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Virbac (Switzerland) AG

Deltanil 10 ad us. vet., Lösung

Gebrauchsfertiges Insektizid und Akarizid für Rinder und Schafe zum Aufgiessen

ATCvet-Code: QP53AC11

 

Zusammensetzung

1 ml Lösung enthält:
Wirkstoff: Deltamethrinum 10 mg
Excip. ad solut. pro 1 ml
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Deltamethrin
 

Eigenschaften / Wirkungen

Deltamethrin, die Wirksubstanz von Deltanil 10, ist ein Insektizid und Akarizid aus der Gruppe der synthetischen Pyrethroide. Es gehört zur grossen Familie der Pyrethroidester, die als synthetische Analoga der ursprünglich aus pulverisierten Tanacetumblüten gewonnenen insektiziden Extrakte. Deltamethrin ist ein Alpha-Cyano-Pyrethroid und gehört der zweiten Generation der Pyrethroide an, die eine verbesserte Gesamtstabilität aufweisen, die mit erhöhter Resistenz gegen Photo- und Biodegradation einhergeht und eine verbesserte insektizide Aktivität aufweist. Es ist toxischer für Insekten und Milben wegen des langsameren Metabolismus. Der genaue Wirkmechanismus der insektiziden Aktivität von Pyrethroiden bleibt ungewiss, aber es handelt sich um potente Neurotoxine für Insekten, die zu einem Versagen der sensorischen Koordination und zu desorganisierter motorischer Aktivität, also einem "knock-down" Effekt führt. Pyrethroide werden bei Säugern durch oxidative und neurotoxische Wege viel schneller metabolisiert, sodass neurotoxische Effekte nur bei Dosierungen auftreten können, die viel höher sind als jene, die für eine pestizide Aktivität notwendig sind.
Zwei physiologische Mechanismen tragen wahrscheinlich zur Deltamethrin-Resistenz bei: zum einen Mutation des molekularen Deltamethrin-Ziels und zum anderen der Stoffwechselenzyme Glutathion-S-Transferasen.
 

Pharmakokinetik

Es liegen keine präparatespezifischen Daten zur Pharmakokinetik vor.
 

Indikationen

Zur topischen Applikation für die Kontrolle von Läusen und Fliegen bei Rindern; Zecken, Läusen, Schaflausfliegen und bestehendem Schmeissfliegenbefall bei Schafen sowie Läusen und Zecken bei Lämmern.
 

Bei Rindern:

Für die Kontrolle von saugenden und beissenden Läusen inkl. Damalinia bovis, Solenopotes capillatus, Linognathus vituli und Haematopinus eurysternus bei Rindern jeden Alters und auch bei Kühen, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist. Auch als Unterstützung bei der Kontrolle von stechenden und anderen Fliegen, wie Haematobia irritans, Stomoxys calcitrans, Musca species und Hydrotaea irritans.
 

Bei Schafen:

Für die Kontrolle von Zecken (Ixodes ricinus), Läusen, Schaflausfliegen und bestehendem Schmeissfliegenbefall.
 

Bei Lämmern:

Für die Kontrolle von Zecken (Ixodes ricinus) und Läusen (Bovicola ovis).
 
 
Rinder: 100 mg Deltamethrin pro Tier, entsprechend 10 ml Deltanil 10 ad us. vet.
Schafe: 50 mg Deltamethrin pro Tier, entsprechend 5 ml Deltanil 10 ad us. vet.
Lämmer (unter 10 kg KGW oder 1 Monat): 25 mg Deltamethrin pro Tier, entsprechend 2,5 ml Deltanil 10 ad us. vet.
 

Art der Anwendung

Deltanil 10 wird zwischen den Schulterblättern auf die Rückenhaut aufgegossen.
Für Schmeissfliegenbefall bei Schafen: siehe unten.
 
Läuse bei Rindern:
Eine Applikation ist in der Regel ausreichend, um alle Läuse auszurotten. Die komplette Beseitigung kann 4 - 5 Wochen dauern, während denen noch Läuse aus bereits abgelegten Eiern schlüpfen und abgetötet werden. Selten können auf ganz wenigen Tieren ein paar Läuse überleben.
 
Fliegen bei Rindern:
Die Behandlungshäufigkeit zur Kontrolle von stechenden und nicht-stechenden Fliegen hängt von der Anzahl und Art der zu bekämpfenden Fliegen ab. Wenn Weidestechfliegen dominieren, kann eine gute Kontrolle während 4 - 8 Wochen erwartet werden. Eine Behandlung zur Fliegenkontrolle sollte nicht innerhalb von 4 Wochen wiederholt werden.
 
Zecken bei Schafen:
Eine Applikation zwischen den Schulterblättern bewährt eine ausreichende Zeckenkontrolle bei Tieren aller Altersgruppen bis zu 6 Wochen nach der Behandlung.
 
Schaflausfliegen und Läuse bei Schafen:
Eine Applikation zwischen den Schulterblättern bei Schafen mit langem oder kurzem Vlies reduziert die Inzidenz von beissenden Läusen oder Schaflausfliegen während 4 - 6 Wochen nach der Behandlung. Es wird empfohlen, kurz nach dem Scheren zu behandeln (Tiere mit kurzem Vlies) und behandelte und unbehandelte Tiere getrennt zu halten, um eine Reinfestation zu verhindern.
 
