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Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH

Ventipulmin® ad us. vet.[A], Injektionslösung

Bronchospasmolytikum für Pferde, Rinder und Kälber

ATCvet-Code: QR03CC13

 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Clenbuteroli hydrochloridum
 
1 ml Injektionslösung enthält: Clenbuteroli hydrochloridum 30 µg. Conserv.: Alcohol benzylicus 10 mg, Natrii chloridum. Aqua ad injectabilia
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Clenbuterol
 

Eigenschaften / Wirkungen

Clenbuterolhydrochlorid, ein β2-Sympatho­mi­meti­kum, wird therapeutisch als ein spezifischer Bronchodilatator zur Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Pferden, Rindern und Kälbern eingesetzt. Seine pharmakologische Wirkung beruht auf der Bindung an β2-Adrenozeptoren der Zell­membran.
Die Aktivierung der β2-Rezeptoren der glatten Bronchialmuskulatur führt zu einer Entspannung dieser Muskelzellen und damit über eine Erweiterung der Bronchien zur einer Verringerung des Luftwiderstandes. Damit wird die Atmung erleichtert. In vitro Versuche zeigen, dass die Stimulation der β2‑Rezeptoren der Zellmembran intrazellulär eine Aktivierung des Enzyms Adenylatzyklase vermittelt, das den Abbau von ATP zu zyklischem AMP katalysiert. Es konnte gezeigt werden, dass Clenbuterolhydrochlorid in Mastzellen die antigeninduzierte Histamin-Freisetzung hemmt und die mukozilliäre Clearance stimuliert.
 

Pharmakokinetik

Pferd

Nach oraler Verabreichung ist Clenbuterolhydrochlorid vollständig bioverfügbar. Maximale Plasmakonzentrationen (Cmax) werden im Durchschnitt innerhalb von zwei bis drei Stunden nach Aufnahme erreicht. Nach der ersten Dosis des empfohlenen Dosierungsschemas liegt Cmax in einem Bereich von 0,4 - 0,9 ng/ml. Ein ausgeglichener Plasmaspiegel mit Cmax-Werten zwischen 0,5 und 1,6 ng/ml wird nach 3 - 5 Behandlungstagen erreicht.
Nach intravenöser Verabreichung wird Clenbuterolhydrochlorid schnell in alle Gewebe verteilt.
Die Metabolisierung erfolgt in erster Linie in der Leber. Die Muttersubstanz Clenbuterol ist der Hauptmetabolit und bis zu 45% desjenigen Teiles, der über die Nieren ausgeschieden wird, besteht aus nicht abgebautem Clenbuterol. Die Ausscheidung von Clenbuterol aus dem Plasma findet in mehreren Phasen statt, mit einer durchschnittlichen Elimina­tionshalbwertszeit von 9 - 25 Stunden. Der grösste Teil der verabreichten Dosis wird über die Nieren ausgeschieden (70 - 91%), der Rest über den Darm (6 - 15%).
 

Rind / Kalb

Clenbuterolhydrochlorid wird nach oraler Verabreichung vollständig absorbiert. Maximale Plasma­konzentrationen (Cmax) werden innerhalb von 7 ‑ 12 Stunden nach Applikation erreicht. Nach parenteraler Verabreichung wird Clenbuterolhydrochlorid schnell aufgenommen. Maximale Plasmakonzentrationen (Cmax) werden innerhalb von 0,25 - 3 Stun­den nach Applikation erreicht. Nach einmaliger Dosierung liegt Cmax im Bereich von 0,1 ‑ 0,5 ng/ml.
Dieser Wert steigt bei Mehrfachverabreichung kontinuierlich an und erreicht nach der 12. Dosierung am 6. Tag die maximale Konzentration von 1,2 - 2,0 ng/ml. Clenbuterolhydrochlorid wird schnell im Gewebe verteilt und hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Die Muttersubstanz Clenbuterol ist der Hauptmetabolit und bis zu 53% desjenigen Teiles, der über die Nieren ausgeschieden wird, besteht aus nicht abgebautem Clenbuterol. Die Ausscheidung von Clenbuterol aus dem Plasma findet in mehreren Phasen statt, mit einer durchschnittlichen Eliminations-Halbwertszeit von 70 bis 90 Stunden im Kalb. Der grösste Teil der verabreichten Dosis wird über die Nieren ausgeschieden (60 - 85%), der Rest über den Darm (6 - 30%). Nur ein kleiner Anteil wird über die Milch ausgeschieden (1 - 3%).
 

Indikationen

Pferd

Atemwegserkrankungen, denen Bronchospasmen zugrunde liegen können, oder die durch Bronchospasmolytika zu beeinflussen sind, wie: Husten und Atemnot (Dyspnoe), subakute und chronische Bronchitis und Bronchiolitis, chronic obstructive pulmonary disease (COPD).
Bei akuten Fällen von Bronchitis und Bronchopneumonie in Verbindung mit Antibiotika und/oder Sulfonamiden sowie möglicherweise Sekretolytika.
 

Rind/Kalb

Atemwegserkrankungen denen Bronchospasmen zugrunde liegen, oder die durch Bronchospasmolytika zu beeinflussen sind. Unterstützende Behandlung bei akuten und subakuten Bronchopneumonien und Bronchitiden mit bronchokonstriktorischer Symptomatik. Expiratorische Dyspnoe als Folge allergisch bedingter Bronchospasmen.
 
