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Anwendungen

Anerkannte tiermedizinische Anwendung

-Taigawurzel wurde bei verschiedenen Nutztierarten in kritischen Phasen eingesetzt, so während der ersten 10 Tagen der Laktation bei Kuh und Schwein, bei Ferkeln 8 Tage vor dem Absetzen, bei Kälbern während des 4. und 5. Lebensmonats, bei Legehennen 20 Tage vor dem erwarteten Beginn der Legeperiode. In allen Fällen wurden positive Auswirkungen festgestellt. Die Leistung (Milchleistung, Mastleistung, Legeleistung) stieg, die Tiere waren gesünder und belastbarer (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Hühner, welche 0.15 g/kg KG Taigawurzelpulver im Futter bekamen, wuchsen besser und legten mehr Eier als die Kontrolltiere (Reichling et al., 2016).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich als Tonikum bei Müdigkeit und Schwäche, nachlassender Leistungsfähigkeit sowie in der Rekonvaleszenz; bei Adaptionsproblemen, bei altersbedingter Adaptionsstörung (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Innerlich zur Stimulierung der Leistungsfähigkeit, des Wachstums und der Stressbewältigung (z.B. beim Tiertransport) bei grossen Wiederkäuern, Kalb, Schwein, Ferkel, Nerz, bei Gänsen, Hühnern und Küken (Reichling et al., 2016).
-Innerlich zur Unterstützung des Genesungsprozesses bei akuten und chronischen Krankheiten, zur Stressreduktion bei Tiere im Tierheim, zur Leistungssteigerung von Sporttieren, als Stressprophylaxe, zur Produktivitätssteigerung von Nutztieren, bei allergischen Hauterkrankungen, bei Kopf- und Hirnverletzungen, als Unterstützung bei Strahlentherapie und bei Krebs zur Verringerung unerwünschter Wirkungen der konventionellen Therapie, bei Thrombose (Katzen), bei disseminierter intravaskulärer Gerinnung (DIC) oder pulmonaler Thromboembolie, zur Steigerung der Fruchtbarkeit bei Stieren und bei nicht insulinpflichtigem Diabetes (Wynn & Fougère, 2007).
 

Dosierung

Innerliche Anwendung
 Getrocknetes Wurzelpulver
(Droge/Tag)
Wurzeldekokt
(Droge/Tag)
Wurzeltinktur
(Droge/Tag)
Trockenextrakt
(Droge/Tag)
Wurzelextrakt (1:3)
(Droge/Tag)
Blätterpulver
(Droge/Tag)
Kleintiere25-400 mg/kg KGW/Tag, aufgeteilt auf 3-mal täglich50-100 ml/10 kg KGW, aufgeteilt auf 3-mal täglich2 Tropfen/kg KGW, 3-mal täglich12-16 mg/kg KGW, 3-mal täglich  
Schwein, Ferkel    0.5-5.0 ml/100 kg KGW 
Hühner, Küken    0.5 ml/kg KGW0.15 g/kg KGW
KGW = Körpergewicht
(Brendieck-Worm & Melzig, 2021; Reichling et al., 2016; Wynn & Fougère, 2007; Wynn & Marsden, 2005)
 

Zubereitung

Innerliche Anwendung
-Pulver: in Latwergen einarbeiten oder in Kapseln anwenden (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Dekokt: 5-30 g auf 200 ml Wasser geben (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Tinktur: 1 Teil Wurzeldroge in 5 Teilen 60-70 %igem Ethanol ausziehen lassen und tropfenweise auf Brot oder mit Wasser verdünnt eingeben (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Trockenextrakt: Fertigprodukte nutzen (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Als wässrig-alkoholischer Extrakt, Infus oder als Drogenpulver; die Anwendungsdauer beträgt in der Regel 14-20 Tage (Reichling et al., 2016).
 
Kombinationen
-Es sind Ergänzungsfuttermittel für mehrere Tierarten erhältlich, in denen Taigawurzel u.a. mit Bockshornkleesamen, Brennnesseln, Ginkgo, Ingwer, Pfeffer, Mariendistel, Rosmarin, Süssholzwurzel und Weissdorn kombiniert ist. Konzipiert sind diese Produkte zur allgemeinen Stoffwechselanregung und als Geriatrika (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
 

Hinweise

-Taigawurzel ist für Katzen eingeschränkt geeignet, wiederholte Anwendung nur nach strenger Indikation (niedrig dosieren, Wiederholung maximal jeden 2. Tag) (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Gegenanzeigen: Bluthochdruck, Nervosität und Schlaflosigkeit (Brendieck-Worm & Melzig, 2021); Bluthochdruck (Wichtl, 2009).
-Mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, Barbituraten, ZNS-Depressiva, Cytarabin, Herzglykosiden, Insulin, oralen Hypoglykämika, Kanamycin und Monomycin (Wynn & Fougère, 2007).
 

Toxizität

Akute Toxizität
-LD50 oral, Mäuse: 30 g Pulver/kg Körpergewicht bzw. 14.5 g Ethanolextrakt (33%)/kg Körpergewicht. Die Symptome bei sehr hohen Dosierungen, die vermutlich eher auf den Alkoholgehalt des Extrakts zurückzuführen sind als auf eine toxische Wirkung der Eleutherococcus-Verbindungen selbst, waren Apathie, Ataxie, Tremor oder Erbrechen (EMA, 2014).
-Eine Einzeldosis von 3 g gefriergetrocknetem Wurzelextrakt führte bei Mäusen nicht zum Tod (EMA, 2014).
 
Chronische Toxizität
-Die orale tägliche Gabe von 400 mg Extrakt (Wasser- oder Ethanol)/kg Körpergewicht/Tag über 33-46 Tage bewirkte bei Ratten keine nennenswerten Unterschiede im Vergleich zu den Kontrollen (EMA, 2014).
-Die orale tägliche Gabe von 100 mg und 500 mg eines wässrigen Extrakts (mit 0.6% Eleutherosid B and 1% Eleutherosid E)/kg Körpergewicht/Tag, während 5 Wochen, bewirkte bei Ratten weder eine Veränderung des Körpergewichts noch der Organgewichte (EMA, 2014).
-Eleutherococcus senticosus ist weder genotoxisch, kanzerogen noch teratogen (EMA, 2014).
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; Fertigprodukte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2022).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-TAMV: Eleutherococcus senticosus ist nicht auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, d.h. darf bei Nutztieren nicht als Wirkstoff eingesetzt werden.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Eleutherococcus senticosus (Wurzel, getrocknet, geschnitten, gemahlen, pulverisiert) ist in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 009253-EN (2022-02-16); 001369-EN, 001369-FR (2011-02-07).
 

Doping

Eleutherococcus senticosus ist keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
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