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Anwendungen

Anerkannte tiermedizinische Anwendung

-In einer Studie an Ratten, mit einem experimentell ausgelösten akuten Myokarkinfarkt, konnte gezeigt werden, dass ein Crataegus oxycantha-Extrakt eine signifikant verringerte Kreatininkinase-Aktivität und Infarktgrösse bewirkte (Jayachandran et al., 2010).
-In einer Studie an Hunden, mit einem experimentell ausgelösten akuten Myokarkinfarkt, konnte gezeigt werden, dass ein Flavonoid-Extrakt von Crataegus monogyna-Blättern (Vitexinrhamnosid:Vitexinglucosid = 2:1) den Grad und die Ausdehnung der Myokardischämie signifikant verringerte (Fu et al., 2013).
-In der Tiermedizin wird Weissdorn zunehmend in Ergänzungsfuttermitteln für den geriatrischen Patienten angeboten. Studien belegen die Wirksamkeit bei Hund und Pferd (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
 

Ethnoveterinärmedizinische Studien

-Bäuerinnen und Bauern der Deutschschweiz verwenden Crataegus laevigata-Zweige bei Rindern als Hausmittel für die Haut, indem u.a. damit der Stall geräuchert wird (Bischoff et al., 2016; Disler et al., 2014; Mayer et al., 2017; Stucki et al., 2019).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich bei leichten funktionellen Herzbeschwerden, leichten bradykarden Rhythmusstörungen, bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend Stadium I und II nach NYHA (New York Heart Association); bei Angina pectoris, Altersherzbeschwerden sowie als Kardiotonikum, besonders nach schweren Infektionskrankheiten (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Innerlich bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens, bei leichten Formen von Herzrhythmusstörungen, zur Unterstützung der Herzkreislauffunktion bei Hund, Katze und Pferd (Reichling et al., 2016).
-Innerlich als unterstützende Verwendung bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens, bei nervösen Herzbeschwerden und zur allgemeinen Unterstützung der Herz-Kreislauf-Funktionen (Aichberger et al., 2012).
-Innerlich bei Leistungsschwäche des Herzens (Altersherz), zur Unterstützung der Herz-Kreislauffunktion, Herzrhythmusstörungen, nervösen Herzbeschwerden, Atemnot, Blutdruckstörungen (Hyper- und Hypotonie), Myokarditis, Angina pectoris, Arteriosklerose, als Beruhigungsmittel und bei Hypogalaktie (Aichberger et al., 2012).
-Pferde: innerlich auch als unterstützende Therapie bei Hufrehe, Hufrollenerkrankung und Kolik (Aichberger et al., 2012).
-Innerlich bei Herzinsuffizienz, evtl. bei Hyperlipidämie und Bluthochdruck (Blätter und Blüten, evtl. Beeren); bei schlechter oder langsamer Verdauung (Beeren) (Wynn & Fougère, 2007).
 

Dosierung

Innerliche Anwendung
 Blüten & Früchte
(Droge/Tag)
getrocknete Blätter & Blüten
(Droge/Tag)
getrocknete Früchte
(Droge/Tag)
Tinktur (getrocknete Früchte, 1:5)
(Droge/Tag)
Trockenextrakt (Blätter & Blüten)
(Droge/Tag)
Infus (Blätter & Blüten)
(Droge/Tag)
Rind10-15 g     
Pferd10 g     
Ziege, Schaf3-5 g     
Schwein3-5 g     
Hund0.5-1 g     
Kleintiere 25-300 mg/kg KGW/Tag,
auf 2-3 Gaben verteilt
60 mg/kg KGW,
2-mal täglich
4 Tropfen/kg KGW,
2-mal täglich
2-6 mg/kg KGW,
3-mal täglich
50-100 ml/10 kg KGW,
auf mehrere Gaben verteilt
KGW = Körpergewicht
(Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm & Melzig, 2021; Reichling et al., 2016; Wynn & Fougère, 2007; Wynn & Marsden, 2005)
 

Zubereitung

Innerliche Anwendung
-Infus: 5-30 g Blätter und Blüten mit 200 ml heissem Wasser überbrühen, 20 Minuten ziehen lassen; Teezubereitungen aus Weissdorn sind zur Unterstützung des alten Herzens sinnvoll, bei manifester Herzinsuffizienz jedoch nicht mehr ausreichend; hier sollten hochdosierte Fertigarzneimittel (HM) eingesetzt werden (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Infus (1:10): aus Blüten und Früchten (Reichling et al., 2016).
-Frische oder getrocknete Blätter, Blüten und Beeren: bei Herbivoren (auch kleinen Heimtieren, v.a. Kaninchen) direkt füttern; zur Prävention (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Extraktpräparate: bei manifester Herzinsuffizienz einsetzen (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Tinkturen: 1:10 mit 70%igem Alkohol (Reichling et al., 2016).
-Tinktur (25-45% Ethanol): Kleintiere 1:2-1:3, 0.5-1.5 ml/10 kg Körpergewicht/Tag, auf 3 Gaben verteilt, verdünnt oder in Kombination mit anderen Kräutern; falls es alleinig angewendet wird, kann es auch höher dosiert werden (Wynn & Fougère, 2007).
 
