Definition
Nach Ph. Eur. 10: Die geschnittene, getrocknete Rinde von Stamm und Ästen
Hamamelis virginiana L.
Gehalt: mindestens 5.0% Gerbstoffe, berechnet als Pyrogallol (C
6H
6O
3;
Mr 126.1) und bezogen auf die getrocknete Droge (Ph. Eur. 10, 2020).
Reinheit:
- | Rinde und Zweige von Corylus avellana L. und Zweige von Hamamelis virginiana L.: Dünnschichtchromatographie (Ph. Eur. 10, 2020). |
- | Fremde Bestandteile: höchstens 3% Äste und Zweige und höchstens 2% weitere fremde Bestandteile (Ph. Eur. 10, 2020). |
- | Trocknungsverlust: höchstens 10.0%, mit 1.000 g pulverisierter Droge durch 2 Stunden langes Trocknen im Trockenschrank bei 105°C bestimmt (Ph. Eur. 10, 2020). |
- | Asche: höchstens 6.0% (Ph. Eur. 10, 2020). |
Extraktionsverfahren:
- | Ethanol 30% m/m (Trockenextrakt; EMA, 2019) |
- | Ethanol 45% V/V (Tinktur 1:10; EMA, 2019) |
Verfälschungen: kommen praktisch nicht vor, gelegentlich wird die Hamamelis-Rinde durch die Rinde der Haselnuss (
Corylus avellana L.) "ersetzt"; beide Rinden unterscheiden sich anatomisch durch die Dicke des Phelloderms, das bei
Hamamelis 10-12 Zellreihen, bei
Corylus nur wenige umfasst, die Zellen des Korkkambiums sind bei
Hamamelis dünnwanndiger und nich so flach wie bei
Corylus (Hagers Enzyklopädie, 2016; Wichtl, 2009).
Übliche Zubereitungen
Infus, Dekokt, geschnittene und pulverisierte Droge, Flüssig- und Trockenextrakte, Tinktur, Hamameliswasser, Mund- und Gesichtswässer, Pre- und Aftershaves, Hautnähr- und Deocrèmes, Suppositorium und Salbe (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm & Melzig, 2018; EMA, 2019; Hänsel & Sticher, 2010; Hagers Enzyklopädie, 2014; Reichling et al., 2016; Teuscher et al., 2012; Pharmavista, 2021; Wichtl, 2009).