Dr. E. Graeub AGAntiphlogistikum, Antipyretikum, Analgetikum für Rinder, Schweine und PferdeATCvet-Code: QM01AE03 Zusammensetzung1 ml Injektionslösung enthält:Ketoprofenum 150 mg, Argininum, Conserv.: Alcohol benzylicus 10 mg, Aqua ad iniectabilia ad 1.0 ml Fachinformationen Wirkstoffe (CliniPharm)● KetoprofenEigenschaften / WirkungenKetoprofen 2-(Phenyl-3-Benzoyl)-Propionsäure, ist ein nichtsteroidales Antiphlogistikum (NSAID), das der Arylpropionsäuregruppe angehört. Der primäre Wirkmechanismus von Ketoprofen beruht auf der Hemmung der Cyclooxygenase (im Arachidonsäure-Stoffwechsel). Dies führt zu einer verminderten Produktion von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen und Thromboxanen. Dieser Wirkmechanismus resultiert in einem entzündungshemmenden, fiebersenkenden und schmerzstillenden Effekt. Zusätzlich verhindert Ketoprofen die Bildung von Bradykinin und Superoxidanionen und stabilisiert die Zellmembran der Lysosomen. Dadurch wird die Freisetzung von lysosomalen Enzymen, welche gewebszerstörend wirken, gehemmt.PharmakokinetikNach intramuskulärer Verabreichung wird Ketoprofen rasch resorbiert, maximale Plasmakonzentrationen werden nach 30-60 Minuten erreicht.Die Bioverfügbarkeit liegt nach intramuskulärer Applikation beim Rind und Schwein zwischen 90 - 100%, beim Pferd bei 70%; die Plasmahalbwertszeit ist abhängig von Spezies und Applikationsart und beträgt nach intravenöser Applikation ca. 1 Stunde und nach intramuskulärer Applikation ca. 3 Stunden. In Entzündungsexsudaten lassen sich nachhaltigere Ketoprofenkonzentrationen nachweisen als im Plasma. Ketoprofen zeigt eine hohe Bindung an Plasmaproteine (> 90%). Als schwache Säure erreicht Ketoprofen in entzündetem Gewebe hohe Konzentrationen und persistiert dort. Ketoprofen wird in der Leber metabolisiert und vorwiegend im Urin (primär als mit Glucuronsäure konjugierte Metabolite) und zu einem geringeren Grad auch über die Faeces ausgeschieden. Geringe Mengen Ketoprofen lassen sich in der Milch behandelter Tiere nachweisen. Bei Rindern wird der Wirkstoff nach intramuskulärer Injektion des Tierarzneimittels (Einzeldosis von 3 mg Ketoprofen/kg Körpergewicht) rasch resorbiert. IndikationenRind:Als unterstützende Therapie insbesondere:
Pferd:Als unterstützende Therapie insbesondere bei:
Schwein:Als unterstützende Therapie zur Fiebersenkung insbesondere bei:
Bei allen Tierarten ist bei bakteriell bedingten Erkrankungen zusätzlich eine geeignete antibiotische Therapie durchzuführen. Rind:(langsam intravenös oder intramuskulär)3 mg Ketoprofen/kg Körpergewicht/Tag, entsprechend 1 ml des Tierarzneimittels/50 kg Körpergewicht/Tag, vorzugsweise in den Nackenbereich Die Behandlungsdauer beträgt 1 - 3 Tage und richtet sich nach der Schwere und der Dauer der Symptome. Pferd:(langsam intravenös)2,2 mg Ketoprofen/kg Körpergewicht/Tag (entspricht 0.75 ml/50 kg Körpergewicht/Tag). Die Behandlungsdauer beträgt 1-5 Tage und richtet sich nach der Schwere und der Dauer der Symptome. Zur symptomatischen Behandlung der Kolik ist im Regelfall eine Injektion ausreichend. Vor jeder weiteren Applikation ist eine neuerliche klinische Untersuchung erforderlich. Schwein:(intramuskulär)Einmalig 3 mg Ketoprofen/kg Körpergewicht, (d.h. 1 ml/50 kg Körpergewicht). Saugferkel:Einmalige intramuskuläre Injektion von 3 mg Ketoprofen pro kg Körpergewicht, entsprechen 0.02 ml Dinalgen Injektionslösung pro kg Körpergewicht, 10 - 30 Minuten vor dem operativen Eingriff.Auf die Dosiergenauigkeit und die sorgfältige Bestimmung des Körpergewichts sind besonders zu achten. Es wird empfohlen, ein für Ferkel geeignetes Injektionsgerät (z.B. Dosierspritze oder Injektionspistole) zu verwenden, das eine Graduierung von mindestens 0.05 ml aufweist. Die Behandlung von Ferkeln mit Ketoprofen vor der Kastration lindert post-operative Schmerzen für die Dauer von 1 - 2 Stunden. Für die Schmerzlinderung während der Operation wird zusätzlich ein geeignetes Anästhetikum/Sedativum benötigt. ÜberdosierungEine Überdosierung von NSAIDs kann zu Ulzerationen der Magen-Darm-Schleimhaut, Proteinverlust sowie zu Leber- und Nierenfunktionsstörungen führen.Rinder, die mit dem bis zu Dreifachen der empfohlenen Dosis oder für das Dreifache der empfohlenen Behandlungsdauer (9 Tage) behandelt wurden, zeigten keine klinischen Anzeichen einer Unverträglichkeit. Allerdings waren an der Injektionsstelle der behandelten Tiere Entzündungen und subklinische nekrotische Läsionen nachweisbar sowie ein Anstieg der CPK-Spiegel. Histopathologische Untersuchungen zeigten bei beiden Dosierungsschemata erosive oder ulzerierende Läsionen des Labmagens. Bei klinischen Anzeichen einer Überdosierung steht kein spezifisches Gegenmittel zur Verfügung; daher ist eine symptomatische Behandlung einzuleiten. AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
