: 08/2015 Dieser Text ist behördlich genehmigt.
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