Kombinationen
Rezepturen zur Behandlung von Herzinsuffizienz
-Tinctura cardialis: Weissdornfluidextrakt 10.0 & Maiglöckchentinktur 20.0 (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Starke Herzunruhe bei leichter Herzinsuffizienz beim Hund: Meerzwiebeltinktur 5.0, Weissdorntinktur 10.0 & Baldriantinktur ad 30.0; 10-15 Tropfen bis zu 3-mal täglich (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Nervöse Herzbeschwerden beim Hund: Weissdornblüten, Weissdornblätter, Melissenblätter zu gleichen Teilen ad 100.0 mischen, 1 Teelöffel auf 200 ml heisses Wasser geben, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen; auf 2 Gaben pro Tag verteilen, wirkt herzstärkend und mild beruhigend, ist für ein bereits insuffizientes Herz jedoch nicht ausreichend (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
 

Hinweise

-Weissdorn ist für Katzen eingeschränkt geeignet, wiederholte Anwendung nur nach strenger Indikation (niedrig dosieren, Wiederholung maximal jeden 2. Tag) (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
-Die volle Wirkungen des Weissdorns setzt erst nach ca. 6 Wochen ein, bei 2-3 Gaben täglich. Für den Erhalt der positiven Effekte kann eine lebenslange Therapie nötig sein, was aufgrund der Unschädlichkeit des Weissdorns problemlos möglich ist (Brendieck-Worm & Melzig, 2021; Teuscher et al., 2012).
-Die Aufnahmedauer von Weissdorn soll mehrere Wochen betragen (mindestestens 4-6, meist 8-12 Wochen) (Aichberger et al., 2012).
-Weissdorn kann bei alten Pferden mindestens über 4-6 Wochen zugefüttert werden (Aichberger et al., 2012).
-Mögliche Wechselwirkungen mit Antikoagulantien, Antihypertensiva, Herzmedikamenten, Beruhigungsmitteln und Vasodilatatoren (Wynn & Fougère, 2007).
-Unter Einnahme von Weissdorn kommt es zur Wirkungsverstärkung von Digitalis-Präparaten, Antihypertensiva und β-Blockern. Dies ermöglicht bei komplexen Therapieprotokollen i.d.R. eine Dosisreduktion bei den Synthetika (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
 

Toxizität

-Es ist keine Toxizität nachweisbar (Brendieck-Worm & Melzig, 2021).
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; die getrocknete, zerkleinerte und pulverisierte Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2019).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-TAMV: Crataegus oxyacantha und Crataegus monogyna, Blätter, Früchte und Blüten, sind auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, dürfen bei Nutztieren als homöopathisches Einzelmittel in allen Potenzierungen inkl. Urtinktur eingesetzt werden und erfordern keinen Rückstandshöchstgehalt.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Crataegus laevigate, Crataegus monogyna, Crataegus oxyacantha, Crataegus (Blätter, Blüten, Früchte, oberirdische Teile, getrocknet, geschnitten, gemahlen, pulverisiert, mazeriert, verflüssigt, gepresst, gedörrt, mit Wasser und Ethanol extrahiert, Konzentrat) sind registriert unter 007069-DE (2017-09-08), 005189-DE (2014-10-29), 005190-DE (2014-10-29), 004064-DE (2013-09-13), 004011-DE (2013-09-02), 001211-DE (2011-01-24), 007069-EN (2017-09-08), 006619-EN (2016-12-22), 006622-EN (2016-12-22), 006620-EN (2016-12-22), 006623-EN (2016-12-22), 006152-EN (2016-03-08), 005189-EN (2014-10-29), 005190-EN (2014-10-29), 004064-EN (2013-09-13), 004011-EN (2013-09-02), 002564-EN (2011-11-23), 001346-EN (2011-02-07), 001211-EN (2011-01-24), 006619-FR (2016-12-22), 006622-FR (2016-12-22), 006620-FR (2016-12-22), 006623-FR (2016-12-22), 002564-FR (2011-11-23), 001346-FR (2011-02-07) und 006152-IT (2016-03-08).
 

Doping

Die Crataegus sp. sind keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
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