VorsichtsmassnahmenDie empfohlene Dosierung oder Behandlungsdauer darf nicht überschritten werden. Bei der Verabreichung an Tiere unter einem Alter von 6 Wochen sind eine genaue Anpassung der Dosis sowie eine engmaschige klinische Überwachung erforderlich.Bei der Behandlung dehydrierter und hypotensiver Tiere ist besondere Vorsicht geboten, da in diesen Fällen das Risiko einer erhöhten Nierentoxizität besteht. Eine intraarterielle Injektion ist zu vermeiden. Trächtigkeit:Bei Labortieren ergaben Untersuchungen bei Anwendung von Ketoprofen während der Trächtigkeit keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen. Es liegen keine Untersuchungen bei trächtigen Rindern und Schweinen vor.Nicht bei trächtigen Stuten anwenden. Laktation:Kann während der Laktation angewendet werden.Unerwünschte WirkungenVetVigilance: Pharmacovigilance-Meldung erstattenNach intramuskulärer Injektion von Ketoprofen können leichte, vorübergehende, subklinische nekrotische Muskelläsionen auftreten, die sich in den Tagen nach Abschluss der Behandlung allmählich wieder zurückbilden. Durch Injektion in den Nackenbereich lassen sich Ausmass und Schwere dieser Läsionen minimieren. Aufgrund des Wirkmechanismus von Ketoprofen können nach wiederholter Anwendung erosive und ulzerierende Läsionen des Labmagens auftreten. Falls Nebenwirkungen auftreten, ist die Behandlung sofort abzubrechen und ein Tierarzt zu Rate zu ziehen. Beim Pferd können in Einzelfällen allergische Reaktionen auftreten. Rind, Pferd: i.v. 1 Tag Rind: i.m. 2 Tage Schwein: i.m. 3 Tage Milch: keine WechselwirkungenDie gleichzeitige Anwendung von Diuretika oder potentiell nephrotoxischen Arzneimitteln sollte vermieden werden, da es durch die Hemmung der renalen Prostaglandinsynthese zu einer geringeren Durchblutung der Nieren und damit zu einem erhöhten Risiko von Nierenversagen kommen kann.Dieses Tierarzneimittel darf nicht gleichzeitig mit anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) oder Glukokortikosteroiden verabreicht werden, da dadurch das Risiko von Ulzerationen der Magen-Darm-Schleimhaut erhöht werden kann. Eine Vorbehandlung mit anderen entzündungshemmenden Mitteln kann zu zusätzlichen oder verstärkten unerwünschten Nebenwirkungen führen. Folglich muss vor dem Beginn der Behandlung ein behandlungsfreier Zeitraum von mindestens 24 Stunden eingehalten werden, in dem keine solchen Arzneimittel angewendet werden. Bei diesem behandlungsfreien Zeitraum sind die pharmakologischen Eigenschaften der zuvor verabreichten Arzneimittel zu berücksichtigen. Die gleichzeitige Anwendung von Antikoagulantien, insbesondere Kumarinderivaten wie z.B. Warfarin, sollte vermieden werden. Ketoprofen hat eine hohe Plasmaproteinbindung und kann daher mit anderen stark bindenden Wirkstoffen konkurrieren, was zu toxischen Wirkungen führen kann. Sonstige HinweiseArzneimittel für Kinder unerreichbar aufbewahren. Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) und vor Feuchtigkeit geschützt lagern. Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit "EXP." bezeichneten Datum verwendet werden. Aufbrauchfrist nach erster Entnahme: 28 Tage. Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln in derselben Spritze vermischt werden.AnwenderhinweiseNicht mit Haut, Augen und Schleimhäuten in Berührung bringen. Bei versehentlichem Kontakt mit Haut, Augen oder Schleimhäuten die betroffene Stelle sofort gründlich mit fliessendem, sauberem Wasser spülen. Falls die Reizung anhält, einen Arzt zu Rate ziehen. Eine versehentliche Selbstinjektion ist zu vermeiden, gegebenenfalls ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage vorzuzeigen. Nach der Anwendung Hände waschen. Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Urtikaria) können auftreten. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff sollten den Kontakt mit diesem Tierarzneimittel vermeiden.PackungenDurchstechflasche mit 100 ml;Packung mit 1 oder 10 Flaschen Informationsstand: 11/2017 Dieser Text ist behördlich genehmigt.
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