 

Pferd

Zur intravenösen Anwendung.
Die Dosis pro Verabreichung beträgt 0,8 µg Wirkstoff pro kg Körpergewicht; das entspricht 2,7 ml/100 kg Körpergewicht. Diese Dosis ist zweimal täglich, am besten morgens und abends, zu verabreichen.
Ein Tier von 500 kg Körpergewicht benötigt somit pro Einzeldosis 13,5 ml. Leichtere Tiere erhalten eine dementsprechend geringere Menge.
 
Die Behandlungsdauer sollte dem Krankheitsverlauf angepasst werden.
Bei Pferden mit akuten und subakuten Erkrankungen ist meist eine 10 - 14 tägige Behandlung ausreichend. In Fällen chronischer Leiden wird eine mindestens 4-wöchige Behandlung nötig sein, bis völlige Symptomfreiheit erreicht ist. Überempfindliche Pferde, bei denen allergische Ursachen oder erhöhte Reizbarkeit des Tracheo-Bronchialtraktes vermutet werden, bedürfen einer Behandlung vielfach nur in Phasen stärkerer Exposition, die sich in der entsprechenden Symptomatik dokumentiert.
Sollten sich die Krankheitssymptome nach 10‑tägiger Ventipulmin®-Behandlung deutlich bessern, kann die Tagesdosis auf die Hälfte reduziert werden.
 

Rind, Kalb

Zur intramuskulären oder intravenösen Anwendung. Die Dosis pro Verabreichung beträgt 0,8 µg Wirkstoff pro kg Körpergewicht; das entspricht 2,7 ml/100 kg Körpergewicht. Diese Dosis ist zweimal täglich, am besten morgens und abends, zu verabreichen.
Ein Tier von 500 kg Körpergewicht benötigt somit pro Einzeldosis 13,5 ml. Leichtere Tiere erhalten eine dementsprechend geringere Menge.
Nach maximal 2-maliger intramuskulärer Initialbehandlung mit der Injektionslösung, ist zur Fortführung der Behandlung Ventipulmin® Granulat einzusetzen. Falls eine parenterale Weiterbehandlung erfolgen soll, muss auf die intravenöse Applikation übergegangen werden. Die Behandlungsdauer sollte dem Krankheitsverlauf angepasst werden, allerdings beim Rind 5 Tage nicht unter- und 10 Tage nicht überschreiten.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen:

Bei tragenden Stuten oder Rindern bzw. Kühen sollte die Behandlung mit Ventipulmin® 1 - 2 Tage vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden, da der Wirkstoff Clenbuterol wegen seiner wehenhemmenden Eigenschaft den Geburtsablauf beeinflussen könnte.
Bei laktierenden Stuten sollte ebenfalls von einer Ventipulmin®-Verabreichung abgesehen werden, da ein möglicher Einfluss des mit der Milch in erheblichem Umfang augeschiedenen Wirkstoffes auf das säugende Fohlen bis dahin nicht hinlänglich abgeklärt ist.
 

Unerwünschte Wirkungen

VetVigilance: Pharmacovigilance-Meldung erstatten
 
Nach Verabreichung von Ventipulmin® kann es zu einer Senkung des Blutdruckes und zu Schwankungen der Herzfrequenz kommen. Aufgrund einer Anregung von β2-Rezeptoren der quergestreiften Muskulatur und der Schweissdrüsen können in seltenen Fällen nach der Applikation Muskeltremor und Schweissausbrüche beobachtet werden.
 
 

Pferd:

Essbares Gewebe: 28 Tage
 

Rind/Kalb:

Essbares Gewebe: 28 Tage
Nicht bei Tieren anwenden, die der Milchgewinnung dienen.
 

Wechselwirkungen

Durch Kombination von Sympathikomimetika mit Glukocorticoiden oder Phosphodiesterasehemmern (z.B. Xanthine) kann es zu einer Wirkungsverstärkung, aber auch zu vermehrten Nebenwirkungen, wie z.B. Müdigkeit, Konditionsschwäche, akute Kreislaufschwäche, kommen.
Ventipulmin® sollte nicht mit anderen Sympathikomimetika bzw. gefässerweiternden Mitteln oder Corticosteroiden verabreicht werden.
Es besteht die Möglichkeit der Wirkungsabschwächung uteruswirksamer Substanzen wie Oxytocin, Ergot-Alkaloide oder Prostaglandine (z.B. PGF2), wenn diese zusammen mit Ventipulmin® gegeben werden.
Bei Anwendung von Lokalanästhetika, insbesondere aber bei einer allgemeinen Narkose unter Verwendung von Atropin, kann eine additive gefässerweiternde und blutdrucksenkende Wirkung nicht ausgeschlossen werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Sympathikomimetika und Kohlenwasserstoffen, wie z.B. Cyclopropan oder Halothan, kann es zu schweren Herzrhythmusstörungen kommen.
 

Sonstige Hinweise

Während der Verabreichung nicht essen, trinken oder rauchen. Nach dem Gebrauch bitte Hautpartien, die mit dem Produkt in Berührung gekommen sind, sofort mit Seife und klarem Wasser reinigen.
 

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Verpackung mit "Exp." bezeichneten Datum angewendet werden.
Aufbrauchfrist nach erster Entnahme: 28 Tage.
Lagerung bei Raumtemperatur (15 - 25°C).
 

Packungen

Flasche zu 50 ml.

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Abgabekategorie: A

Swissmedic Nr. 48'781

Informationsstand: 08/2006

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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