Für die Kontrolle von Zecken, Schaflausfliegen und Läusen bei Schafen sollte das Vlies geteilt und die Lösung zum Aufgiessen direkt auf die Haut appliziert werden.
 
Bestehender Schmeissfliegenbefall beim Schaf:
Direkt auf das mit Maden befallene Gebiet auftragen sobald der Schmeissfliegenbefall bemerkt wird. Eine Applikation wird die Schmeissfliegenlarven innerhalb kurzer Zeit abtöten. Bei grösseren Hautläsionen ist es empfehlenswert, die verfärbte Wolle vor der Behandlung wegzuschneiden.
 
Läuse und Zecken bei Lämmern:
Eine Applikation zwischen den Schulterblättern sorgt für eine Zeckenkontrolle bis 6 Wochen nach der Behandlung und wird die Inzidenz von beissenden Läusen während 4 - 6 Wochen nach der Behandlung reduzieren.
 

Hinweise für die richtige Anwendung

Wie nach jeder topischen Anwendung ist bei laktierenden Tieren auf eine sorgfältige Hygiene der Hände zu achten.
 
Bild 344
 
Den Deckel öffnen (1), das Aluminiumsiegel entfernen (2) und die Dosierkammer fest an der Flasche anbringen (3). Die erforderliche Dosis wird durch Drehen des Messaufsatzes bis zur Markierung eingestellt (4). Flasche aufrecht halten und drücken, so dass etwas mehr als die gewünschte Menge dosiert wird (5). Beim Loslassen wird die Dosis automatisch angepasst (6). Flasche umkippen und Lösung auftragen (7).
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen die Wirksubstanz oder einen der Hilfsstoffe. Nicht anwenden bei geschwächten oder kranken Tieren.
 

Anwendung während der Trächtigkeit oder Laktation

Laborstudien an Ratten und Hasen haben keine Hinweise auf teratogene oder embryotoxische Effekte ergeben. Es wurden keine Studien mit trächtigen Kühen oder Schafen durchgeführt. Das Produkt kann bei Kühen und Schafen während Trächtigkeit und Laktation gemäss der Nutzen-Risikoabschätzung des behandelnden Tierarztes eingesetzt werden.
 

Unerwünschte Wirkungen

VetVigilance: Pharmacovigilance-Meldung erstatten
 
Sehr selten wurden bei einigen Rindern Reaktionen an der Applikationsstelle, einschliesslich Schuppenbildung und Juckreiz beobachtet. Es konnten während 48 Stunden nach der Behandlung geringgradige Anzeichen von Unbehagen beobachtet werden. Diese sind für das Tier jedoch keine Langzeitbeeinträchtigung.
Wenn unerwünschte Wirkungen auftreten, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt mit.
 
 
Rinder:Essbare Gewebe: 17 Tage
Milch: 0 Stunden
Schafe:Essbare Gewebe: 35 Tage
Milch: 0 Stunden
 

Wechselwirkungen

Nicht mit anderen Insektiziden oder Akariziden mischen.
 

Sonstige Hinweise

Überdosierung

Bei Überdosierung wurden gewisse Nebenwirkungen wie Parästhesien und Irritationen bei Rindern sowie intermittierendes oder versuchtes Urinieren bei jungen Lämmern beobachtet. Diese waren mild, vorübergehend und verschwanden ohne Behandlung.
 

Umweltverträglichkeit

Deltamethrin hat das Potential Nichtzielorganismen zu beeinträchtigen. Nach der Behandlung wird Deltamethrin in den Faeces ausgeschieden. Die Deltamethrinausscheidung kann zwei bis vier Wochen dauern. Von behandelten Tieren auf der Weide ausgeschiedene deltamethrinhaltige Faeces kann die Menge der sich von Dung ernährenden Organismen reduzieren.
Deltamethrin ist toxisch für Wasserorganismen und Honigbienen und kann sich im Sediment anreichern.
Gefährlich für Fische und andere Wasserorganismen. Teiche, Wasserläufe oder Gruben sollten nicht mit dem Produkt oder leeren Behältnissen kontaminiert werden. Behältnisse und Arzneimittelreste sollten unschädlich beseitigt werden.
 

Vorsichtsmassnahmen für den Anwender

Essen und Trinken sind bei der Anwendung von Deltanil 10 zu unterlassen.
Da Deltanil 10 menschliche Haut und Augen reizen kann, ist bei der Applikation besondere Vorsicht geboten. Nach versehentlichem Kontakt sollte die betroffene Hautstelle sogleich mit Wasser und Seife gereinigt werden. Am Auge wird Ausspülen mit Wasser und, sofern notwendig, ärztliche Behandlung empfohlen. Bei versehentlicher Aufnahme soll der Mund mit viel Wasser ausgespült und ein Arzt aufgesucht werden.
 

Lagerung und Haltbarkeit

Lagerung bei Raumtemperatur (15 - 25 °C)
Aufbrauchfrist nach erster Entnahme: 12 Monate.
Das Präparat darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit 'EXP' bezeichneten Datum verwendet werden.
Arzneimittel für Kinder unerreichbar aufbewahren.
 

Packungen

Dosierflaschen zu 500 ml und 1 l.

Abgabekategorie: B

Swissmedic Nr. 63'022

Informationsstand: 08/2022

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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