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Anwendungen

Anerkannte tiermedizinische Anwendung

-An trächtigen und nicht-trächtigen Ratten mit Streptozotocin-induziertem Diabetes konnte gezeigt werden, dass ein Orthosiphon stamineus-Extrakt (0.1 g/100 g Körpergewicht, p.o., während 10 bzw. 14 Tagen) den Blutzuckerspiegel im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant senkte und die glukosebedingte Insulinsekretion stimulierte. Für die Reduktion des Bluglukosespiegels dürften die Peptide GLP-1 und Ghrelin eine Rolle spielen. Während der gesamten Studie gab keine Anzeichen einer Toxizität sowohl bei den Muttertieren als auch beim Fötus und es traten keine Todesfälle auf (Lokman et al., 2019).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich zur Durchspülung bei Blasen- und Nierenkatarrh, Reizblase, Zystitis sowie zur Vorbeugung gegen Nierengriess (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Innerlich zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengriess (Reichling et al., 2016).
 

Dosierung

Innerliche Anwendung
-Dosierung analog der Hauhechelwurzel (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
 
 Orthosiphonblätter
(Droge/Tag)
Kalb1.0-2.0 g
(Reichling et al., 2016)
 

Zubereitung

Innerliche Anwendung
-Infus: 2-3 Teelöffel der fein geschnittenen Droge mit 150 ml kochendem Wasser übergiessen, zugedeckt 5-20 Minuten ziehen lassen (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Infus (1:10): 1-2 g Blattdroge mit 200 ml heissem Wasser übergiessen, 5 Minuten ziehen lassen, dann Ansatz durch ein Teesieb geben; vom Aufguss jeweils 100 ml 2-mal pro Tag dem Tier verabreichen (Reichling et al., 2016).
 
Kombinationen
Rezepturen zur Anregung der Diurese:
-Species diureticae PH - harntreibender Tee II zur Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfektionen (alle Tierarten ausser Katze): Anis, zerstossen 10 g, Birkenblätter 10 g, Schachtelhalmkraut 25 g, Wacholderbeeren, zerstossen 25 g, Liebstöckelwurzel 10 g und Orthosiphonblätter 20 g mischen; 2 Teelöffel mit 250 ml kochendem Wasser übergiessen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen; grossen Tieren tassenweise, Kleintieren teelöffelweise eingeben (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
Ergänzungsfuttermittel mit Katzenbart:
-Es stehen Ergänzungsfuttermittel für mehrere Tierarten zur Verfügung, in denen Katzenbart u.a. mit Bärentraubenblättern, Buschklee und Mariendistel kombiniert ist (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
 

Hinweise

-Katzenbart ist für Katzen eingeschränkt geeignet, wiederholte Anwendung nur nach strenger Indikation (niedrig dosieren, Wiederholung maximal jeden 2. Tag) (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Gegenanzeigen: bei Neigung zu Ödemen infolge einer Herz- oder Niereninsuffizienz ist die Anwendung von Katzenbartzubereitungen kontraindiziert, ebenso wenn der Verdacht besteht, dass Steine die Harnwege verlegen (vergeblicher Harndrang, Koliksymptome) (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Es muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet sein (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Mögliche Wechselwirkungen mit Diuretika (Wynn & Fougère, 2007).
 

Toxizität

-Akute Toxizität: Die orale LD50 von wässrigen, 50% wässrig-ethanolischen und ethanolischen Extrakten aus Orthosiphon-Blättern liegt bei Ratten über 5000 mg/kg (EMA, 2021).
-Chronische Toxizität: Der NOAEL wurde auf 5 g/kg/Tag und der NOEL auf 0.5 g/kg/Tag festgelegt (EMA, 2021).
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; Fertigprodukte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2022).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-TAMV: Orthosiphon aristatus ist nicht auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, d.h. darf bei Nutztieren nicht als Wirkstoff eingesetzt werden.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Orthosiphon stamineus (Blätter, getrocknet, geschnitten, pulverisiert, durch Mazeration gewonnene Flüssigkeit, Fermetat) ist in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 008852-EN, 008852-FR, 008852-NL (2020-03-09); 005368-EN, 005368-IT (2015-03-09); 001398-EN, 001398-FR (2011-02-14).
 

Doping

Orthosiphon aristatus ist keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
© 2023 - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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